Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.zu großen Freude nicht gefiel, für Striche durch sie gemacht -- die 438. An Dr. Apel in Neustadt am Kulm. [Kopie][Bayreuth, 9. Juli 1818]Ich will Sie durch dieses Blatt zu nichts machen als zu einem 439. An Wenner in Frankfurt a. M. [Kopie][Bayreuth, 13. Juli 1818]Immer bringt mich jemand von der Lotterie zu Ihnen und dann 440. An Karl Aug. von Wangenheim in Frankfurt a.M. [Kopie][Bayreuth, 13. Juli 1818]Schon aus Heidelberg hätt' ich an Sie schreiben sollen; aber ich zu großen Freude nicht gefiel, für Striche durch ſie gemacht — die 438. An Dr. Apel in Neuſtadt am Kulm. [Kopie][Bayreuth, 9. Juli 1818]Ich will Sie durch dieſes Blatt zu nichts machen als zu einem 439. An Wenner in Frankfurt a. M. [Kopie][Bayreuth, 13. Juli 1818]Immer bringt mich jemand von der Lotterie zu Ihnen und dann 440. An Karl Aug. von Wangenheim in Frankfurt a.M. [Kopie][Bayreuth, 13. Juli 1818]Schon aus Heidelberg hätt’ ich an Sie ſchreiben ſollen; aber ich <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0224" n="217"/> zu großen Freude nicht gefiel, für Striche durch ſie gemacht — die<lb/> aber meiſtens wiederausgelöſcht ſind — wird dir <hi rendition="#aq">Odilie</hi> erzählen.<lb/> Deinen lieben Brief werd’ ich recht nächſtens mündlich beantworten;<lb/> vorher aber ein[en] dicken fremden Briefbeutel auspacken. Gruß<lb/> an <hi rendition="#aq">Amoene</hi>!<lb n="5"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>438. An <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Apel in Neuſtadt am Kulm.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Juli 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich will Sie durch dieſes Blatt zu nichts machen als zu einem<lb/> Mitarbeiter an meinem neueſten Buche. (Bitten um Nachricht von<lb/> meinem Großvater) Ihnen wird man gern die Einſicht in die Schul-<lb n="10"/> und Kirchenakten gönnen — am hohen Naturthron, dem Kulm.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>439. An <hi rendition="#g">Wenner in Frankfurt</hi> a. M.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Juli 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Immer bringt mich jemand von der Lotterie zu Ihnen und dann<lb/> bekomm’ ich niemals eine Niete ... Da ich nun bisher d. h.<lb n="15"/> im vorigen Monat in <hi rendition="#aq">Fr[ankfurt]</hi> Gewinnſt und Prämie gezogen:<lb/> ſo verſuch’ ich zum 2<hi rendition="#sup">ten</hi> mal mein Glück und ſende Ihnen die 6 fl.,<lb/> die Sie ſchon an den rechten Mann abzugeben wiſſen werden oder<lb/> durch den rechten Mann, H. Mals. Iſt der Bitterklee noch an der<lb/> Morgenordnung? Und iſt er von Mittag- und Abendfolgen?<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>440. An <hi rendition="#g">Karl Aug. von Wangenheim in Frankfurt</hi> a.M.</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 13. Juli 1818]</hi> </dateline><lb/> <p>Schon aus <hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> hätt’ ich an Sie ſchreiben ſollen; aber ich<lb/> hatte da faſt zu nichts Luſt als zur — Abreiſe. <hi rendition="#aq">Frankfurt</hi> hatte mir<lb/><hi rendition="#aq">Heidelberg</hi> verſalzen. Aber ohne Sie hätt’ ich auch kein <hi rendition="#aq">Frankfurt</hi><lb n="25"/> gehabt, wenigſtens kein diplomatiſches. Ich genieße jede bedeutende<lb/> Fremdſtadt nur durch eine mir früher einheimiſche Seele; die befreun-<lb/> dete verſöhnt und vermählt mit den Befremdeten. <hi rendition="#aq">Frankfurt</hi> hat<lb/> jetzo 2 Seelen — und zwar gute — eine weibliche, die eben aus Wei-<lb/> bern der Kaufmänner, welche vor ihrem <hi rendition="#aq">Comptoir</hi> Pult gern die<lb n="30"/> Bildung und Freiheit an ihre Gattinnen abtreten — und zweitens<lb/> eine männliche, den deutſchen Bundestag, zu welchem Deutſchland<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [217/0224]
zu großen Freude nicht gefiel, für Striche durch ſie gemacht — die
aber meiſtens wiederausgelöſcht ſind — wird dir Odilie erzählen.
Deinen lieben Brief werd’ ich recht nächſtens mündlich beantworten;
vorher aber ein[en] dicken fremden Briefbeutel auspacken. Gruß
an Amoene! 5
438. An Dr. Apel in Neuſtadt am Kulm.
[Bayreuth, 9. Juli 1818]
Ich will Sie durch dieſes Blatt zu nichts machen als zu einem
Mitarbeiter an meinem neueſten Buche. (Bitten um Nachricht von
meinem Großvater) Ihnen wird man gern die Einſicht in die Schul- 10
und Kirchenakten gönnen — am hohen Naturthron, dem Kulm.
439. An Wenner in Frankfurt a. M.
[Bayreuth, 13. Juli 1818]
Immer bringt mich jemand von der Lotterie zu Ihnen und dann
bekomm’ ich niemals eine Niete ... Da ich nun bisher d. h. 15
im vorigen Monat in Fr[ankfurt] Gewinnſt und Prämie gezogen:
ſo verſuch’ ich zum 2ten mal mein Glück und ſende Ihnen die 6 fl.,
die Sie ſchon an den rechten Mann abzugeben wiſſen werden oder
durch den rechten Mann, H. Mals. Iſt der Bitterklee noch an der
Morgenordnung? Und iſt er von Mittag- und Abendfolgen? 20
440. An Karl Aug. von Wangenheim in Frankfurt a.M.
[Bayreuth, 13. Juli 1818]
Schon aus Heidelberg hätt’ ich an Sie ſchreiben ſollen; aber ich
hatte da faſt zu nichts Luſt als zur — Abreiſe. Frankfurt hatte mir
Heidelberg verſalzen. Aber ohne Sie hätt’ ich auch kein Frankfurt 25
gehabt, wenigſtens kein diplomatiſches. Ich genieße jede bedeutende
Fremdſtadt nur durch eine mir früher einheimiſche Seele; die befreun-
dete verſöhnt und vermählt mit den Befremdeten. Frankfurt hat
jetzo 2 Seelen — und zwar gute — eine weibliche, die eben aus Wei-
bern der Kaufmänner, welche vor ihrem Comptoir Pult gern die 30
Bildung und Freiheit an ihre Gattinnen abtreten — und zweitens
eine männliche, den deutſchen Bundestag, zu welchem Deutſchland
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(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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