Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955.literarischen Baues ist gelegt. Einen solch rechtlich abwägenden Mann Mein trefflicher Neffe Spazier ist schon als litterarischer Adjunkt10 Ihr etc. 501. An Georg Reimer in Berlin.15 [Kopie]Baireut den 12 October 1825Endlich bleiben wir, mein lieber Reimer, ungeschieden, insofern wir Ihr etc. 19*
literariſchen Baues iſt gelegt. Einen ſolch rechtlich abwägenden Mann Mein trefflicher Neffe Spazier iſt ſchon als litterariſcher Adjunkt10 Ihr ꝛc. 501. An Georg Reimer in Berlin.15 [Kopie]Baireut den 12 October 1825Endlich bleiben wir, mein lieber Reimer, ungeſchieden, inſofern wir Ihr ꝛc. 19*
<TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0303" n="291"/> literariſchen Baues iſt gelegt. Einen ſolch rechtlich abwägenden Mann<lb/> brauche ich zur Ermunterung gar nicht an die neuern Beiſpiele und an<lb/> das ungerechte Göthes zu erinnern, der jetzt mehr vom Publikum fodert<lb/> als ſonſt je von ſeinem Fleiße. — Dem guten Max in Breslau habe<lb/> ich auch mit keiner Zeile etwas verſprochen, und ſein Geldanerbieten<lb n="5"/> mit keiner beantwortet, ſondern immer Ihre und Cottas Verhältniſſe<lb/> entgegengeſetzt. — Bleibt Alles ſo wie ich es jetzt hoffe, ſo ſchreibe ich<lb/> an den Großherzog von Baden und die Kaiſerin von Öſtreich, Schirm-<lb/> herrn und Schutzheilige gegen den Nachdruck.</p><lb/> <p>Mein trefflicher Neffe Spazier iſt ſchon als litterariſcher Adjunkt<lb n="10"/> und mechaniſcher Arbeiter — wegen der beiden Baſilisken in den Au-<lb/> gen — zu mir geladen, damit ich wenigſtens immer vier Lieferungen vor<lb/> Ihnen voraus bin. Es gehe Ihnen, mein Reimer, innig wohl.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr ꝛc.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>501. An <hi rendition="#g">Georg Reimer in Berlin.</hi><lb n="15"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">Baireut den 12 <hi rendition="#aq">October</hi> 1825</hi> </dateline><lb/> <p>Endlich bleiben wir, mein lieber Reimer, ungeſchieden, inſofern wir<lb/> wollen. <hi rendition="#aq">Cotta</hi> gab mir eine Antwort, die nach ſeiner Gewohnheit Alles<lb/> in unbeſtimmte Zeit hinausſchöbe. Er will die Auflage von Sub-<lb/> ſkribenten abhängig machen und ſogar ich ſoll ſie, bei meiner Abneigung<lb n="20"/> dagegen und meinem gänzlichen Misverhältnis zu ihnen, mitwerben<lb/> helfen. Im Ganzen wird freilich jetzt das Publikum nicht ſehr reich an<lb/> Subſkribierglauben für ihn ſein. Hier ſende ich Ihnen ein Druckbogen-<lb/> verzeichnis, das im Durchſchnitt gerechnet, eher zu klein als zu groß iſt;<lb/> nur muß das Format der Werke durchaus nicht zu groß ſein, ſondern<lb n="25"/> am beſten wie das von Katzenbergers Badereiſe oder auch wie das von<lb/> der Ausgabe der Levana. In jedem Fall bitte ich Sie um mehrere Druck-<lb/> muſterformate zur Auswahl. Näher können wir Alles abſchließen, wenn<lb/> Sie auf mein Schreiben vom 7<hi rendition="#sup">ten</hi> Oktober geantwortet haben. Vor-<lb/> bereitet iſt Alles zum anfangenden Druck. Übrigens freue ich mich auf<lb n="30"/> unſer freundſchaftliches Verhältnis ſchon darum voraus, weil Ihre<lb/> Verbindung nicht wie bei Cotta durch hundert ganz ungleichartige<lb/> Geſchäfte und Plane erſchwert und gehindert wird. Vergeben Sie<lb/> meinen Augen den Gebrauch der fremden Hände, der Herbſt ſpannt ſie<lb/> zu ſehr an. Erhalten Sie mir Ihr wohlwollendes Herz.<lb n="35"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Ihr ꝛc.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">19*</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [291/0303]
literariſchen Baues iſt gelegt. Einen ſolch rechtlich abwägenden Mann
brauche ich zur Ermunterung gar nicht an die neuern Beiſpiele und an
das ungerechte Göthes zu erinnern, der jetzt mehr vom Publikum fodert
als ſonſt je von ſeinem Fleiße. — Dem guten Max in Breslau habe
ich auch mit keiner Zeile etwas verſprochen, und ſein Geldanerbieten 5
mit keiner beantwortet, ſondern immer Ihre und Cottas Verhältniſſe
entgegengeſetzt. — Bleibt Alles ſo wie ich es jetzt hoffe, ſo ſchreibe ich
an den Großherzog von Baden und die Kaiſerin von Öſtreich, Schirm-
herrn und Schutzheilige gegen den Nachdruck.
Mein trefflicher Neffe Spazier iſt ſchon als litterariſcher Adjunkt 10
und mechaniſcher Arbeiter — wegen der beiden Baſilisken in den Au-
gen — zu mir geladen, damit ich wenigſtens immer vier Lieferungen vor
Ihnen voraus bin. Es gehe Ihnen, mein Reimer, innig wohl.
Ihr ꝛc.
501. An Georg Reimer in Berlin. 15
Baireut den 12 October 1825
Endlich bleiben wir, mein lieber Reimer, ungeſchieden, inſofern wir
wollen. Cotta gab mir eine Antwort, die nach ſeiner Gewohnheit Alles
in unbeſtimmte Zeit hinausſchöbe. Er will die Auflage von Sub-
ſkribenten abhängig machen und ſogar ich ſoll ſie, bei meiner Abneigung 20
dagegen und meinem gänzlichen Misverhältnis zu ihnen, mitwerben
helfen. Im Ganzen wird freilich jetzt das Publikum nicht ſehr reich an
Subſkribierglauben für ihn ſein. Hier ſende ich Ihnen ein Druckbogen-
verzeichnis, das im Durchſchnitt gerechnet, eher zu klein als zu groß iſt;
nur muß das Format der Werke durchaus nicht zu groß ſein, ſondern 25
am beſten wie das von Katzenbergers Badereiſe oder auch wie das von
der Ausgabe der Levana. In jedem Fall bitte ich Sie um mehrere Druck-
muſterformate zur Auswahl. Näher können wir Alles abſchließen, wenn
Sie auf mein Schreiben vom 7ten Oktober geantwortet haben. Vor-
bereitet iſt Alles zum anfangenden Druck. Übrigens freue ich mich auf 30
unſer freundſchaftliches Verhältnis ſchon darum voraus, weil Ihre
Verbindung nicht wie bei Cotta durch hundert ganz ungleichartige
Geſchäfte und Plane erſchwert und gehindert wird. Vergeben Sie
meinen Augen den Gebrauch der fremden Hände, der Herbſt ſpannt ſie
zu ſehr an. Erhalten Sie mir Ihr wohlwollendes Herz. 35
Ihr ꝛc.
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(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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