Lieber Guter! Gib dir nur keine Mühe einer besondern Widerlegung! Diese hab' ich in mir, so daß ich anfangs morgen antworten wollte, ohne dir nur den Brief zu schicken. -- Desto mehr Unrecht hast du über den Geschichtschreiber, den du zum Zeitungschreiber herabsetzt aus5 seiner poetischen Höhe. Eben schreib' ich dagegen in meinem -- Schmier- buch.
587. An Otto.
Lieber Alter! Gern geb' ich Ostertage das Geld. Morgen wird mir Emanuel die auf einige Tage vorgeschoßenen 500 fl. wieder geben.10 Aber ich wünsche von ihm ein Konsens-Unterpfand, wenn auch kein so großes von 1000 fl.; denn die Gefahr des baaren Geldes trift jetzo auch Häuser und alles. -- Der Nachsatz deines Blättchen blieb mir doppelsinnig; denn wolltest du dich mit deinen Obligazion-Cessionen für ihn verbürgen, so könnt' ichs auf keine Weise annehmen d. h. nie15 meine Gefahr in die deinige verwandeln. Meintest du aber Geld für dich selber: so verlang' es nur.
588. An Otto.
Guten Morgen, lieber Otto! Hier send' ich dir den fälligen Schuld- schein, von welchem du nichts hast als die Mühe des Schreibens, aber20 nicht einmal den Dank, daß die Leute sich an den Datum erinnerten durch Bezahlen. Mit Geld ist mir jetzo zu dienen; doch lasse ihnen den Spielraum von 8, 10 Tagen.
Eben fällt mir [ein], daß ich dir ja die Mühe abnehmen kann, wenn ich weiß, wo der Funfziger wohnt.25
589. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Von 2 Wein-Fäßern hattest du 1/2 gut; da nun C[aroline] eines für 1 rtl. verkauft hat, so hast du am frühen Morgen schon eine Ein- oder Zurücknahme von 1/2. -- Ich passe nur darauf, daß du in deinem neuen Hause auf allen Seiten eingenistet30 sitzest: so komm ich und will es sehen. -- Hier die deutschen Blätter, die du Schuckmann leihen kannst.
586. An Otto.
Lieber Guter! Gib dir nur keine Mühe einer beſondern Widerlegung! Dieſe hab’ ich in mir, ſo daß ich anfangs morgen antworten wollte, ohne dir nur den Brief zu ſchicken. — Deſto mehr Unrecht haſt du über den Geſchichtſchreiber, den du zum Zeitungſchreiber herabſetzt aus5 ſeiner poetiſchen Höhe. Eben ſchreib’ ich dagegen in meinem — Schmier- buch.
587. An Otto.
Lieber Alter! Gern geb’ ich Ostertage das Geld. Morgen wird mir Emanuel die auf einige Tage vorgeſchoßenen 500 fl. wieder geben.10 Aber ich wünſche von ihm ein Konſens-Unterpfand, wenn auch kein ſo großes von 1000 fl.; denn die Gefahr des baaren Geldes trift jetzo auch Häuſer und alles. — Der Nachſatz deines Blättchen blieb mir doppelſinnig; denn wollteſt du dich mit deinen Obligazion-Ceſſionen für ihn verbürgen, ſo könnt’ ichs auf keine Weiſe annehmen d. h. nie15 meine Gefahr in die deinige verwandeln. Meinteſt du aber Geld für dich ſelber: ſo verlang’ es nur.
588. An Otto.
Guten Morgen, lieber Otto! Hier ſend’ ich dir den fälligen Schuld- ſchein, von welchem du nichts haſt als die Mühe des Schreibens, aber20 nicht einmal den Dank, daß die Leute ſich an den Datum erinnerten durch Bezahlen. Mit Geld iſt mir jetzo zu dienen; doch laſſe ihnen den Spielraum von 8, 10 Tagen.
Eben fällt mir [ein], daß ich dir ja die Mühe abnehmen kann, wenn ich weiß, wo der Funfziger wohnt.25
589. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Von 2 Wein-Fäßern hatteſt du ½ gut; da nun C[aroline] eines für 1 rtl. verkauft hat, ſo haſt du am frühen Morgen ſchon eine Ein- oder Zurücknahme von ½. — Ich paſſe nur darauf, daß du in deinem neuen Hauſe auf allen Seiten eingeniſtet30 ſitzeſt: ſo komm ich und will es ſehen. — Hier die deutſchen Blätter, die du Schuckmann leihen kannſt.
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586. An Otto.
Lieber Guter! Gib dir nur keine Mühe einer beſondern Widerlegung!
Dieſe hab’ ich in mir, ſo daß ich anfangs morgen antworten wollte,
ohne dir nur den Brief zu ſchicken. — Deſto mehr Unrecht haſt du über
den Geſchichtſchreiber, den du zum Zeitungſchreiber herabſetzt aus 5
ſeiner poetiſchen Höhe. Eben ſchreib’ ich dagegen in meinem — Schmier-
buch.
587. An Otto.
Lieber Alter! Gern geb’ ich Ostertage das Geld. Morgen wird mir
Emanuel die auf einige Tage vorgeſchoßenen 500 fl. wieder geben. 10
Aber ich wünſche von ihm ein Konſens-Unterpfand, wenn auch kein
ſo großes von 1000 fl.; denn die Gefahr des baaren Geldes trift jetzo
auch Häuſer und alles. — Der Nachſatz deines Blättchen blieb mir
doppelſinnig; denn wollteſt du dich mit deinen Obligazion-Ceſſionen
für ihn verbürgen, ſo könnt’ ichs auf keine Weiſe annehmen d. h. nie 15
meine Gefahr in die deinige verwandeln. Meinteſt du aber Geld für
dich ſelber: ſo verlang’ es nur.
588. An Otto.
Guten Morgen, lieber Otto! Hier ſend’ ich dir den fälligen Schuld-
ſchein, von welchem du nichts haſt als die Mühe des Schreibens, aber 20
nicht einmal den Dank, daß die Leute ſich an den Datum erinnerten
durch Bezahlen. Mit Geld iſt mir jetzo zu dienen; doch laſſe ihnen den
Spielraum von 8, 10 Tagen.
Eben fällt mir [ein], daß ich dir ja die Mühe abnehmen kann, wenn
ich weiß, wo der Funfziger wohnt. 25
589. An Otto.
Guten Morgen, Alter! Von 2 Wein-Fäßern hatteſt du ½ gut; da
nun C[aroline] eines für 1 rtl. verkauft hat, ſo haſt du am frühen
Morgen ſchon eine Ein- oder Zurücknahme von ½. — Ich paſſe nur
darauf, daß du in deinem neuen Hauſe auf allen Seiten eingeniſtet 30
ſitzeſt: ſo komm ich und will es ſehen. — Hier die deutſchen Blätter, die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:22:18Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 8. Berlin, 1955, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe08_1955/329>, abgerufen am 22.07.2024.
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