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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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zu verschiedenen Mahlen bewohnt gewesen.
verwüstet und vernichtet worden ist. Es wäre zu wün-
schen, daß man bey dieser Grabung der Brunnen zu-
gleich auf die verschiedenen Erdlagen und Erdschich-
ten eine genaue Aufmerksamkeit gerichtet und angezei-
get hätte, wie sie in der Tiefe von hundert und zwan-
zig Fuß beschaffen gewesen wären. Man würde dar-
aus haben beurtheilen können, wie viel Ueberschwem-
mungen zwischen einer jeden Bewohnung der Oberflä-
che erfolget wären, und daraus auf den Zwischenzeit-
raum einigen Schluß haben machen können. So viel
erinnere ich mich, daß in denen Nachrichten von die-
ser unterirrdischen Beschaffenheit des Herzogthums
Modena wirklich bemerket worden, daß zwischen de-
nen Kennzeichen einer jeden Bewohnung allemahl die
deutlichsten Spuhren von einem gewesenen Meeres-
grunde sind bemerket worden. Es wäre aber zu wün-
schen, daß dieses viel eigentlicher von der Dicke und
Stärke einer jeden darzwischen kommenden Erdlage
wäre angezeiget worden.

Es ist zweifelhaftig, ob man die unterirrdische
See, die sich hundert und zwanzig Fuß tief unter der
Oberfläche des jetzigen Herzogthums Modena befindet,
als eine vierte ehemahlige Oberfläche der Erde betrach-
ten soll, oder nicht. Daß diese See wirklich vorhan-
den ist, kann aus denen vorhergehenden Umständen
nicht geläugnet werden. Es ist aber schwehr zu be-
greifen, wie eine ehedem auf der Oberfläche der Er-
de befindlich gewesene See bey allen durch die Austre-
tung der Meere, oder durch das unterirrdische Feuer
auf dem Erdboden geschehenen Verwüstungen und Ver-
änderungen dergestalt in ihrem Zusammenhange und

Zustande

zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen.
verwuͤſtet und vernichtet worden iſt. Es waͤre zu wuͤn-
ſchen, daß man bey dieſer Grabung der Brunnen zu-
gleich auf die verſchiedenen Erdlagen und Erdſchich-
ten eine genaue Aufmerkſamkeit gerichtet und angezei-
get haͤtte, wie ſie in der Tiefe von hundert und zwan-
zig Fuß beſchaffen geweſen waͤren. Man wuͤrde dar-
aus haben beurtheilen koͤnnen, wie viel Ueberſchwem-
mungen zwiſchen einer jeden Bewohnung der Oberflaͤ-
che erfolget waͤren, und daraus auf den Zwiſchenzeit-
raum einigen Schluß haben machen koͤnnen. So viel
erinnere ich mich, daß in denen Nachrichten von die-
ſer unterirrdiſchen Beſchaffenheit des Herzogthums
Modena wirklich bemerket worden, daß zwiſchen de-
nen Kennzeichen einer jeden Bewohnung allemahl die
deutlichſten Spuhren von einem geweſenen Meeres-
grunde ſind bemerket worden. Es waͤre aber zu wuͤn-
ſchen, daß dieſes viel eigentlicher von der Dicke und
Staͤrke einer jeden darzwiſchen kommenden Erdlage
waͤre angezeiget worden.

Es iſt zweifelhaftig, ob man die unterirrdiſche
See, die ſich hundert und zwanzig Fuß tief unter der
Oberflaͤche des jetzigen Herzogthums Modena befindet,
als eine vierte ehemahlige Oberflaͤche der Erde betrach-
ten ſoll, oder nicht. Daß dieſe See wirklich vorhan-
den iſt, kann aus denen vorhergehenden Umſtaͤnden
nicht gelaͤugnet werden. Es iſt aber ſchwehr zu be-
greifen, wie eine ehedem auf der Oberflaͤche der Er-
de befindlich geweſene See bey allen durch die Austre-
tung der Meere, oder durch das unterirrdiſche Feuer
auf dem Erdboden geſchehenen Verwuͤſtungen und Ver-
aͤnderungen dergeſtalt in ihrem Zuſammenhange und

Zuſtande
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[235/0263] zu verſchiedenen Mahlen bewohnt geweſen. verwuͤſtet und vernichtet worden iſt. Es waͤre zu wuͤn- ſchen, daß man bey dieſer Grabung der Brunnen zu- gleich auf die verſchiedenen Erdlagen und Erdſchich- ten eine genaue Aufmerkſamkeit gerichtet und angezei- get haͤtte, wie ſie in der Tiefe von hundert und zwan- zig Fuß beſchaffen geweſen waͤren. Man wuͤrde dar- aus haben beurtheilen koͤnnen, wie viel Ueberſchwem- mungen zwiſchen einer jeden Bewohnung der Oberflaͤ- che erfolget waͤren, und daraus auf den Zwiſchenzeit- raum einigen Schluß haben machen koͤnnen. So viel erinnere ich mich, daß in denen Nachrichten von die- ſer unterirrdiſchen Beſchaffenheit des Herzogthums Modena wirklich bemerket worden, daß zwiſchen de- nen Kennzeichen einer jeden Bewohnung allemahl die deutlichſten Spuhren von einem geweſenen Meeres- grunde ſind bemerket worden. Es waͤre aber zu wuͤn- ſchen, daß dieſes viel eigentlicher von der Dicke und Staͤrke einer jeden darzwiſchen kommenden Erdlage waͤre angezeiget worden. Es iſt zweifelhaftig, ob man die unterirrdiſche See, die ſich hundert und zwanzig Fuß tief unter der Oberflaͤche des jetzigen Herzogthums Modena befindet, als eine vierte ehemahlige Oberflaͤche der Erde betrach- ten ſoll, oder nicht. Daß dieſe See wirklich vorhan- den iſt, kann aus denen vorhergehenden Umſtaͤnden nicht gelaͤugnet werden. Es iſt aber ſchwehr zu be- greifen, wie eine ehedem auf der Oberflaͤche der Er- de befindlich geweſene See bey allen durch die Austre- tung der Meere, oder durch das unterirrdiſche Feuer auf dem Erdboden geſchehenen Verwuͤſtungen und Ver- aͤnderungen dergeſtalt in ihrem Zuſammenhange und Zuſtande

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/263>, abgerufen am 24.11.2024.