schen die Befriedigung seiner Bedürfnisse erleichtert werde.
§. 268. Mit diesem Tauschgewerbe be- schäftigt sich also die Handlungswirth- schaft, und sie lehret: wie man die über- flüssigen ökonomischen Güter sich zum Ei- genthume erwerben, und wiederum an dem Orte, wo sie fehlen, gegen ande- re vertauschen müsse, damit der höchste Ertrag herauskomme. Und wie man nach Befriedigung eigener Bedürfnisse den gewonnenen höchsten reinen Ertrag wiederum zu Verbesserung und Vermeh- rung der Nahrungsquelle auf die nüz- lichste Weise verwenden müsse.
§. 269. Die Bedürfnisse der Menschen sind sehr häufig, und eben so verschieden, hinge- gen sind auch die ökonomischen Güter höchst mannigfaltig, und endlich sind unendlich vie- le zufällige Umstände, die sich nicht alle be- stimmen lassen. Dieses alles wirkt auf das Tauschgewerbe und verändert es auf vielfa- che Weise. Doch lassen sich verschiedene Klas- sen ordnen, mithin auch allgemeine Grund-
säze
Allgemeine
ſchen die Befriedigung ſeiner Beduͤrfniſſe erleichtert werde.
§. 268. Mit dieſem Tauſchgewerbe be- ſchaͤftigt ſich alſo die Handlungswirth- ſchaft, und ſie lehret: wie man die uͤber- fluͤſſigen oͤkonomiſchen Guͤter ſich zum Ei- genthume erwerben, und wiederum an dem Orte, wo ſie fehlen, gegen ande- re vertauſchen muͤſſe, damit der hoͤchſte Ertrag herauskomme. Und wie man nach Befriedigung eigener Beduͤrfniſſe den gewonnenen hoͤchſten reinen Ertrag wiederum zu Verbeſſerung und Vermeh- rung der Nahrungsquelle auf die nuͤz- lichſte Weiſe verwenden muͤſſe.
§. 269. Die Beduͤrfniſſe der Menſchen ſind ſehr haͤufig, und eben ſo verſchieden, hinge- gen ſind auch die oͤkonomiſchen Guͤter hoͤchſt mannigfaltig, und endlich ſind unendlich vie- le zufaͤllige Umſtaͤnde, die ſich nicht alle be- ſtimmen laſſen. Dieſes alles wirkt auf das Tauſchgewerbe und veraͤndert es auf vielfa- che Weiſe. Doch laſſen ſich verſchiedene Klaſ- ſen ordnen, mithin auch allgemeine Grund-
ſaͤze
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Allgemeine
ſchen die Befriedigung ſeiner Beduͤrfniſſe
erleichtert werde.
§. 268. Mit dieſem Tauſchgewerbe be-
ſchaͤftigt ſich alſo die Handlungswirth-
ſchaft, und ſie lehret: wie man die uͤber-
fluͤſſigen oͤkonomiſchen Guͤter ſich zum Ei-
genthume erwerben, und wiederum an
dem Orte, wo ſie fehlen, gegen ande-
re vertauſchen muͤſſe, damit der hoͤchſte
Ertrag herauskomme. Und wie man
nach Befriedigung eigener Beduͤrfniſſe
den gewonnenen hoͤchſten reinen Ertrag
wiederum zu Verbeſſerung und Vermeh-
rung der Nahrungsquelle auf die nuͤz-
lichſte Weiſe verwenden muͤſſe.
§. 269. Die Beduͤrfniſſe der Menſchen ſind
ſehr haͤufig, und eben ſo verſchieden, hinge-
gen ſind auch die oͤkonomiſchen Guͤter hoͤchſt
mannigfaltig, und endlich ſind unendlich vie-
le zufaͤllige Umſtaͤnde, die ſich nicht alle be-
ſtimmen laſſen. Dieſes alles wirkt auf das
Tauſchgewerbe und veraͤndert es auf vielfa-
che Weiſe. Doch laſſen ſich verſchiedene Klaſ-
ſen ordnen, mithin auch allgemeine Grund-
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/152>, abgerufen am 08.07.2024.
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