Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 1. Lemgo, 1777.Kämpfers Geschichte von Japan. Erstes Buch. Wir segelten die ganze Nacht fort, und sahen den 15ten Mai Morgens die erwähn- Den 16ten Mai sezten wir gleich mit Aufgang der Sonne unsern Lauf bei sehr ab- Den 17ten Mai, zwei Stunden vor Tage, segelten wir mit gelindem guten Winde Den 18ten war der Wind den ganzen Tag sehr abwechselnd, bald gelind, bald stär- Wir hatten die ganze folgende Nacht Süd und Süd-Südwestwind, mit welchem Den 20ten Morgens vor 8 Uhr warfen wir bei Pauli Timon Anker, welche uns Die
Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch. Wir ſegelten die ganze Nacht fort, und ſahen den 15ten Mai Morgens die erwaͤhn- Den 16ten Mai ſezten wir gleich mit Aufgang der Sonne unſern Lauf bei ſehr ab- Den 17ten Mai, zwei Stunden vor Tage, ſegelten wir mit gelindem guten Winde Den 18ten war der Wind den ganzen Tag ſehr abwechſelnd, bald gelind, bald ſtaͤr- Wir hatten die ganze folgende Nacht Suͤd und Suͤd-Suͤdweſtwind, mit welchem Den 20ten Morgens vor 8 Uhr warfen wir bei Pauli Timon Anker, welche uns Die
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Kaͤmpfers Geſchichte von Japan. Erſtes Buch.
Wir ſegelten die ganze Nacht fort, und ſahen den 15ten Mai Morgens die erwaͤhn-
te Jnſel Puli Saya, nebſt einem hohen Berge auf derſelben ſchon ſehr weit hinter uns.
Gegen Mittag erreichten wir die Jnſel Puli Lingano und den Aequator. Der Him-
mel klaͤrte ſich auf, da es die vorige Nacht ſtark geregnet hatte. Nachmittags entſtand
etwas Windſtille, daß wir nicht beſonders weiter kamen. Um 4 Uhr erhub ſich ein ſtar-
ker Nord-Weſtwind, der uns ganz aus unſerm Wege verſchlug, und beinahe zwei Stun-
den wie ein Pfeil in dieſem unruhigen Waſſer fortris. Gegen Abend aber legte er ſich
etwas, und endlich wurde er ganz ſtille, ſo daß wir unſre Anker fallen ließen und endlich
ſtil lagen.
Den 16ten Mai ſezten wir gleich mit Aufgang der Sonne unſern Lauf bei ſehr ab-
wechſelndem und ſchwachem Winde fort, ſo daß wir bei Puli Lingano erſt Nachmittags
vorbei waren, und den ganzen Tag nur wenig Meilen weiter kamen. Abends warfen wir Anker.
Den 17ten Mai, zwei Stunden vor Tage, ſegelten wir mit gelindem guten Winde
bei klarem Himmel fort, bis Mittags, da ſich der Wind legte, und wir einem kleinen mit
Baͤumen bewachſenen Eiland zur Seite ſchwebten, ob uns gleich der Strom ſehr ſtark
von unſerm Wege ab nach Nord und Nord-Nord-Oſten fortris. Wir richteten unſre
Farth nordweſtlich, um wieder einige Jnſeln ins Geſicht zu bekommen. Wir ſahn aber
den ganzen Tag keine, außer der erwaͤhnten Jnſel. Wir kamen dabei auch ſo wenig fort,
daß wir gegen Abend auf 34 Faden Anker warfen. Doch lichteten wir ſchon um 10 Uhr
wieder, weil es kuͤhl wurde, und ſegelten weiter.
Den 18ten war der Wind den ganzen Tag ſehr abwechſelnd, bald gelind, bald ſtaͤr-
ker. Wir liefen immer Nordweſtwaͤrts, aber ohne Land zu ſehn. Wir faßten daher hier
den Entſchlus, die Jnſel Pauli Timon, auf welcher die Schiffe nach der Jnſtruktion
der Compagnie ſonſt landen muͤſſen, um Holz und Waſſer einzunehmen, diesmal vorbei
zu gehn, und mit dem Suͤdwind unſern Lauf gerade nordwaͤrts nach Siam zu richten.
Wir hatten die ganze folgende Nacht Suͤd und Suͤd-Suͤdweſtwind, mit welchem
wir gelinde fortſegelten, und den 19ten Morgens zuerſt linker Hand einen hohen Berg ſahn,
welchen zu erreichen wir Nordweſt gen Weſt anlegten, da wir hoften, daß es die Jnſel
Polithingi ſeyn werde, die es auch war. Nachmittag kamen wir auch zu den uͤbrigen
kleinen Eilanden, Pauli Aur oder Oor und Pauli Piſang, welche, wie die vorige,
uns ebenfals linker Hand lagen. Der Wind gieng zwar ſtark nach Suͤden, doch kamen
wir noch Abends bei Pauli Oor vorbei; und
Den 20ten Morgens vor 8 Uhr warfen wir bei Pauli Timon Anker, welche uns
gegen Nordoſt gen Oſt lag. Jch begab mich mit einigen andern an Land, theils die Be-
ſchaffenheit und Natur der Jnſel uͤberhaupt etwas kennen zu lernen, theils und vornemlich
Pflanzen zu ſuchen, welches mir auf allen meinen Reiſen eine angelegene Sache iſt.
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