meisten auswärtige Beyhülfe bedarf, davon wir kurz vorhin geredet haben. Dahingegen eine Nation, die alle Nothwendigkeiten, oder doch die meisten, selbst gewinnet, von der Hemmung der Commercien nicht so viel leidet.
Man muß demnach bey denen Ma- nufacturen auch bestän- dig auf die Commercien sehen.
Jn Ansehung dieses gar genauen Verhältnisses verdienen die Commercien eine große Sorgfalt und beständige Rücksicht in allen Maaßregeln bey denen Manufacturen, und man darf weder bey dem einen noch bey dem andern eine Neuerung und Verbesserung vornehmen, ohne vorher sehr weißlich zu überlegen, was solches vor Einfluß und Wirkung bey der andern Art der Nahrungsgeschäfte haben werde. Jch will hier nicht die Mittel vorschlagen, wie die Ausfuhre und der Debit der Manufactur- und Fabrikenwaaren durch die Commercien zu befördern ist. Wir werden hiervon in dem folgenden Hauptstücke handeln, als woselbst die eigentliche Stelle davon ist. Jch kann auch hier nicht die Maaßregeln zur Aufnahme der Commercien vortragen. Dieses ist nicht unser Ge- genstand allhier. So viel aber muß ich hier anmer- ken, daß wenn die Manufacturen und Fabriken ohne große Unterstützung und Beyhülfe der Regierung nicht gegründet und blühend werden können; so brauchen die Commercien nichts als Freyheit. So bald der Kaufmann etwas dabey gewinnen kann; so wird er sowohl die Manufactur- und Fabrikenwaaren ausfüh- ren, als auch alle ihre benöthigte Waaren kommen
laßen.
II. Abſch. vom Zuſammenh. der Manuf.
meiſten auswaͤrtige Beyhuͤlfe bedarf, davon wir kurz vorhin geredet haben. Dahingegen eine Nation, die alle Nothwendigkeiten, oder doch die meiſten, ſelbſt gewinnet, von der Hemmung der Commercien nicht ſo viel leidet.
Man muß demnach bey denen Ma- nufacturen auch beſtän- dig auf die Commercien ſehen.
Jn Anſehung dieſes gar genauen Verhaͤltniſſes verdienen die Commercien eine große Sorgfalt und beſtaͤndige Ruͤckſicht in allen Maaßregeln bey denen Manufacturen, und man darf weder bey dem einen noch bey dem andern eine Neuerung und Verbeſſerung vornehmen, ohne vorher ſehr weißlich zu uͤberlegen, was ſolches vor Einfluß und Wirkung bey der andern Art der Nahrungsgeſchaͤfte haben werde. Jch will hier nicht die Mittel vorſchlagen, wie die Ausfuhre und der Debit der Manufactur- und Fabrikenwaaren durch die Commercien zu befoͤrdern iſt. Wir werden hiervon in dem folgenden Hauptſtuͤcke handeln, als woſelbſt die eigentliche Stelle davon iſt. Jch kann auch hier nicht die Maaßregeln zur Aufnahme der Commercien vortragen. Dieſes iſt nicht unſer Ge- genſtand allhier. So viel aber muß ich hier anmer- ken, daß wenn die Manufacturen und Fabriken ohne große Unterſtuͤtzung und Beyhuͤlfe der Regierung nicht gegruͤndet und bluͤhend werden koͤnnen; ſo brauchen die Commercien nichts als Freyheit. So bald der Kaufmann etwas dabey gewinnen kann; ſo wird er ſowohl die Manufactur- und Fabrikenwaaren ausfuͤh- ren, als auch alle ihre benoͤthigte Waaren kommen
laßen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0074"n="46"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſch. vom Zuſammenh. der Manuf.</fw><lb/>
meiſten auswaͤrtige Beyhuͤlfe bedarf, davon wir kurz<lb/>
vorhin geredet haben. Dahingegen eine Nation, die<lb/>
alle Nothwendigkeiten, oder doch die meiſten, ſelbſt<lb/>
