Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.Einleitung. sich wieder verdicken, und in ihrer ersten Gestalt inTropfen wieder herabfallen, sich mithin in einem be- ständigen Creislaufe befinden, sind die wirkenden Uhrsachen von allen Veränderungen und Umformun- gen, die sich hernach in und auf dem Erdcörper er- eignet haben, und werden diese ihre Wirkungen noch beständig fortsetzen. Sie sind die drey Hauptprinci- pia oder wirkende Uhrsachen in jedem von denen drey Naturreichen, nämlich das Wasser in dem Pflan- zenreiche, Oehl oder Fettigkeit, mit| Beyhülfe des Wassers, in dem Thierreiche, und Quecksilber, mit Beyhülfe des Oehls oder brennlichen Wesens, in dem Mineralreiche. Jch habe dieses alles in einer beson- dern Abhandlung ausgeführet, die ich bey der könig- lichen Großbritannischen Gesellschaft der Wissenschaf- ten zu Göttingen vorgelesen habe, und wovon auch in meinen chymischen Schriften ein Auszug zu fin- den ist. Hier ist aber nicht der Orth, wo ich mich in eine ausführliche Vorstellung dieser Sache einlassen kann, sondern ich werde dieses vielleicht in einem be- sondern System leisten. Durch die unaufhörlich fortgesetzte Bewegung des Das Feuer ist nichts anders, als eine sehr hefti- am C 4
Einleitung. ſich wieder verdicken, und in ihrer erſten Geſtalt inTropfen wieder herabfallen, ſich mithin in einem be- ſtaͤndigen Creislaufe befinden, ſind die wirkenden Uhrſachen von allen Veraͤnderungen und Umformun- gen, die ſich hernach in und auf dem Erdcoͤrper er- eignet haben, und werden dieſe ihre Wirkungen noch beſtaͤndig fortſetzen. Sie ſind die drey Hauptprinci- pia oder wirkende Uhrſachen in jedem von denen drey Naturreichen, naͤmlich das Waſſer in dem Pflan- zenreiche, Oehl oder Fettigkeit, mit| Beyhuͤlfe des Waſſers, in dem Thierreiche, und Queckſilber, mit Beyhuͤlfe des Oehls oder brennlichen Weſens, in dem Mineralreiche. Jch habe dieſes alles in einer beſon- dern Abhandlung ausgefuͤhret, die ich bey der koͤnig- lichen Großbritanniſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaf- ten zu Goͤttingen vorgeleſen habe, und wovon auch in meinen chymiſchen Schriften ein Auszug zu fin- den iſt. Hier iſt aber nicht der Orth, wo ich mich in eine ausfuͤhrliche Vorſtellung dieſer Sache einlaſſen kann, ſondern ich werde dieſes vielleicht in einem be- ſondern Syſtem leiſten. Durch die unaufhoͤrlich fortgeſetzte Bewegung des Das Feuer iſt nichts anders, als eine ſehr hefti- am C 4
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Einleitung.
ſich wieder verdicken, und in ihrer erſten Geſtalt in
Tropfen wieder herabfallen, ſich mithin in einem be-
ſtaͤndigen Creislaufe befinden, ſind die wirkenden
Uhrſachen von allen Veraͤnderungen und Umformun-
gen, die ſich hernach in und auf dem Erdcoͤrper er-
eignet haben, und werden dieſe ihre Wirkungen noch
beſtaͤndig fortſetzen. Sie ſind die drey Hauptprinci-
pia oder wirkende Uhrſachen in jedem von denen
drey Naturreichen, naͤmlich das Waſſer in dem Pflan-
zenreiche, Oehl oder Fettigkeit, mit| Beyhuͤlfe des
Waſſers, in dem Thierreiche, und Queckſilber, mit
Beyhuͤlfe des Oehls oder brennlichen Weſens, in dem
Mineralreiche. Jch habe dieſes alles in einer beſon-
dern Abhandlung ausgefuͤhret, die ich bey der koͤnig-
lichen Großbritanniſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaf-
ten zu Goͤttingen vorgeleſen habe, und wovon auch
in meinen chymiſchen Schriften ein Auszug zu fin-
den iſt. Hier iſt aber nicht der Orth, wo ich mich
in eine ausfuͤhrliche Vorſtellung dieſer Sache einlaſſen
kann, ſondern ich werde dieſes vielleicht in einem be-
ſondern Syſtem leiſten.
Durch die unaufhoͤrlich fortgeſetzte Bewegung des
Erdcoͤrpers um ſeine eigene Axe mußte endlich natuͤr-
licher Weiſe ein Feuer in dem Mittelpuncte des Erd-
coͤrpers entſtehen.
Das Feuer iſt nichts anders, als eine ſehr hefti-
ge Bewegung der Materie in ihren kleinſten Theilen,
und da die Schwehre aller Coͤrper nach dem Mittel-
puncte zudruͤckte, ſo mußte daſelbſt das Reiben und
die Bewegung in den kleinſten Theilen der Materie
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Zitationshilfe: | Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/67>, abgerufen am 15.08.2024. |