Jugel, Caspar: Maulwurffs Fang. Leipzig, 1616.Das erste schaden/ welchen dieses Vngeziefer den Erdge-wächsen zufüget/ dahin bewegen lassen/ daß sie sich auff abgöttische vnnd abergläubische werck oder Bannen geleget/ welchen noch etzliche (wie sie es von jhren Voreltern gelernet) aber sehr vnchristlich folgen/ als zum Exempel: Am hei- ligen Christage früe/ ehe dann es beginnet zu tagen/ nemen solche Christvergessene Leute ei- nen Dreschflegel aus der Scheunen/ gehen in einem blossen Hembde auff dem felde/ in Wie- sen vnd in Gärten herumb/ vnnd schlagen mit dem Flegel von freyen krefften auff das Erd- reich/ vnter solchem dreschen vnd klopffen aber sprechen sie jhren abgöttischen zeubrischen Se- gen jmmer fort vnd fort/ biß sie auff jhrem boden herumb seynd/ durch dieses gottlose vnd vnchri- stliche beginnen treiben sie die Maulwurffe/ durch mitwirckung des leidigen Teuffels/ (wel- chem sie zu ehren gedachter massen/ an dem hei- ligen Christage die Früemetten in blossem Hemb- de vnd grausamer kelte halten) von jhrem grund vnd boden/ vnd weisen solche jhren Nachtbarn zu/ welches dann eine grausame vnd schreckliche sünde
Das erſte ſchaden/ welchen dieſes Vngeziefer den Erdge-waͤchſen zufuͤget/ dahin bewegen laſſen/ daß ſie ſich auff abgoͤttiſche vnnd aberglaͤubiſche werck oder Bannen geleget/ welchen noch etzliche (wie ſie es von jhren Voreltern gelernet) aber ſehr vnchriſtlich folgen/ als zum Exempel: Am hei- ligen Chriſtage fruͤe/ ehe dann es beginnet zu tagen/ nemen ſolche Chriſtvergeſſene Leute ei- nen Dreſchflegel aus der Scheunen/ gehen in einem bloſſen Hembde auff dem felde/ in Wie- ſen vnd in Gaͤrten herumb/ vnnd ſchlagen mit dem Flegel von freyen krefften auff das Erd- reich/ vnter ſolchem dreſchen vnd klopffen aber ſprechen ſie jhren abgoͤttiſchen zeubriſchen Se- gen jmmer fort vnd fort/ biß ſie auff jhrem boden herumb ſeynd/ durch dieſes gottloſe vnd vnchri- ſtliche beginnen treiben ſie die Maulwurffe/ durch mitwirckung des leidigen Teuffels/ (wel- chem ſie zu ehren gedachter maſſen/ an dem hei- ligen Chriſtage die Fruͤemetten in bloſſem Hemb- de vnd grauſamer kelte halten) von jhrem grund vnd boden/ vnd weiſen ſolche jhren Nachtbarn zu/ welches dann eine grauſame vnd ſchreckliche ſuͤnde
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header">Das erſte</fw><lb/> ſchaden/ welchen dieſes Vngeziefer den Erdge-<lb/> waͤchſen zufuͤget/ dahin bewegen laſſen/ daß ſie<lb/> ſich auff abgoͤttiſche vnnd aberglaͤubiſche werck<lb/> oder Bannen geleget/ welchen noch etzliche (wie<lb/> ſie es von jhren Voreltern gelernet) aber ſehr<lb/> vnchriſtlich folgen/ als zum Exempel: Am hei-<lb/> ligen Chriſtage fruͤe/ ehe dann es beginnet zu<lb/> tagen/ nemen ſolche Chriſtvergeſſene Leute ei-<lb/> nen Dreſchflegel aus der Scheunen/ gehen in<lb/> einem bloſſen Hembde auff dem felde/ in Wie-<lb/> ſen vnd in Gaͤrten herumb/ vnnd ſchlagen mit<lb/> dem Flegel von freyen krefften auff das Erd-<lb/> reich/ vnter ſolchem dreſchen vnd klopffen aber<lb/> ſprechen ſie jhren abgoͤttiſchen zeubriſchen Se-<lb/> gen jmmer fort vnd fort/ biß ſie auff jhrem boden<lb/> herumb ſeynd/ durch dieſes gottloſe vnd vnchri-<lb/> ſtliche beginnen treiben ſie die Maulwurffe/<lb/> durch mitwirckung des leidigen Teuffels/ (wel-<lb/> chem ſie zu ehren gedachter maſſen/ an dem hei-<lb/> ligen Chriſtage die Fruͤemetten in bloſſem Hemb-<lb/> de vnd grauſamer kelte halten) von jhrem grund<lb/> vnd boden/ vnd weiſen ſolche jhren Nachtbarn<lb/> zu/ welches dann eine grauſame vnd ſchreckliche<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſuͤnde</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Das erſte
ſchaden/ welchen dieſes Vngeziefer den Erdge-
waͤchſen zufuͤget/ dahin bewegen laſſen/ daß ſie
ſich auff abgoͤttiſche vnnd aberglaͤubiſche werck
oder Bannen geleget/ welchen noch etzliche (wie
ſie es von jhren Voreltern gelernet) aber ſehr
vnchriſtlich folgen/ als zum Exempel: Am hei-
ligen Chriſtage fruͤe/ ehe dann es beginnet zu
tagen/ nemen ſolche Chriſtvergeſſene Leute ei-
nen Dreſchflegel aus der Scheunen/ gehen in
einem bloſſen Hembde auff dem felde/ in Wie-
ſen vnd in Gaͤrten herumb/ vnnd ſchlagen mit
dem Flegel von freyen krefften auff das Erd-
reich/ vnter ſolchem dreſchen vnd klopffen aber
ſprechen ſie jhren abgoͤttiſchen zeubriſchen Se-
gen jmmer fort vnd fort/ biß ſie auff jhrem boden
herumb ſeynd/ durch dieſes gottloſe vnd vnchri-
ſtliche beginnen treiben ſie die Maulwurffe/
durch mitwirckung des leidigen Teuffels/ (wel-
chem ſie zu ehren gedachter maſſen/ an dem hei-
ligen Chriſtage die Fruͤemetten in bloſſem Hemb-
de vnd grauſamer kelte halten) von jhrem grund
vnd boden/ vnd weiſen ſolche jhren Nachtbarn
zu/ welches dann eine grauſame vnd ſchreckliche
ſuͤnde
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |