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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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der Gebirge auf dem Erdcörper.
Grunde des Meeres hervorragen. Nur einige Meere,
z. E. das Atlantische, haben wenige, oder gar keine
Jnsuln. Allein, deshalb ist noch nicht ausgemacht,
daß diese Meere einen ebenen Grund des Meeres ha-
ben. Die in diesem Grunde vorhandenen Berge kön-
nen nur wegen der erstaunlichen Tiefe nicht so hoch
seyn, daß sie als Felsenspitzen, Sandbänke, oder Jn-
suln über die Oberfläche des Meeres hervorragen, oder
bey der Schifffahrt bemerket werden können; zumahl
da diese Meere eine außerordentliche Tiefe haben, und
man insonderheit in dem Atlantischen Meere durch ein
Senkbley von vierhundert Klaftern an den meisten
Orthen noch keinen Grund entdecket.

Es hat Schriftsteller gegeben, welche sich bemü-
het haben, unter denen Gebirgen auf dem Erdcörper
allenthalben einen Zusammenhang zu entdecken. Der
Herr Professor Bergmann b) nimmt nur sehr wenig
Hauptgebirge auf dem Erdboden an, und siehet alle
andere Gebirge als Aeste und Zweige von diesen Haupt-
gebirgen an. Die Schwedischen und Norwegischen
Gebirge läßt er durch Rußland bis nach Siberien fort-
laufen. Jn Asien nimmt er fast nur ein einziges
großes Gebirge an, und stellet sich alle andere große
Gebirge dieses Welttheiles nur als Aeste und Zweige
von demselben vor. Was aber noch mehr ist, er läßt
dergleichen Gebirge durch die Meere fortlaufen, ob-
gleich einige hundert Meilen Meer zwischen der Endi-
gung des Gebirges und dem darauf folgenden festen

Lande
b) Jn der vorigen angeführten Beschreibung der Erdkugel
in der 2ten Abtheilung.

der Gebirge auf dem Erdcoͤrper.
Grunde des Meeres hervorragen. Nur einige Meere,
z. E. das Atlantiſche, haben wenige, oder gar keine
Jnſuln. Allein, deshalb iſt noch nicht ausgemacht,
daß dieſe Meere einen ebenen Grund des Meeres ha-
ben. Die in dieſem Grunde vorhandenen Berge koͤn-
nen nur wegen der erſtaunlichen Tiefe nicht ſo hoch
ſeyn, daß ſie als Felſenſpitzen, Sandbaͤnke, oder Jn-
ſuln uͤber die Oberflaͤche des Meeres hervorragen, oder
bey der Schifffahrt bemerket werden koͤnnen; zumahl
da dieſe Meere eine außerordentliche Tiefe haben, und
man inſonderheit in dem Atlantiſchen Meere durch ein
Senkbley von vierhundert Klaftern an den meiſten
Orthen noch keinen Grund entdecket.

Es hat Schriftſteller gegeben, welche ſich bemuͤ-
het haben, unter denen Gebirgen auf dem Erdcoͤrper
allenthalben einen Zuſammenhang zu entdecken. Der
Herr Profeſſor Bergmann b) nimmt nur ſehr wenig
Hauptgebirge auf dem Erdboden an, und ſiehet alle
andere Gebirge als Aeſte und Zweige von dieſen Haupt-
gebirgen an. Die Schwediſchen und Norwegiſchen
Gebirge laͤßt er durch Rußland bis nach Siberien fort-
laufen. Jn Aſien nimmt er faſt nur ein einziges
großes Gebirge an, und ſtellet ſich alle andere große
Gebirge dieſes Welttheiles nur als Aeſte und Zweige
von demſelben vor. Was aber noch mehr iſt, er laͤßt
dergleichen Gebirge durch die Meere fortlaufen, ob-
gleich einige hundert Meilen Meer zwiſchen der Endi-
gung des Gebirges und dem darauf folgenden feſten

Lande
b) Jn der vorigen angefuͤhrten Beſchreibung der Erdkugel
in der 2ten Abtheilung.
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[45/0073] der Gebirge auf dem Erdcoͤrper. Grunde des Meeres hervorragen. Nur einige Meere, z. E. das Atlantiſche, haben wenige, oder gar keine Jnſuln. Allein, deshalb iſt noch nicht ausgemacht, daß dieſe Meere einen ebenen Grund des Meeres ha- ben. Die in dieſem Grunde vorhandenen Berge koͤn- nen nur wegen der erſtaunlichen Tiefe nicht ſo hoch ſeyn, daß ſie als Felſenſpitzen, Sandbaͤnke, oder Jn- ſuln uͤber die Oberflaͤche des Meeres hervorragen, oder bey der Schifffahrt bemerket werden koͤnnen; zumahl da dieſe Meere eine außerordentliche Tiefe haben, und man inſonderheit in dem Atlantiſchen Meere durch ein Senkbley von vierhundert Klaftern an den meiſten Orthen noch keinen Grund entdecket. Es hat Schriftſteller gegeben, welche ſich bemuͤ- het haben, unter denen Gebirgen auf dem Erdcoͤrper allenthalben einen Zuſammenhang zu entdecken. Der Herr Profeſſor Bergmann b) nimmt nur ſehr wenig Hauptgebirge auf dem Erdboden an, und ſiehet alle andere Gebirge als Aeſte und Zweige von dieſen Haupt- gebirgen an. Die Schwediſchen und Norwegiſchen Gebirge laͤßt er durch Rußland bis nach Siberien fort- laufen. Jn Aſien nimmt er faſt nur ein einziges großes Gebirge an, und ſtellet ſich alle andere große Gebirge dieſes Welttheiles nur als Aeſte und Zweige von demſelben vor. Was aber noch mehr iſt, er laͤßt dergleichen Gebirge durch die Meere fortlaufen, ob- gleich einige hundert Meilen Meer zwiſchen der Endi- gung des Gebirges und dem darauf folgenden feſten Lande b) Jn der vorigen angefuͤhrten Beſchreibung der Erdkugel in der 2ten Abtheilung.

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/73>, abgerufen am 21.11.2024.