Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

Bild:
<< vorherige Seite

Vermehrung erst morgen aufhört -- nicht die Titel des Königs und
Thürheims schnell hinwerfen, damit deine und meine Plage auf
einmal abgethan ist?

113. An Anton Dick in Würzburg.
[Kopie]5

Ein Eimer alten Franzwein. Mein Wein versiegt als wär' ich
damit in Frankreich. Ich bitte um einen Aufguß von 1 Eimer. etc.

114. An Emanuel.
10

Guten Morgen, mein so lange ungesehener Emanuel! Um nur
ein Paar Worte zu Ihnen zu bringen, schick ich dieses Buch und
den Brief von Primas. Sind Sie so gesund als fleißig?

115. An Cotta.
15

Hier, mein guter Cotta, folgt der Neujahranfang für das
Morgenblatt. Einige Zensurwunden verträgt der Aufsatz; nur
müssen die Gedankenwegstriche durch Gedankenstriche dem Leser
angedeutet werden.

Für die erhaltenen 242 fl. dank' ich. -- Eine Frage aber thu' ich,
die Sie -- nach Ihrem gütigen Anerbieten -- in eine Bitte ver-20
wandeln könnten, ob Sie nicht den Absatz der Levana, dem zu 500
nur noch 60 Expl. fehlen, schon für vollständig und den 4ten Louisd.
für nachzahlbar ansehen möchten, doch so, daß ich, im Falle die 60
noch nicht zur Ostermesse würden abgesetzt sein, zur Entschädigung
durch Interessen oder sonst verpflichtet wäre. Die Anweisungen25
erbät' ich mir nach Frankfurt oder Augsburg (in augsburg.
Current
).

Noch eine, aber leichtere Frage, die blos Wahl unter Titeln
betrifft. Ich will nämlich meine beiden lustigen Erzählungen im
Kriegskalender, dann meine ernsten Aufsätze in Schlegels und in30
Perthes Museum und höchstens noch zwei poetische Aufsätze im
Morgenblatte zu Einem blos politischen Bändchen von 14 oder
16 Bogen sammeln, mit neuen Anmerkungen vermehrt -- also zu

Vermehrung erſt morgen aufhört — nicht die Titel des Königs und
Thürheims ſchnell hinwerfen, damit deine und meine Plage auf
einmal abgethan iſt?

113. An Anton Dick in Würzburg.
[Kopie]5

Ein Eimer alten Franzwein. Mein Wein verſiegt als wär’ ich
damit in Frankreich. Ich bitte um einen Aufguß von 1 Eimer. ꝛc.

114. An Emanuel.
10

Guten Morgen, mein ſo lange ungeſehener Emanuel! Um nur
ein Paar Worte zu Ihnen zu bringen, ſchick ich dieſes Buch und
den Brief von Primas. Sind Sie ſo geſund als fleißig?

115. An Cotta.
15

Hier, mein guter Cotta, folgt der Neujahranfang für das
Morgenblatt. Einige Zenſurwunden verträgt der Aufſatz; nur
müſſen die Gedankenwegſtriche durch Gedankenſtriche dem Leſer
angedeutet werden.

Für die erhaltenen 242 fl. dank’ ich. — Eine Frage aber thu’ ich,
die Sie — nach Ihrem gütigen Anerbieten — in eine Bitte ver-20
wandeln könnten, ob Sie nicht den Abſatz der Levana, dem zu 500
nur noch 60 Expl. fehlen, ſchon für vollſtändig und den 4ten Louisd.
für nachzahlbar anſehen möchten, doch ſo, daß ich, im Falle die 60
noch nicht zur Oſtermeſſe würden abgeſetzt ſein, zur Entſchädigung
durch Intereſſen oder ſonſt verpflichtet wäre. Die Anweiſungen25
erbät’ ich mir nach Frankfurt oder Augsburg (in augsburg.
Current
).