gewinnet, von der Hemmung der Commercien nicht<lb/>ſo viel leidet.</p><lb/><noteplace="left">Man muß<lb/>
demnach bey<lb/>
denen Ma-<lb/>
nufacturen<lb/>
auch beſtän-<lb/>
dig auf die<lb/>
Commercien<lb/>ſehen.</note><p>Jn Anſehung dieſes gar genauen Verhaͤltniſſes<lb/>
verdienen die Commercien eine große Sorgfalt und<lb/>
beſtaͤndige Ruͤckſicht in allen Maaßregeln bey denen<lb/>
Manufacturen, und man darf weder bey dem einen<lb/>
noch bey dem andern eine Neuerung und Verbeſſerung<lb/>
vornehmen, ohne vorher ſehr weißlich zu uͤberlegen,<lb/>
was ſolches vor Einfluß und Wirkung bey der andern<lb/>
Art der Nahrungsgeſchaͤfte haben werde. Jch will<lb/>
hier nicht die Mittel vorſchlagen, wie die Ausfuhre<lb/>
und der Debit der Manufactur- und Fabrikenwaaren<lb/>
durch die Commercien zu befoͤrdern iſt. Wir werden<lb/>
hiervon in dem folgenden Hauptſtuͤcke handeln, als<lb/>
woſelbſt die eigentliche Stelle davon iſt. Jch kann<lb/>
auch hier nicht die Maaßregeln zur Aufnahme der<lb/>
Commercien vortragen. Dieſes iſt nicht unſer Ge-<lb/>
genſtand allhier. So viel aber muß ich hier anmer-<lb/>
ken, daß wenn die Manufacturen und Fabriken ohne<lb/>
große Unterſtuͤtzung und Beyhuͤlfe der Regierung nicht<lb/>
gegruͤndet und bluͤhend werden koͤnnen; ſo brauchen<lb/>
die Commercien nichts als Freyheit. So bald der<lb/>
Kaufmann etwas dabey gewinnen kann; ſo wird er<lb/>ſowohl die Manufactur- und Fabrikenwaaren ausfuͤh-<lb/>
ren, als auch alle ihre benoͤthigte Waaren kommen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">laßen.</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[46/0074]
II. Abſch. vom Zuſammenh. der Manuf.
meiſten auswaͤrtige Beyhuͤlfe bedarf, davon wir kurz
vorhin geredet haben. Dahingegen eine Nation, die
alle Nothwendigkeiten, oder doch die meiſten, ſelbſt
gewinnet, von der Hemmung der Commercien nicht
ſo viel leidet.
Jn Anſehung dieſes gar genauen Verhaͤltniſſes
verdienen die Commercien eine große Sorgfalt und
beſtaͤndige Ruͤckſicht in allen Maaßregeln bey denen
Manufacturen, und man darf weder bey dem einen
noch bey dem andern eine Neuerung und Verbeſſerung
vornehmen, ohne vorher ſehr weißlich zu uͤberlegen,
was ſolches vor Einfluß und Wirkung bey der andern
Art der Nahrungsgeſchaͤfte haben werde. Jch will
hier nicht die Mittel vorſchlagen, wie die Ausfuhre
und der Debit der Manufactur- und Fabrikenwaaren
durch die Commercien zu befoͤrdern iſt. Wir werden
hiervon in dem folgenden Hauptſtuͤcke handeln, als
woſelbſt die eigentliche Stelle davon iſt. Jch kann
auch hier nicht die Maaßregeln zur Aufnahme der
Commercien vortragen. Dieſes iſt nicht unſer Ge-
genſtand allhier. So viel aber muß ich hier anmer-
ken, daß wenn die Manufacturen und Fabriken ohne
große Unterſtuͤtzung und Beyhuͤlfe der Regierung nicht
gegruͤndet und bluͤhend werden koͤnnen; ſo brauchen
die Commercien nichts als Freyheit. So bald der
Kaufmann etwas dabey gewinnen kann; ſo wird er
ſowohl die Manufactur- und Fabrikenwaaren ausfuͤh-
ren, als auch alle ihre benoͤthigte Waaren kommen
laßen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Justi, Johann Heinrich Gottlob von: Vollständige Abhandlung von denen Manufacuren und Fabriken. Bd. 1. Kopenhagen, 1758, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/justi_abhandlung01_1758/74>, abgerufen am 27.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.