Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779.Allgemeine das beßte für sich, kleidete sich besser. Daherentstand der erste Gedanke, den Vorzug durch Kleider zu zeigen. Ein jeder Mensch wird ger- ne vorzüglich geachtet, er suchte daher diese Würde durch Erwerbers Kleider zu erlangen. §. 186. Das weibliche Geschlecht lebt in §. 187. Zusammenwohnung der Menschen nes
Allgemeine das beßte fuͤr ſich, kleidete ſich beſſer. Daherentſtand der erſte Gedanke, den Vorzug durch Kleider zu zeigen. Ein jeder Menſch wird ger- ne vorzuͤglich geachtet, er ſuchte daher dieſe Wuͤrde durch Erwerbers Kleider zu erlangen. §. 186. Das weibliche Geſchlecht lebt in §. 187. Zuſammenwohnung der Menſchen nes
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Allgemeine
das beßte fuͤr ſich, kleidete ſich beſſer. Daher
entſtand der erſte Gedanke, den Vorzug durch
Kleider zu zeigen. Ein jeder Menſch wird ger-
ne vorzuͤglich geachtet, er ſuchte daher dieſe
Wuͤrde durch Erwerbers Kleider zu erlangen.
§. 186. Das weibliche Geſchlecht lebt in
dem Grundtriebe, dem Maͤnnlichen zu ge-
fallen; daher erhoͤhen die Weiber ihre na-
tuͤrliche Schoͤnheit durch Dinge, die allge-
mein angenehm und ſchoͤn ſind, ſie ſchmuͤ-
cken ihren Koͤrper damit aus, und ſezen aus
ſolchen Sachen ihre Kleider zuſammen. Die-
ſe beiden Grundtriebe, bei dem maͤnnlichen
und weiblichen Geſchlechte, arbeiten zur Er-
hoͤhung der Kleiderpracht, und ſezen alle
Kuͤnſtler in Bewegung, welche zur Kleidung
der Menſchen arbeiten.
§. 187. Zuſammenwohnung der Menſchen
in der haͤuslichen Geſellſchaft, ſezt den Haus-
vatter zum unumſchraͤnkten Herrn der Haus-
genoſſen; er wird geehrt, geliebt, gefuͤrch-
tet, je nachdem er regiert. Viele Hausvaͤt-
ter zuſammen, machen eine buͤrgerliche Ge-
ſellſchaft: es entſteht die Nothwendigkeit ei-
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