Noch eine, aber leichtere Frage, die blos Wahl unter Titeln
betrifft. Ich will nämlich meine beiden luſtigen Erzählungen im
Kriegskalender, dann meine ernſten Aufſätze in Schlegels und in30
Perthes Muſeum und höchſtens noch zwei poetiſche Aufſätze im
Morgenblatte zu Einem blos politiſchen Bändchen von 14 oder
16 Bogen ſammeln, mit neuen Anmerkungen vermehrt — alſo zu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <p><pb facs="#f0046" n="41"/>
Vermehrung er&#x017F;t morgen aufhört &#x2014; nicht die Titel des Königs und<lb/>
Thürheims &#x017F;chnell hinwerfen, damit deine und meine Plage auf<lb/>
einmal abgethan i&#x017F;t?</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>113. An <hi rendition="#g">Anton Dick in Würzburg.</hi></head><lb/>
        <note type="editorial">[Kopie]</note>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 1. Dez. 1815]</hi> </dateline>
        <lb n="5"/>
        <p>Ein Eimer alten Franzwein. Mein Wein ver&#x017F;iegt als wär&#x2019; ich<lb/>
damit in Frankreich. Ich bitte um einen Aufguß von 1 Eimer. &#xA75B;c.</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>114. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 2. Dez. 1815]</hi> </dateline>
        <lb n="10"/>
        <p>Guten Morgen, mein &#x017F;o lange unge&#x017F;ehener Emanuel! Um nur<lb/>
ein Paar Worte zu Ihnen zu bringen, &#x017F;chick ich die&#x017F;es Buch und<lb/>
den Brief von Primas. Sind Sie &#x017F;o ge&#x017F;und als fleißig?</p>
      </div><lb/>
      <div type="letter" n="1">
        <head>115. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/>
        <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireuth d. 4. Dec.</hi> 1815</hi> </dateline>
        <lb n="15"/>
        <p>Hier, mein guter <hi rendition="#aq">Cotta,</hi> folgt der Neujahranfang für das<lb/>
Morgenblatt. Einige Zen&#x017F;urwunden verträgt der Auf&#x017F;atz; nur<lb/>&#x017F;&#x017F;en die Gedankenweg&#x017F;triche durch Gedanken&#x017F;triche dem Le&#x017F;er<lb/>
angedeutet werden.</p><lb/>
        <p>Für die erhaltenen 242 fl. dank&#x2019; ich. &#x2014; Eine Frage aber thu&#x2019; ich,<lb/>
die Sie &#x2014; nach Ihrem gütigen Anerbieten &#x2014; in eine Bitte ver-<lb n="20"/>
wandeln könnten, ob Sie nicht den Ab&#x017F;atz der <hi rendition="#aq">Levana,</hi> dem zu 500<lb/>
nur noch 60 Expl. fehlen, &#x017F;chon für voll&#x017F;tändig und den 4<hi rendition="#sup">ten</hi> <hi rendition="#aq">Louisd.</hi><lb/>
für nachzahlbar an&#x017F;ehen möchten, doch &#x017F;o, daß ich, im Falle die 60<lb/>
noch nicht zur O&#x017F;terme&#x017F;&#x017F;e würden abge&#x017F;etzt &#x017F;ein, zur Ent&#x017F;chädigung<lb/>
durch Intere&#x017F;&#x017F;en oder &#x017F;on&#x017F;t verpflichtet wäre. Die Anwei&#x017F;ungen<lb n="25"/>
erbät&#x2019; ich mir nach Frankfurt oder Augsburg (in <hi rendition="#g">augsburg.<lb/>
Current</hi>).</p><lb/>
        <p>Noch eine, aber leichtere Frage, die blos Wahl unter Titeln<lb/>
betrifft. Ich will nämlich meine beiden lu&#x017F;tigen Erzählungen im<lb/>
Kriegskalender, dann meine ern&#x017F;ten Auf&#x017F;ätze in Schlegels und in<lb n="30"/>
Perthes Mu&#x017F;eum und höch&#x017F;tens noch zwei poeti&#x017F;che Auf&#x017F;ätze im<lb/>
Morgenblatte zu Einem <hi rendition="#g">blos</hi> politi&#x017F;chen Bändchen von 14 oder<lb/>
16 Bogen &#x017F;ammeln, mit neuen Anmerkungen vermehrt &#x2014; al&#x017F;o zu<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0046] Vermehrung erſt morgen aufhört — nicht die Titel des Königs und Thürheims ſchnell hinwerfen, damit deine und meine Plage auf einmal abgethan iſt? 113. An Anton Dick in Würzburg. [Bayreuth, 1. Dez. 1815] 5 Ein Eimer alten Franzwein. Mein Wein verſiegt als wär’ ich damit in Frankreich. Ich bitte um einen Aufguß von 1 Eimer. ꝛc. 114. An Emanuel. [Bayreuth, 2. Dez. 1815] 10 Guten Morgen, mein ſo lange ungeſehener Emanuel! Um nur ein Paar Worte zu Ihnen zu bringen, ſchick ich dieſes Buch und den Brief von Primas. Sind Sie ſo geſund als fleißig? 115. An Cotta. Baireuth d. 4. Dec. 1815 15 Hier, mein guter Cotta, folgt der Neujahranfang für das Morgenblatt. Einige Zenſurwunden verträgt der Aufſatz; nur müſſen die Gedankenwegſtriche durch Gedankenſtriche dem Leſer angedeutet werden. Für die erhaltenen 242 fl. dank’ ich. — Eine Frage aber thu’ ich, die Sie — nach Ihrem gütigen Anerbieten — in eine Bitte ver- 20 wandeln könnten, ob Sie nicht den Abſatz der Levana, dem zu 500 nur noch 60 Expl. fehlen, ſchon für vollſtändig und den 4ten Louisd. für nachzahlbar anſehen möchten, doch ſo, daß ich, im Falle die 60 noch nicht zur Oſtermeſſe würden abgeſetzt ſein, zur Entſchädigung durch Intereſſen oder ſonſt verpflichtet wäre. Die Anweiſungen 25 erbät’ ich mir nach Frankfurt oder Augsburg (in augsburg. Current). Noch eine, aber leichtere Frage, die blos Wahl unter Titeln betrifft. Ich will nämlich meine beiden luſtigen Erzählungen im Kriegskalender, dann meine ernſten Aufſätze in Schlegels und in 30 Perthes Muſeum und höchſtens noch zwei poetiſche Aufſätze im Morgenblatte zu Einem blos politiſchen Bändchen von 14 oder 16 Bogen ſammeln, mit neuen Anmerkungen vermehrt — alſo zu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/46
Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/46>, abgerufen am 26.04.2024.