trag. Von diesem soll er nun die Bedürfnisse seiner Haushaltung aufs beßte befriedigen, und zwar so: damit er den höchstmöglichen reinen Ertrag erwerbe. Nun haben aber die wenigsten Erzeugungen die Beschaffenheit, daß sie ohne nähere Zubereitung Befriedi- gungsmittel werden können; daher entsteht eine landwirthschaftliche Kunstwissen- schaft.
§. 168. Hieher gehört das Dreschen, Rei- nigen, Mahlen, Brodbacken, Mehl und al- le dahin gehörige Mehlspeisen mit ihren Zu- bereitungen, Obstdörren, Einmachen der Gemüsse, die ganze landwirthschaftliche Koch- kunst. Flachs, Hanf, Leinwandbau, Wol- lenzubereitungen, Nähen, Stricken, Spin- nen u. s. w. Milch-Butter-Käsezubereitun- gen und was dazu gehört. Alles dieses soll so eingerichtet werden, damit alles auf die beßte, und zugleich auf die wohlfeilste Wei- se dem Zwecke entspreche.
§. 169. Die Verwendung der zubereite- ten Erzeugungen zu Befriedigung der Bedürf- nisse, oder der Aufwand soll aufs genaueste
nach
F 5
Landwirthſchaft
trag. Von dieſem ſoll er nun die Beduͤrfniſſe ſeiner Haushaltung aufs beßte befriedigen, und zwar ſo: damit er den hoͤchſtmoͤglichen reinen Ertrag erwerbe. Nun haben aber die wenigſten Erzeugungen die Beſchaffenheit, daß ſie ohne naͤhere Zubereitung Befriedi- gungsmittel werden koͤnnen; daher entſteht eine landwirthſchaftliche Kunſtwiſſen- ſchaft.
§. 168. Hieher gehoͤrt das Dreſchen, Rei- nigen, Mahlen, Brodbacken, Mehl und al- le dahin gehoͤrige Mehlſpeiſen mit ihren Zu- bereitungen, Obſtdoͤrren, Einmachen der Gemuͤſſe, die ganze landwirthſchaftliche Koch- kunſt. Flachs, Hanf, Leinwandbau, Wol- lenzubereitungen, Naͤhen, Stricken, Spin- nen u. ſ. w. Milch-Butter-Kaͤſezubereitun- gen und was dazu gehoͤrt. Alles dieſes ſoll ſo eingerichtet werden, damit alles auf die beßte, und zugleich auf die wohlfeilſte Wei- ſe dem Zwecke entſpreche.
§. 169. Die Verwendung der zubereite- ten Erzeugungen zu Befriedigung der Beduͤrf- niſſe, oder der Aufwand ſoll aufs genaueſte
nach
F 5
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Landwirthſchaft
trag. Von dieſem ſoll er nun die Beduͤrfniſſe
ſeiner Haushaltung aufs beßte befriedigen,
und zwar ſo: damit er den hoͤchſtmoͤglichen
reinen Ertrag erwerbe. Nun haben aber die
wenigſten Erzeugungen die Beſchaffenheit,
daß ſie ohne naͤhere Zubereitung Befriedi-
gungsmittel werden koͤnnen; daher entſteht
eine landwirthſchaftliche Kunſtwiſſen-
ſchaft.
§. 168. Hieher gehoͤrt das Dreſchen, Rei-
nigen, Mahlen, Brodbacken, Mehl und al-
le dahin gehoͤrige Mehlſpeiſen mit ihren Zu-
bereitungen, Obſtdoͤrren, Einmachen der
Gemuͤſſe, die ganze landwirthſchaftliche Koch-
kunſt. Flachs, Hanf, Leinwandbau, Wol-
lenzubereitungen, Naͤhen, Stricken, Spin-
nen u. ſ. w. Milch-Butter-Kaͤſezubereitun-
gen und was dazu gehoͤrt. Alles dieſes ſoll
ſo eingerichtet werden, damit alles auf die
beßte, und zugleich auf die wohlfeilſte Wei-
ſe dem Zwecke entſpreche.
§. 169. Die Verwendung der zubereite-
ten Erzeugungen zu Befriedigung der Beduͤrf-
niſſe, oder der Aufwand ſoll aufs genaueſte
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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Versuch einer Grundlehre sämmtlicher Kameralwissenschaften. Lautern, 1779, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jungstilling_versuch_1779/109>, abgerufen am 01.08.2024.
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