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Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771.

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der Erde ein unterirrdisches Feuer ist.
jeder Cörper, der aus solchen Materien bestehet, die
einer Entzündung fähig sind, wird allemahl durch ei-
ne heftige Bewegung um seine eigene Axe diese Ent-
zündung wirklich hervorbringen. Wir müssen hier
wiederholen, daß das Feuer nichts weniger als ein
vor sich bestehendes Wesen, Materie oder Cörper sey;
sondern es ist weiter nichts als die heftigste Bewegung
der Materie in ihren kleinsten Theilen. Ein jeder Cör-
per also, der aus Materien bestehet, welche der Ent-
zündung fähig sind, muß durch eine sehr schnelle Be-
wegung um seine eigene Axe, oder durch eine Gäh-
rung in seinem Mittelpuncte, welche eine eben so hef-
tige Bewegung der Materie in ihren kleinsten Theilen
hervorbringt, endlich in ein wirkliches Feuer gerathen.
Die Erfahrung hat uns hiervon durch Millionen Bey-
spiele überzeuget. Getraide, Heu, und sogar Mist,
wenn das erste etwas feucht eingebracht wird, und
der letztere lange Zeit in großen Haufen übereinander
liegt, gerathen in Gährung, dadurch entstehet eine
heftige Bewegung der Materie in ihren kleinsten Thei-
len, und endlich erfolgt ein wirklicher Brand. Selbst
mit denen Erdarten hat es keine andere Beschaffen-
heit. Es ist bekannt, daß man verschiedene Arten
von Allaunerde nicht eher mit Vortheil zu Allaune
versieden kann, als bis sie eine lange Zeit, und we-
nigstens ein Jahr lang, über einem Haufen gelegen,
sich dadurch erhitzet haben, und in Gährung gegan-
gen sind. Wenn man die rechte Zeit verabsäumet,
und diese Haufen zu lange unverarbeitet liegen läßt;
so haben sich schon sehr viele Beyspiele ereignet, daß
diese Gährung oder die heftige Bewegung der Mate-

rie

der Erde ein unterirrdiſches Feuer iſt.
jeder Coͤrper, der aus ſolchen Materien beſtehet, die
einer Entzuͤndung faͤhig ſind, wird allemahl durch ei-
ne heftige Bewegung um ſeine eigene Axe dieſe Ent-
zuͤndung wirklich hervorbringen. Wir muͤſſen hier
wiederholen, daß das Feuer nichts weniger als ein
vor ſich beſtehendes Weſen, Materie oder Coͤrper ſey;
ſondern es iſt weiter nichts als die heftigſte Bewegung
der Materie in ihren kleinſten Theilen. Ein jeder Coͤr-
per alſo, der aus Materien beſtehet, welche der Ent-
zuͤndung faͤhig ſind, muß durch eine ſehr ſchnelle Be-
wegung um ſeine eigene Axe, oder durch eine Gaͤh-
rung in ſeinem Mittelpuncte, welche eine eben ſo hef-
tige Bewegung der Materie in ihren kleinſten Theilen
hervorbringt, endlich in ein wirkliches Feuer gerathen.
Die Erfahrung hat uns hiervon durch Millionen Bey-
ſpiele uͤberzeuget. Getraide, Heu, und ſogar Miſt,
wenn das erſte etwas feucht eingebracht wird, und
der letztere lange Zeit in großen Haufen uͤbereinander
liegt, gerathen in Gaͤhrung, dadurch entſtehet eine
heftige Bewegung der Materie in ihren kleinſten Thei-
len, und endlich erfolgt ein wirklicher Brand. Selbſt
mit denen Erdarten hat es keine andere Beſchaffen-
heit. Es iſt bekannt, daß man verſchiedene Arten
von Allaunerde nicht eher mit Vortheil zu Allaune
verſieden kann, als bis ſie eine lange Zeit, und we-
nigſtens ein Jahr lang, uͤber einem Haufen gelegen,
ſich dadurch erhitzet haben, und in Gaͤhrung gegan-
gen ſind. Wenn man die rechte Zeit verabſaͤumet,
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ſo haben ſich ſchon ſehr viele Beyſpiele ereignet, daß
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[123/0151] der Erde ein unterirrdiſches Feuer iſt. jeder Coͤrper, der aus ſolchen Materien beſtehet, die einer Entzuͤndung faͤhig ſind, wird allemahl durch ei- ne heftige Bewegung um ſeine eigene Axe dieſe Ent- zuͤndung wirklich hervorbringen. Wir muͤſſen hier wiederholen, daß das Feuer nichts weniger als ein vor ſich beſtehendes Weſen, Materie oder Coͤrper ſey; ſondern es iſt weiter nichts als die heftigſte Bewegung der Materie in ihren kleinſten Theilen. Ein jeder Coͤr- per alſo, der aus Materien beſtehet, welche der Ent- zuͤndung faͤhig ſind, muß durch eine ſehr ſchnelle Be- wegung um ſeine eigene Axe, oder durch eine Gaͤh- rung in ſeinem Mittelpuncte, welche eine eben ſo hef- tige Bewegung der Materie in ihren kleinſten Theilen hervorbringt, endlich in ein wirkliches Feuer gerathen. Die Erfahrung hat uns hiervon durch Millionen Bey- ſpiele uͤberzeuget. Getraide, Heu, und ſogar Miſt, wenn das erſte etwas feucht eingebracht wird, und der letztere lange Zeit in großen Haufen uͤbereinander liegt, gerathen in Gaͤhrung, dadurch entſtehet eine heftige Bewegung der Materie in ihren kleinſten Thei- len, und endlich erfolgt ein wirklicher Brand. Selbſt mit denen Erdarten hat es keine andere Beſchaffen- heit. Es iſt bekannt, daß man verſchiedene Arten von Allaunerde nicht eher mit Vortheil zu Allaune verſieden kann, als bis ſie eine lange Zeit, und we- nigſtens ein Jahr lang, uͤber einem Haufen gelegen, ſich dadurch erhitzet haben, und in Gaͤhrung gegan- gen ſind. Wenn man die rechte Zeit verabſaͤumet, und dieſe Haufen zu lange unverarbeitet liegen laͤßt; ſo haben ſich ſchon ſehr viele Beyſpiele ereignet, daß dieſe Gaͤhrung oder die heftige Bewegung der Mate- rie

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Zitationshilfe: Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Geschichte des Erd-Cörpers. Berlin, 1771, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_geschichte_1771/151>, abgerufen am 23.11.2024.