Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.Akademie und nicht nur vaterländischer, auch ausländischer Gelehrten Mit schuldigstem Respekt 125. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Dez. 1815]Guten Morgen! Wie wird sich mein Emanuel freuen!15 126. An Otto. [Bayreuth, 10. Dez. 1815]Guten Morgen, Alter! Gestern bekam ich Jacobis Schriften Dießmal muß ich dich noch einmal plagen, nämlich um Machen Diese Bouteille von meinem besten ungarischen Probe-Wein Muß ich Dankschreiben an König und Montgelas machen? Leider gingen gerade vorgestern die Doppelbitten nach München Ich werde wol bei Hardenberg und Schuckmann die Erwähnung 127. An Stadtgerichtsdirektor Schweitzer in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 11. (?) Dez. 1815]-- Quittungen, worunter Sie setzen sollen, daß ich weder seelig Akademie und nicht nur vaterländiſcher, auch ausländiſcher Gelehrten Mit ſchuldigſtem Reſpekt 125. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Dez. 1815]Guten Morgen! Wie wird ſich mein Emanuel freuen!15 126. An Otto. [Bayreuth, 10. Dez. 1815]Guten Morgen, Alter! Geſtern bekam ich Jacobis Schriften Dießmal muß ich dich noch einmal plagen, nämlich um Machen Dieſe Bouteille von meinem beſten ungariſchen Probe-Wein Muß ich Dankſchreiben an König und Montgelas machen? Leider gingen gerade vorgeſtern die Doppelbitten nach München Ich werde wol bei Hardenberg und Schuckmann die Erwähnung 127. An Stadtgerichtsdirektor Schweitzer in Bayreuth. [Kopie][Bayreuth, 11. (?) Dez. 1815]— Quittungen, worunter Sie ſetzen ſollen, daß ich weder ſeelig <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0051" n="46"/> Akademie und nicht nur vaterländiſcher, auch ausländiſcher Gelehrten<lb/> die ſchönſten einem Schriftſteller einflößen müſſen, der eben ſo viele<lb/> Bücher geſchrieben als Jahre gelebt, nämlich 53, und welcher arm-<lb/> geboren nicht mehr als Eine Feder zu Flug und Decke hat, nämlich<lb/> die Schreibfeder. Möge die Güte Ew. [Exzellenz] es verzeihen, daß<lb n="5"/> ich ein Auge, das auf der großen Länderkarte eines Königreichs<lb/> meſſend und ordnend ruht, auf das kaum ſichtbare Pünktchen einer<lb/> Einſiedelei zu leiten gewagt, um die Entſcheidung zu erfahren, mit<lb/> welchen Hoffnungen ſich mein Jahr beſchließen ſoll, mit unerfüllten<lb/> oder mit erfüllten.<lb n="10"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Mit ſchuldigſtem Reſpekt</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>125. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Dez. 1815]</hi> </dateline><lb/> <salute> <hi rendition="#et">Guten Morgen!</hi> </salute><lb/> <p>Wie wird ſich mein Emanuel freuen!<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>126. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Dez. 1815]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Geſtern bekam ich <hi rendition="#aq">Jacobis</hi> Schriften<lb/> und die Minerva; heute gar die Penſion. Könnteſt du mir auch eine<lb/> ſolche Freude machen als ich dir hier mache! —<lb n="20"/> </p> <p>Dießmal muß ich dich noch einmal plagen, nämlich um Machen<lb/> der Quittungen und überall um nähere Beſtimmungen, zu wem ich<lb/> zu gehen habe ꝛc. ꝛc.; es hat aber mehre Tage noch Zeit.</p><lb/> <p>Dieſe Bouteille von meinem beſten ungariſchen Probe-Wein<lb/> ſollſt du auf das Wol deines frühern Glaubens trinken.<lb n="25"/> </p> <p>Muß ich Dankſchreiben an König und Montgelas machen?</p><lb/> <p>Leider gingen gerade vorgeſtern die Doppelbitten nach München<lb/> ab.</p><lb/> <p>Ich werde wol bei <hi rendition="#aq">Hardenberg</hi> und <hi rendition="#aq">Schuckmann</hi> die Erwähnung<lb/> der Nicht-bezahlten Penſion widerrufen müſſen.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>127. An <hi rendition="#g">Stadtgerichtsdirektor Schweitzer in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 11. (?) Dez. 1815]</hi> </dateline><lb/> <p>— Quittungen, worunter Sie ſetzen ſollen, daß ich weder ſeelig<lb/> noch verdammt bin ſondern noch lebe und ſündige.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [46/0051]
Akademie und nicht nur vaterländiſcher, auch ausländiſcher Gelehrten
die ſchönſten einem Schriftſteller einflößen müſſen, der eben ſo viele
Bücher geſchrieben als Jahre gelebt, nämlich 53, und welcher arm-
geboren nicht mehr als Eine Feder zu Flug und Decke hat, nämlich
die Schreibfeder. Möge die Güte Ew. [Exzellenz] es verzeihen, daß 5
ich ein Auge, das auf der großen Länderkarte eines Königreichs
meſſend und ordnend ruht, auf das kaum ſichtbare Pünktchen einer
Einſiedelei zu leiten gewagt, um die Entſcheidung zu erfahren, mit
welchen Hoffnungen ſich mein Jahr beſchließen ſoll, mit unerfüllten
oder mit erfüllten. 10
Mit ſchuldigſtem Reſpekt
125. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Dez. 1815]
Guten Morgen!
Wie wird ſich mein Emanuel freuen! 15
126. An Otto.
[Bayreuth, 10. Dez. 1815]
Guten Morgen, Alter! Geſtern bekam ich Jacobis Schriften
und die Minerva; heute gar die Penſion. Könnteſt du mir auch eine
ſolche Freude machen als ich dir hier mache! — 20
Dießmal muß ich dich noch einmal plagen, nämlich um Machen
der Quittungen und überall um nähere Beſtimmungen, zu wem ich
zu gehen habe ꝛc. ꝛc.; es hat aber mehre Tage noch Zeit.
Dieſe Bouteille von meinem beſten ungariſchen Probe-Wein
ſollſt du auf das Wol deines frühern Glaubens trinken. 25
Muß ich Dankſchreiben an König und Montgelas machen?
Leider gingen gerade vorgeſtern die Doppelbitten nach München
ab.
Ich werde wol bei Hardenberg und Schuckmann die Erwähnung
der Nicht-bezahlten Penſion widerrufen müſſen. 30
127. An Stadtgerichtsdirektor Schweitzer in Bayreuth.
[Bayreuth, 11. (?) Dez. 1815]
— Quittungen, worunter Sie ſetzen ſollen, daß ich weder ſeelig
noch verdammt bin ſondern noch lebe und ſündige.
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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