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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954.

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Bogen starke "Ergänzungsblatt zur Levana" mit einer zweiten
lustigen Vorrede und einem neuen Erraten-Verzeichnis versehen neu
auflegen lasse. Ich weiß schon, daß Sie mir und den Lesern zu Ge-
fallen diese Kleinigkeit zu Michaelis geben, zumal da ich nur Honorar
für die Vorreden begehre, nicht für die Druckfehler, welches den5
Verfassern derselben gehört.

§. 6.

Der scharfe Weißer sollte den Nachdrucker-Parentator und Leichen-
redner Krause in Baireut -- derselbe, der in den "Landnachtver-
handlungen" vorkommt -- im Morgenblatte weißerisch belohnen10
und bekränzen.

§. 7.

Könnten Sie mir Ihre Abrechnung mit mir nicht noch einmal
schicken? Denn die 400 fl., welche ich, wie Sie zuletzt schrieben, vor
Ihrer letzten Zahlung gut behalten, wären zu viel, wenn Sie nur15
die Fastenpredigten berechnet hätten; und zu wenig, wenn die kleinen
Aufsätze von 1816 mit gemeint wären. (vide Nachschrift)

§. 8.

Ich bitte Sie, meine Paragraphen recht bald zu beantworten.

§. 9.20

-- und recht froh zu leben.

Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Nachschrift um 11 Uhr.

Seltsam genug läuft von meiner Frau eben die Nachricht ein, daß25
die Exemplare und Köhlers Nachtrag angekommen.

Ihre Abrechnung ist an sich ganz richtig; nur haben Sie darin die
drei im Jahre 1816 ins Morgenblatt gelieferten Aufsätze ver-
gessen, deren Titel und Nummern ich Ihnen im vorvorigen Briefe
angegeben. Freilich ist jetzo, da Sie mir 600 fl. statt 430 fl. gesandt,30
der Nachschuß nur unbedeutend. --

Und doch glaub' ich, bin ich nicht so viele Müllersche Lieferungen
schuldig sondern blos die letzte; aber zu Hause kann ich erst nachsehen.
Vale atque vale.

Bogen ſtarke „Ergänzungsblatt zur Levana“ mit einer zweiten
luſtigen Vorrede und einem neuen Erraten-Verzeichnis verſehen neu
auflegen laſſe. Ich weiß ſchon, daß Sie mir und den Leſern zu Ge-
fallen dieſe Kleinigkeit zu Michaelis geben, zumal da ich nur Honorar
für die Vorreden begehre, nicht für die Druckfehler, welches den5
Verfaſſern derſelben gehört.

§. 6.

Der ſcharfe Weißer ſollte den Nachdrucker-Parentator und Leichen-
redner Krause in Baireut — derſelbe, der in den „Landnachtver-
handlungen“ vorkommt — im Morgenblatte weißerisch belohnen10
und bekränzen.

§. 7.

Könnten Sie mir Ihre Abrechnung mit mir nicht noch einmal
ſchicken? Denn die 400 fl., welche ich, wie Sie zuletzt ſchrieben, vor
Ihrer letzten Zahlung gut behalten, wären zu viel, wenn Sie nur15
die Faſtenpredigten berechnet hätten; und zu wenig, wenn die kleinen
Aufſätze von 1816 mit gemeint wären. (vide Nachſchrift)

§. 8.

Ich bitte Sie, meine Paragraphen recht bald zu beantworten.

§. 9.20

— und recht froh zu leben.

Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Nachſchrift um 11 Uhr.

Seltſam genug läuft von meiner Frau eben die Nachricht ein, daß25
die Exemplare und Köhlers Nachtrag angekommen.

Ihre Abrechnung iſt an ſich ganz richtig; nur haben Sie darin die
drei im Jahre 1816 ins Morgenblatt gelieferten Aufſätze ver-
geſſen, deren Titel und Nummern ich Ihnen im vorvorigen Briefe
angegeben. Freilich iſt jetzo, da Sie mir 600 fl. ſtatt 430 fl. geſandt,30
der Nachſchuß nur unbedeutend. —

Und doch glaub’ ich, bin ich nicht ſo viele Müllersche Lieferungen
ſchuldig ſondern blos die letzte; aber zu Hauſe kann ich erſt nachſehen.
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[120/0126] Bogen ſtarke „Ergänzungsblatt zur Levana“ mit einer zweiten luſtigen Vorrede und einem neuen Erraten-Verzeichnis verſehen neu auflegen laſſe. Ich weiß ſchon, daß Sie mir und den Leſern zu Ge- fallen dieſe Kleinigkeit zu Michaelis geben, zumal da ich nur Honorar für die Vorreden begehre, nicht für die Druckfehler, welches den 5 Verfaſſern derſelben gehört. §. 6. Der ſcharfe Weißer ſollte den Nachdrucker-Parentator und Leichen- redner Krause in Baireut — derſelbe, der in den „Landnachtver- handlungen“ vorkommt — im Morgenblatte weißerisch belohnen 10 und bekränzen. §. 7. Könnten Sie mir Ihre Abrechnung mit mir nicht noch einmal ſchicken? Denn die 400 fl., welche ich, wie Sie zuletzt ſchrieben, vor Ihrer letzten Zahlung gut behalten, wären zu viel, wenn Sie nur 15 die Faſtenpredigten berechnet hätten; und zu wenig, wenn die kleinen Aufſätze von 1816 mit gemeint wären. (vide Nachſchrift) §. 8. Ich bitte Sie, meine Paragraphen recht bald zu beantworten. §. 9. 20 — und recht froh zu leben. Ihr Jean Paul Fr. Richter Nachſchrift um 11 Uhr. Seltſam genug läuft von meiner Frau eben die Nachricht ein, daß 25 die Exemplare und Köhlers Nachtrag angekommen. Ihre Abrechnung iſt an ſich ganz richtig; nur haben Sie darin die drei im Jahre 1816 ins Morgenblatt gelieferten Aufſätze ver- geſſen, deren Titel und Nummern ich Ihnen im vorvorigen Briefe angegeben. Freilich iſt jetzo, da Sie mir 600 fl. ſtatt 430 fl. geſandt, 30 der Nachſchuß nur unbedeutend. — Und doch glaub’ ich, bin ich nicht ſo viele Müllersche Lieferungen ſchuldig ſondern blos die letzte; aber zu Hauſe kann ich erſt nachſehen. Vale atque vale.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:19:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:19:52Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/126>, abgerufen am 02.05.2024.