Erderzeugungen, heißt in diesem Zustande feste Luft, trägt zu ihrer innern und äusern Bildung und Bau vieles bei, ist der Grund der Lockerheit (Porosität) der Körper, ist die Ursache des Windes, und durch ihre Be- wegung regiert sie die fruchtbare Begiesung des Erdbodens.
§. 35. Das Feuer, als Element und wirk- same Ursache in der Natur betrachtet, hat vornehmlich seinen Siz in der Sonne, es ist das allerbeweglichste Element, ja die Ursache des Lebens der Erderzeugungen, wenigstens grösten Theils, es wirkt auf die Luft, mit derselben aufs Wasser, mit beiden auf die Erde, mit allen dreien auf die Erderzeugun- gen, und bringt solcher Gestalt Leben und Bewegung in die ganze Natur.
§. 36. Diese vier Grundstoffe bilden noch nicht unmittelbar die Erderzeugungen; es gehen Mittelstoffe vorher, welche zunächst aus den Elementen entstehen, mit denselben vereinigt wirken, und alsdann erst sich zum Nahrungssafte zusammen vermischen. Sie erzeugen auf eine unbekannte und unbegreif-
liche
Allgemeine
Erderzeugungen, heißt in dieſem Zuſtande feſte Luft, traͤgt zu ihrer innern und aͤuſern Bildung und Bau vieles bei, iſt der Grund der Lockerheit (Poroſitaͤt) der Koͤrper, iſt die Urſache des Windes, und durch ihre Be- wegung regiert ſie die fruchtbare Begieſung des Erdbodens.
§. 35. Das Feuer, als Element und wirk- ſame Urſache in der Natur betrachtet, hat vornehmlich ſeinen Siz in der Sonne, es iſt das allerbeweglichſte Element, ja die Urſache des Lebens der Erderzeugungen, wenigſtens groͤſten Theils, es wirkt auf die Luft, mit derſelben aufs Waſſer, mit beiden auf die Erde, mit allen dreien auf die Erderzeugun- gen, und bringt ſolcher Geſtalt Leben und Bewegung in die ganze Natur.
§. 36. Dieſe vier Grundſtoffe bilden noch nicht unmittelbar die Erderzeugungen; es gehen Mittelſtoffe vorher, welche zunaͤchſt aus den Elementen entſtehen, mit denſelben vereinigt wirken, und alsdann erſt ſich zum Nahrungsſafte zuſammen vermiſchen. Sie erzeugen auf eine unbekannte und unbegreif-
liche
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Allgemeine
Erderzeugungen, heißt in dieſem Zuſtande
feſte Luft, traͤgt zu ihrer innern und aͤuſern
Bildung und Bau vieles bei, iſt der Grund
der Lockerheit (Poroſitaͤt) der Koͤrper, iſt
die Urſache des Windes, und durch ihre Be-
wegung regiert ſie die fruchtbare Begieſung
des Erdbodens.
§. 35. Das Feuer, als Element und wirk-
ſame Urſache in der Natur betrachtet, hat
vornehmlich ſeinen Siz in der Sonne, es iſt
das allerbeweglichſte Element, ja die Urſache
des Lebens der Erderzeugungen, wenigſtens
groͤſten Theils, es wirkt auf die Luft, mit
derſelben aufs Waſſer, mit beiden auf die
Erde, mit allen dreien auf die Erderzeugun-
gen, und bringt ſolcher Geſtalt Leben und
Bewegung in die ganze Natur.
§. 36. Dieſe vier Grundſtoffe bilden noch
nicht unmittelbar die Erderzeugungen; es
gehen Mittelſtoffe vorher, welche zunaͤchſt
aus den Elementen entſtehen, mit denſelben
vereinigt wirken, und alsdann erſt ſich zum
Nahrungsſafte zuſammen vermiſchen. Sie
erzeugen auf eine unbekannte und unbegreif-
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/38>, abgerufen am 16.02.2025.
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