Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Staats-Gewerbkunde §. 357. Staat nenne ich einen durch §. 358. Die Grundlehre des Staats- §. 359. M
Staats-Gewerbkunde §. 357. Staat nenne ich einen durch §. 358. Die Grundlehre des Staats- §. 359. M
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0197" n="177"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Staats-Gewerbkunde</hi> </fw><lb/> <p>§. 357. <hi rendition="#fr">Staat nenne ich einen durch<lb/> gewiſſe Grenzen beſtimmten bevoͤlkerten<lb/> Strich Landes, in welchem durch eine<lb/> geſezgebende Gewalt alle Menſchen, Er-<lb/> werber und Gewerbe zu einem einzigen<lb/> ganzen Koͤrper zuſammen geordnet ſind,<lb/> und durch eben dieſe Kraft in ihren Hand-<lb/> lungen zur einzelnen und allgemeinen<lb/> Gluͤckſeligkeit geleitet werden ſollen.</hi></p><lb/> <p>§. 358. <hi rendition="#fr">Die Grundlehre des Staats-<lb/> gewerbes</hi> muß erſtlich die verſchiedenen all-<lb/> gemeinen Staatsverfaſſungen vortragen, und<lb/> zwar ſo: daß man fruchtbare Grundſaͤze zur<lb/> Erkaͤnntniß des Guten und Schoͤnen daraus<lb/> ziehen koͤnne. Zweitens: muß ſie auch all-<lb/> gemeine Grundſaͤze an die Hand geben, wor-<lb/> aus man den Zweck der verſchiedenen Thei-<lb/> le der Staatsgewerbe erkennen, und ſie alſo<lb/> aufs beßte einrichten koͤnne. Beide Stuͤcke<lb/> ordne ich zuſammen, und nenne ſie die<lb/><hi rendition="#fr">Staatswiſſenſchaft,</hi> welche die <hi rendition="#fr">philoſo-<lb/> phiſche Geſchichte der Staaten,</hi> und die<lb/><hi rendition="#fr">Kaͤnntniß des Staatsgewerbes</hi> enthaͤlt.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">M</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 359.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [177/0197]
Staats-Gewerbkunde
§. 357. Staat nenne ich einen durch
gewiſſe Grenzen beſtimmten bevoͤlkerten
Strich Landes, in welchem durch eine
geſezgebende Gewalt alle Menſchen, Er-
werber und Gewerbe zu einem einzigen
ganzen Koͤrper zuſammen geordnet ſind,
und durch eben dieſe Kraft in ihren Hand-
lungen zur einzelnen und allgemeinen
Gluͤckſeligkeit geleitet werden ſollen.
§. 358. Die Grundlehre des Staats-
gewerbes muß erſtlich die verſchiedenen all-
gemeinen Staatsverfaſſungen vortragen, und
zwar ſo: daß man fruchtbare Grundſaͤze zur
Erkaͤnntniß des Guten und Schoͤnen daraus
ziehen koͤnne. Zweitens: muß ſie auch all-
gemeine Grundſaͤze an die Hand geben, wor-
aus man den Zweck der verſchiedenen Thei-
le der Staatsgewerbe erkennen, und ſie alſo
aufs beßte einrichten koͤnne. Beide Stuͤcke
ordne ich zuſammen, und nenne ſie die
Staatswiſſenſchaft, welche die philoſo-
phiſche Geſchichte der Staaten, und die
Kaͤnntniß des Staatsgewerbes enthaͤlt.
§. 359.
M
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/197 |
Zitationshilfe: | Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/197>, abgerufen am 08.07.2024. |