Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.467. An Otto. [Bayreuth 17. Okt. 1818]Mein Alter! Eben komm' ich von deinem Alten. Er allein gab 468. An Cotta. Baireut d. 19ten Okt. 1818Hier send' ich Ihnen, mein werthester Herr Hofrath, lauter Ich bitte Ihre Antwort oder Ihre Zurücksendung nicht an mich, Das ist seit vielen Jahren mein erster Brief in bloßen fremden J. P. F. Richter 469. An Emanuel.30 [Bayreuth, 28. Okt. 1818]Guten Morgen, mein geliebter Emanuel! Glücklicher und zu- 467. An Otto. [Bayreuth 17. Okt. 1818]Mein Alter! Eben komm’ ich von deinem Alten. Er allein gab 468. An Cotta. Baireut d. 19ten Okt. 1818Hier ſend’ ich Ihnen, mein wertheſter Herr Hofrath, lauter Ich bitte Ihre Antwort oder Ihre Zurückſendung nicht an mich, Das iſt ſeit vielen Jahren mein erſter Brief in bloßen fremden J. P. F. Richter 469. An Emanuel.30 [Bayreuth, 28. Okt. 1818]Guten Morgen, mein geliebter Emanuel! Glücklicher und zu- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0241" n="234"/> <div type="letter" n="1"> <head>467. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth 17. Okt. 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein Alter! Eben komm’ ich von deinem Alten. Er allein gab<lb/> mir die einzigen ſchönen Stunden in <hi rendition="#aq">Hof,</hi> geſtern abends an ſeinem<lb/> Tiſche. Ich blieb im Gaſthofe immer allein. Dank ihm und ſeiner<lb n="5"/> ſo lieblich freundlichen Frau und köſtlichen Brühen-Meiſterin noch<lb/> einmal. — Anbei ein Stückchen Stollen vom Sohne des alten<lb/> Back-Meiſters Zelt, welcher ihn mit Vorliebe für mich gebacken,<lb/> weil er viel geleſen und auch mich — wahrſcheinlich in der Fremde.<lb/> Gute Nacht!<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>468. An <hi rendition="#g">Cotta.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Baireut</hi> d. 19<hi rendition="#sup">ten</hi> Okt. 1818</hi> </dateline><lb/> <p>Hier ſend’ ich Ihnen, mein wertheſter Herr Hofrath, lauter<lb/> Fremdes, blos um ein ſchon lange gegebnes Wort zu halten, obwol<lb/> ohne beſondere Hoffnung Ihres Aufnehmens. Immer glauben die<lb n="15"/> Menſchen, <hi rendition="#g">ich</hi> bringe ihre Mſpte an, und zwar — was noch mehr<lb/> iſt — bei Ihnen, ſo oft Sie auch dieſen Irrthum ſchon widerlegt<lb/> haben. Alles iſt vom trefflichen Hofrath Jung in Mainz. Der eine<lb/> Aufſatz „Treue des Glaubens, Treue der Liebe ꝛc.ꝛc.“ kam zwar ſchon<lb/> vor einigen Jahren im Schreiberſchen Almanach zur Welt, aber<lb n="20"/> nur mit halbem Leibe, weil politiſche Feigheit ihm die andere Hälfte<lb/> abgeſchnitten.</p><lb/> <p>Ich bitte Ihre Antwort oder Ihre Zurückſendung nicht an mich,<lb/> ſondern auf dem kürzeren Wege an H. Jung ſelber zu übermachen<lb/> durch ſichere Buchhändlergelegenheit oder Poſt.<lb n="25"/> </p> <p>Das iſt ſeit vielen Jahren mein erſter Brief in bloßen fremden<lb/> Angelegenheiten, wiewol fremde im höhern Sinne auch eigne ſind.<lb/> Leben Sie wol!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>469. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="30"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 28. Okt. 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein geliebter Emanuel! Glücklicher und zu-<lb/> fälliger Weiſe fand ich 27 <hi rendition="#aq">Ld’or</hi> geſammelt, zu welchen ich blos<lb/> noch einen brauche, um das Dresdner Mahagonyholz zu bezahlen.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [234/0241]
467. An Otto.
[Bayreuth 17. Okt. 1818]
Mein Alter! Eben komm’ ich von deinem Alten. Er allein gab
mir die einzigen ſchönen Stunden in Hof, geſtern abends an ſeinem
Tiſche. Ich blieb im Gaſthofe immer allein. Dank ihm und ſeiner 5
ſo lieblich freundlichen Frau und köſtlichen Brühen-Meiſterin noch
einmal. — Anbei ein Stückchen Stollen vom Sohne des alten
Back-Meiſters Zelt, welcher ihn mit Vorliebe für mich gebacken,
weil er viel geleſen und auch mich — wahrſcheinlich in der Fremde.
Gute Nacht! 10
468. An Cotta.
Baireut d. 19ten Okt. 1818
Hier ſend’ ich Ihnen, mein wertheſter Herr Hofrath, lauter
Fremdes, blos um ein ſchon lange gegebnes Wort zu halten, obwol
ohne beſondere Hoffnung Ihres Aufnehmens. Immer glauben die 15
Menſchen, ich bringe ihre Mſpte an, und zwar — was noch mehr
iſt — bei Ihnen, ſo oft Sie auch dieſen Irrthum ſchon widerlegt
haben. Alles iſt vom trefflichen Hofrath Jung in Mainz. Der eine
Aufſatz „Treue des Glaubens, Treue der Liebe ꝛc.ꝛc.“ kam zwar ſchon
vor einigen Jahren im Schreiberſchen Almanach zur Welt, aber 20
nur mit halbem Leibe, weil politiſche Feigheit ihm die andere Hälfte
abgeſchnitten.
Ich bitte Ihre Antwort oder Ihre Zurückſendung nicht an mich,
ſondern auf dem kürzeren Wege an H. Jung ſelber zu übermachen
durch ſichere Buchhändlergelegenheit oder Poſt. 25
Das iſt ſeit vielen Jahren mein erſter Brief in bloßen fremden
Angelegenheiten, wiewol fremde im höhern Sinne auch eigne ſind.
Leben Sie wol!
J. P. F. Richter
469. An Emanuel. 30
[Bayreuth, 28. Okt. 1818]
Guten Morgen, mein geliebter Emanuel! Glücklicher und zu-
fälliger Weiſe fand ich 27 Ld’or geſammelt, zu welchen ich blos
noch einen brauche, um das Dresdner Mahagonyholz zu bezahlen.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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