Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.unter der Erde. dern Richtung gieng, und die vorige über das Kreuzdurchschnitt, welche wieder mit einem ganz andern Achat, nämlich von einer röthlichen Farbe erfüllet war. Was soll man dazu sagen? Man muß bey einer jeden andern Farbe ungezweifelt einen andern Zufluß von Materie annehmen. Es scheinet also, daß dieser Stamm, nachdem er bereits versteinert war, und durch ein Erdbeben einen Riß bekommen hatte, durch ein anderes Erdbeben, welches in seinem Stoß eine ganz andere Richtung hatte, noch einmahl zerbrochen war, und diese zweyte Spalte bekommen hatte, die hernach mit einer röthlichen Achatmaterie erfüllet wor- den war. Was vor ein Alterthum des Erdcörpers muß man aber nicht bey diesen besondern und so sehr von einander unterschiedenen Umständen voraus- setzen? Jn der That ist es vor einen aufmerksamen For- Belgrad
unter der Erde. dern Richtung gieng, und die vorige uͤber das Kreuzdurchſchnitt, welche wieder mit einem ganz andern Achat, naͤmlich von einer roͤthlichen Farbe erfuͤllet war. Was ſoll man dazu ſagen? Man muß bey einer jeden andern Farbe ungezweifelt einen andern Zufluß von Materie annehmen. Es ſcheinet alſo, daß dieſer Stamm, nachdem er bereits verſteinert war, und durch ein Erdbeben einen Riß bekommen hatte, durch ein anderes Erdbeben, welches in ſeinem Stoß eine ganz andere Richtung hatte, noch einmahl zerbrochen war, und dieſe zweyte Spalte bekommen hatte, die hernach mit einer roͤthlichen Achatmaterie erfuͤllet wor- den war. Was vor ein Alterthum des Erdcoͤrpers muß man aber nicht bey dieſen beſondern und ſo ſehr von einander unterſchiedenen Umſtaͤnden voraus- ſetzen? Jn der That iſt es vor einen aufmerkſamen For- Belgrad
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unter der Erde.
dern Richtung gieng, und die vorige uͤber das Kreuz
durchſchnitt, welche wieder mit einem ganz andern
Achat, naͤmlich von einer roͤthlichen Farbe erfuͤllet war.
Was ſoll man dazu ſagen? Man muß bey einer jeden
andern Farbe ungezweifelt einen andern Zufluß von
Materie annehmen. Es ſcheinet alſo, daß dieſer
Stamm, nachdem er bereits verſteinert war, und
durch ein Erdbeben einen Riß bekommen hatte, durch
ein anderes Erdbeben, welches in ſeinem Stoß eine
ganz andere Richtung hatte, noch einmahl zerbrochen
war, und dieſe zweyte Spalte bekommen hatte, die
hernach mit einer roͤthlichen Achatmaterie erfuͤllet wor-
den war. Was vor ein Alterthum des Erdcoͤrpers
muß man aber nicht bey dieſen beſondern und ſo ſehr
von einander unterſchiedenen Umſtaͤnden voraus-
ſetzen?
Jn der That iſt es vor einen aufmerkſamen For-
ſcher der Natur eine ſehr angelegentliche Frage, wie
lange Zeit ohngefehr erfordert werden moͤchte, ehe ein
ſo ſtarker Stamm verſteinert wird. Der hoͤchſtſeligſte
Kaiſer, Franz der Iſte, welcher ein ſehr großes und
beruͤhmtes Naturaliencabinet, nicht zum Staate, ſon-
dern als ein wahrer Liebhaber und Kenner der Natur
geſammlet hatte, waren uͤber dieſe Frage ſehr auf-
merkſam, und wuͤnſchten uͤberzeugende Beweiſe zu ha-
ben, daß ein Stuͤck Holz eine gewiſſe und beſtimmte
Zeit, davon man zuverlaͤßige Nachricht haͤtte, in der
Erde geweſen waͤre, um daraus zu beurtheilen, in
wie weit die Verſteinerung uͤber daſſelbe gewirket haͤt-
te. Die Naturforſcher in Wien beſannen ſich endlich,
daß der Kaiſer Trajan in Servien unterhalb der Stadt
Belgrad
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