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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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IV. Abschn. Erweis, daß in dem Mittelpunct
Uhrsache von der Entstehungsart der Gebirge wegfalle,
die man hauptsächlich darinnen suchen müsse, daß das
unterirrdische Feuer durch die allergewaltsamsten Be-
wegungen sich Luft zu verschaffen suchet, und eben da-
durch die Gebirge über die Oberfläche des Erdcörpers
hervortreibet. Jch gestehe gern, daß dieser Ein-
wand einigen Schein hat; und da ich mich selbst oben
zu verschiedenen Mahlen des Ausdrucks bedienet habe,
daß sich das unterirrdische Feuer bey denen gewaltsa-
men Emporhebungen der Gebirge Luft zu verschaffen
suche; so ist es um so mehr nöthig, daß ich die Sa-
che erläutere, und dadurch den Mißverstand und den
Vorwurf eines Widerspruchs, der aus diesem Aus-
druck gefolgert werden möchte, aus dem Wege
räume.

Wenn sich das unterirrdische Feuer an einem ge-
wissen Orthe, vermuthlich, weil es daselbst mehr
brennliche Materien, und mithin häufigen Stoff zu
seiner Nahrung antrifft, der Oberfläche der Erde sehr,
und vermuthlich bis auf wenige Meilen nähert; so
kann man wohl nicht zweifeln, daß es daselbst auch
häufig Wasser antreffen wird. Dieses ist ungezwei-
felt, und wird von niemand geläugnet, wie wir denn
aus der gegenwärtigen Geschichte, und insonderheit
aus denen folgenden Abschnitten genugsam ersehen wer-
den, daß sich ganze große Ströhme und Seen unter
der Erde befinden. Die Wärme des Feuers entfernet
das Wasser, so viel möglich, von sich. Endlich aber
werden die Scheidewände solcher großen Wasserbehäl-
ter von dem Feuer dennoch durchgefressen, und eine
große Menge Wasser stürzet sich in das Feuer hinein.

Hier-

IV. Abſchn. Erweis, daß in dem Mittelpunct
Uhrſache von der Entſtehungsart der Gebirge wegfalle,
die man hauptſaͤchlich darinnen ſuchen muͤſſe, daß das
unterirrdiſche Feuer durch die allergewaltſamſten Be-
wegungen ſich Luft zu verſchaffen ſuchet, und eben da-
durch die Gebirge uͤber die Oberflaͤche des Erdcoͤrpers
hervortreibet. Jch geſtehe gern, daß dieſer Ein-
wand einigen Schein hat; und da ich mich ſelbſt oben
zu verſchiedenen Mahlen des Ausdrucks bedienet habe,
daß ſich das unterirrdiſche Feuer bey denen gewaltſa-
men Emporhebungen der Gebirge Luft zu verſchaffen
ſuche; ſo iſt es um ſo mehr noͤthig, daß ich die Sa-
che erlaͤutere, und dadurch den Mißverſtand und den
Vorwurf eines Widerſpruchs, der aus dieſem Aus-
druck gefolgert werden moͤchte, aus dem Wege
raͤume.

Wenn ſich das unterirrdiſche Feuer an einem ge-
wiſſen Orthe, vermuthlich, weil es daſelbſt mehr
brennliche Materien, und mithin haͤufigen Stoff zu
ſeiner Nahrung antrifft, der Oberflaͤche der Erde ſehr,
und vermuthlich bis auf wenige Meilen naͤhert; ſo
kann man wohl nicht zweifeln, daß es daſelbſt auch
haͤufig Waſſer antreffen wird. Dieſes iſt ungezwei-
felt, und wird von niemand gelaͤugnet, wie wir denn
aus der gegenwaͤrtigen Geſchichte, und inſonderheit
aus denen folgenden Abſchnitten genugſam erſehen wer-
den, daß ſich ganze große Stroͤhme und Seen unter
der Erde befinden. Die Waͤrme des Feuers entfernet
das Waſſer, ſo viel moͤglich, von ſich. Endlich aber
werden die Scheidewaͤnde ſolcher großen Waſſerbehaͤl-
ter von dem Feuer dennoch durchgefreſſen, und eine
große Menge Waſſer ſtuͤrzet ſich in das Feuer hinein.

Hier-
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[148/0176] IV. Abſchn. Erweis, daß in dem Mittelpunct Uhrſache von der Entſtehungsart der Gebirge wegfalle, die man hauptſaͤchlich darinnen ſuchen muͤſſe, daß das unterirrdiſche Feuer durch die allergewaltſamſten Be- wegungen ſich Luft zu verſchaffen ſuchet, und eben da- durch die Gebirge uͤber die Oberflaͤche des Erdcoͤrpers hervortreibet. Jch geſtehe gern, daß dieſer Ein- wand einigen Schein hat; und da ich mich ſelbſt oben zu verſchiedenen Mahlen des Ausdrucks bedienet habe, daß ſich das unterirrdiſche Feuer bey denen gewaltſa- men Emporhebungen der Gebirge Luft zu verſchaffen ſuche; ſo iſt es um ſo mehr noͤthig, daß ich die Sa- che erlaͤutere, und dadurch den Mißverſtand und den Vorwurf eines Widerſpruchs, der aus dieſem Aus- druck gefolgert werden moͤchte, aus dem Wege raͤume. Wenn ſich das unterirrdiſche Feuer an einem ge- wiſſen Orthe, vermuthlich, weil es daſelbſt mehr brennliche Materien, und mithin haͤufigen Stoff zu ſeiner Nahrung antrifft, der Oberflaͤche der Erde ſehr, und vermuthlich bis auf wenige Meilen naͤhert; ſo kann man wohl nicht zweifeln, daß es daſelbſt auch haͤufig Waſſer antreffen wird. Dieſes iſt ungezwei- felt, und wird von niemand gelaͤugnet, wie wir denn aus der gegenwaͤrtigen Geſchichte, und inſonderheit aus denen folgenden Abſchnitten genugſam erſehen wer- den, daß ſich ganze große Stroͤhme und Seen unter der Erde befinden. Die Waͤrme des Feuers entfernet das Waſſer, ſo viel moͤglich, von ſich. Endlich aber werden die Scheidewaͤnde ſolcher großen Waſſerbehaͤl- ter von dem Feuer dennoch durchgefreſſen, und eine große Menge Waſſer ſtuͤrzet ſich in das Feuer hinein. Hier-

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/176>, abgerufen am 24.11.2024.