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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.

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Allgemeine
erzeugungen forschen will: denn diese gründen
sich unfehlbar auf jene. Da aber nun die
Erkänntniß der Erzeugungen als Befriedi-
gungsmittel der Bedürfnisse dem Kamerali-
sten besonders obliegt, so ist ihm auch die
Erkänntniß der Grund- und Mittelstoffe sehr
nothwendig. Diese lehrt aber die Natur-
kunde
(Physik) und die Scheidekunst (Che-
mie): folglich sind diese Hilfswissenschaften
dem Kameralisten unentbehrlich.

§. 39. Alle Erderzeugungen sind Kör-
per;
insofern aber als sie das sind, haben sie
Ausdehnung und Masse, in Ansehung der
Verhältnisse unter einander: in Absicht auf
die Vielheit, entsteht ihre Zahl, in Absicht
auf die Ausdehnung: ihre Gröse, und in
Absicht auf ihre Masse: ihr Gewicht. Alle
diese Verhältnisse bestimmt die reine Mathe-
matik.
Da nun Zahl, Maas und Gewicht
bei Befriedigung der Bedürfnisse durch die
Erderzeugungen immer fort bestimmt werden
muß, so ist die reine Mathematik eine von
den ersten und nöthigsten Hilfswissenschaften
auf der Kameralschule.

§. 40.

Allgemeine
erzeugungen forſchen will: denn dieſe gruͤnden
ſich unfehlbar auf jene. Da aber nun die
Erkaͤnntniß der Erzeugungen als Befriedi-
gungsmittel der Beduͤrfniſſe dem Kamerali-
ſten beſonders obliegt, ſo iſt ihm auch die
Erkaͤnntniß der Grund- und Mittelſtoffe ſehr
nothwendig. Dieſe lehrt aber die Natur-
kunde
(Phyſik) und die Scheidekunſt (Che-
mie): folglich ſind dieſe Hilfswiſſenſchaften
dem Kameraliſten unentbehrlich.

§. 39. Alle Erderzeugungen ſind Koͤr-
per;
inſofern aber als ſie das ſind, haben ſie
Ausdehnung und Maſſe, in Anſehung der
Verhaͤltniſſe unter einander: in Abſicht auf
die Vielheit, entſteht ihre Zahl, in Abſicht
auf die Ausdehnung: ihre Groͤſe, und in
Abſicht auf ihre Maſſe: ihr Gewicht. Alle
dieſe Verhaͤltniſſe beſtimmt die reine Mathe-
matik.
Da nun Zahl, Maas und Gewicht
bei Befriedigung der Beduͤrfniſſe durch die
Erderzeugungen immer fort beſtimmt werden
muß, ſo iſt die reine Mathematik eine von
den erſten und noͤthigſten Hilfswiſſenſchaften
auf der Kameralſchule.

§. 40.
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[20/0040] Allgemeine erzeugungen forſchen will: denn dieſe gruͤnden ſich unfehlbar auf jene. Da aber nun die Erkaͤnntniß der Erzeugungen als Befriedi- gungsmittel der Beduͤrfniſſe dem Kamerali- ſten beſonders obliegt, ſo iſt ihm auch die Erkaͤnntniß der Grund- und Mittelſtoffe ſehr nothwendig. Dieſe lehrt aber die Natur- kunde (Phyſik) und die Scheidekunſt (Che- mie): folglich ſind dieſe Hilfswiſſenſchaften dem Kameraliſten unentbehrlich. §. 39. Alle Erderzeugungen ſind Koͤr- per; inſofern aber als ſie das ſind, haben ſie Ausdehnung und Maſſe, in Anſehung der Verhaͤltniſſe unter einander: in Abſicht auf die Vielheit, entſteht ihre Zahl, in Abſicht auf die Ausdehnung: ihre Groͤſe, und in Abſicht auf ihre Maſſe: ihr Gewicht. Alle dieſe Verhaͤltniſſe beſtimmt die reine Mathe- matik. Da nun Zahl, Maas und Gewicht bei Befriedigung der Beduͤrfniſſe durch die Erderzeugungen immer fort beſtimmt werden muß, ſo iſt die reine Mathematik eine von den erſten und noͤthigſten Hilfswiſſenſchaften auf der Kameralſchule. §. 40.

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/40>, abgerufen am 25.11.2024.