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Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835.

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Ischchail
(enthüllt sich ihm).
Du nanntest mich Eberhard Stilling,
Ich meinen Enkel Dich!
Stilling.
O Herrlicher, trieb dich die Liebe,
Die du mir schon auf Erden geweiht, mir entgegen zu eilen?
-- Nun so gönne mir auch, wenn du darfst, jetzt deine Umarmung!
Ischchail
(glänzt majestätisch, und hält Stilling umschlungen).
Theurer! schon lange erwartet' ich dich in den Pforten von Zion.
Jetzt, da du ausgeglaubt, jetzt folgt dir das selige Schauen.
Stilling.
Ach, wie süß ist's doch, und wie wonnig, was nimmer und niemals
Einer verirdischten Seele, sich vorzustellen, vergönnt ist:
Einen verklärten Geist in Geistergestalt zu um-
fassen
!
Welch' ein unendliches Meer von Wonne werd' ich genießen,
Bis ich die Himmlischen alle begrüßt in Bruder-Umarmung!
-- Sage mir aber, wer sind jene beiden Schimmerumgoß'nen?
Engel oder Verklärte? Wie nennt sie die himmlische Sprache?
Ischchail.
Israel, Lavater einst, und Eickel, jetzt Betachiah!
Stilling.
Bin ich, ihr Heilige! würdig, euch stets noch Brüder zu nennen?
Israel.
Bruder Ohephjah! so nennen wir dich als Jerusalems Bürger,
Tausendmal willkommen in dieser ewigen Heimath,
In den frohen Gefilden Aetherions! -- Uns ist es Freude,
Dir, der du uns're Verklärung sangst, entgegen zu eilen.
Stilling-Ohephjah.
O gedenket des schwachen Gesangs nicht! Nur wie ein Schatten
Ist er von diesem Gefild'; ihn umschleiert der Sterblichkeit Hülle.
Nie kann ein irdischer Geist, gebeugt von des Körpers Umengung,
Diese unendliche Welt voll Seligkeit gänzlich erfassen.

Schwinden muß irdischer Glanz, wo des Himmels Strahlen
erglühen!
Betachiah.
Bruder! Bürger des Himmels! genieße nun jenes Entzücken,
Jenen himmlischen Jubel, nach dem du auf Erden dich sehntest!
Iſchchail
(enthüllt ſich ihm).
Du nannteſt mich Eberhard Stilling,
Ich meinen Enkel Dich!
Stilling.
O Herrlicher, trieb dich die Liebe,
Die du mir ſchon auf Erden geweiht, mir entgegen zu eilen?
— Nun ſo gönne mir auch, wenn du darfſt, jetzt deine Umarmung!
Iſchchail
(glänzt majeſtätiſch, und hält Stilling umſchlungen).
Theurer! ſchon lange erwartet’ ich dich in den Pforten von Zion.
Jetzt, da du ausgeglaubt, jetzt folgt dir das ſelige Schauen.
Stilling.
Ach, wie ſüß iſt’s doch, und wie wonnig, was nimmer und niemals
Einer verirdiſchten Seele, ſich vorzuſtellen, vergönnt iſt:
Einen verklärten Geiſt in Geiſtergeſtalt zu um-
faſſen
!
Welch’ ein unendliches Meer von Wonne werd’ ich genießen,
Bis ich die Himmliſchen alle begrüßt in Bruder-Umarmung!
— Sage mir aber, wer ſind jene beiden Schimmerumgoß’nen?
Engel oder Verklärte? Wie nennt ſie die himmliſche Sprache?
Iſchchail.
Iſrael, Lavater einſt, und Eickel, jetzt Betachiah!
Stilling.
Bin ich, ihr Heilige! würdig, euch ſtets noch Brüder zu nennen?
Iſrael.
Bruder Ohephjah! ſo nennen wir dich als Jeruſalems Bürger,
Tauſendmal willkommen in dieſer ewigen Heimath,
In den frohen Gefilden Aetherions! — Uns iſt es Freude,
Dir, der du unſ’re Verklärung ſangſt, entgegen zu eilen.
Stilling-Ohephjah.
O gedenket des ſchwachen Geſangs nicht! Nur wie ein Schatten
Iſt er von dieſem Gefild’; ihn umſchleiert der Sterblichkeit Hülle.
Nie kann ein irdiſcher Geiſt, gebeugt von des Körpers Umengung,
Dieſe unendliche Welt voll Seligkeit gänzlich erfaſſen.

Schwinden muß irdiſcher Glanz, wo des Himmels Strahlen
erglühen!
Betachiah.
Bruder! Bürger des Himmels! genieße nun jenes Entzücken,
Jenen himmliſchen Jubel, nach dem du auf Erden dich ſehnteſt!
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[673/0683] Iſchchail (enthüllt ſich ihm). Du nannteſt mich Eberhard Stilling, Ich meinen Enkel Dich! Stilling. O Herrlicher, trieb dich die Liebe, Die du mir ſchon auf Erden geweiht, mir entgegen zu eilen? — Nun ſo gönne mir auch, wenn du darfſt, jetzt deine Umarmung! Iſchchail (glänzt majeſtätiſch, und hält Stilling umſchlungen). Theurer! ſchon lange erwartet’ ich dich in den Pforten von Zion. Jetzt, da du ausgeglaubt, jetzt folgt dir das ſelige Schauen. Stilling. Ach, wie ſüß iſt’s doch, und wie wonnig, was nimmer und niemals Einer verirdiſchten Seele, ſich vorzuſtellen, vergönnt iſt: Einen verklärten Geiſt in Geiſtergeſtalt zu um- faſſen! Welch’ ein unendliches Meer von Wonne werd’ ich genießen, Bis ich die Himmliſchen alle begrüßt in Bruder-Umarmung! — Sage mir aber, wer ſind jene beiden Schimmerumgoß’nen? Engel oder Verklärte? Wie nennt ſie die himmliſche Sprache? Iſchchail. Iſrael, Lavater einſt, und Eickel, jetzt Betachiah! Stilling. Bin ich, ihr Heilige! würdig, euch ſtets noch Brüder zu nennen? Iſrael. Bruder Ohephjah! ſo nennen wir dich als Jeruſalems Bürger, Tauſendmal willkommen in dieſer ewigen Heimath, In den frohen Gefilden Aetherions! — Uns iſt es Freude, Dir, der du unſ’re Verklärung ſangſt, entgegen zu eilen. Stilling-Ohephjah. O gedenket des ſchwachen Geſangs nicht! Nur wie ein Schatten Iſt er von dieſem Gefild’; ihn umſchleiert der Sterblichkeit Hülle. Nie kann ein irdiſcher Geiſt, gebeugt von des Körpers Umengung, Dieſe unendliche Welt voll Seligkeit gänzlich erfaſſen. Schwinden muß irdiſcher Glanz, wo des Himmels Strahlen erglühen! Betachiah. Bruder! Bürger des Himmels! genieße nun jenes Entzücken, Jenen himmliſchen Jubel, nach dem du auf Erden dich ſehnteſt!

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Zitationshilfe: Jung-Stilling, Johann Heinrich: Lebensgeschichte. Stuttgart, 1835, S. 673. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jung_lebensgeschichte_1835/683>, abgerufen am 24.11.2024.