Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952."flog Sie mit Ihrem weissen Gespann schneller den Himmel hinan Zum Glücke erwachte er, ganz erfreuet über den Traum; denn Möge diese kühne Auslegung von Ihnen erhört und verziehen Ihrer Kaiserlichen Hoheit Bayreuth d. 17. Nov. 1809unterthänigster Jean Paul Fr. Richter [Spaltenumbruch] 15 192. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Nov. 1809]Guten Morgen, lieber Emanuel! Gestern fand ich kein Blättchen R. 193. An Otto. [Bayreuth, 19. Nov. 1809]Guten Morgen! Ich hätte dich beinahe betrogen -- um 2 Bouteil-25 [Adr.] H. Otto. Mit 31/2 Vierundzwanziger. 30194. An Emanuel. [Bayreuth, 22. Nov. 1809]Guten Morgen! Ein solches Blättchen ist der einzige ächte R.35 „flog Sie mit Ihrem weiſſen Geſpann ſchneller den Himmel hinan Zum Glücke erwachte er, ganz erfreuet über den Traum; denn Möge dieſe kühne Auslegung von Ihnen erhört und verziehen Ihrer Kaiserlichen Hoheit Bayreuth d. 17. Nov. 1809unterthänigſter Jean Paul Fr. Richter [Spaltenumbruch] 15 192. An Emanuel. [Bayreuth, 19. Nov. 1809]Guten Morgen, lieber Emanuel! Geſtern fand ich kein Blättchen R. 193. An Otto. [Bayreuth, 19. Nov. 1809]Guten Morgen! Ich hätte dich beinahe betrogen — um 2 Bouteil-25 [Adr.] H. Otto. Mit 3½ Vierundzwanziger. 30194. An Emanuel. [Bayreuth, 22. Nov. 1809]Guten Morgen! Ein ſolches Blättchen iſt der einzige ächte R.35 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0081" n="72"/> „flog Sie mit Ihrem weiſſen Geſpann ſchneller den Himmel hinan<lb/> „und ließ den Verfaſſer mit ſeinen Dämmerungen in der Hand,<lb/> „unten im Staunen ſtehen, welcher Ihr lange nachſchauete und<lb/> „ſogar die Roſen, welche der Unwille unter die andern miſchte,<lb/> „nicht von Ihren Reizen unterſcheiden konnte.“ — —<lb n="5"/> </p> <p>Zum Glücke erwachte er, ganz erfreuet über den Traum; denn<lb/> da Träume nach allen Auslegungen ſtets ihr Gegentheil bedeuten:<lb/> ſo verkündigt — ſchloß er — die unwillige Aufnahme eben die nach-<lb/> ſichtigſte und am ganzen Traume bleibt nichts buchſtäblich wahr<lb/> als die Schönheit der Erſcheinung.<lb n="10"/> </p> <p>Möge dieſe kühne Auslegung von <hi rendition="#aq">Ihnen</hi> erhört und verziehen<lb/> werden!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Ihrer Kaiserlichen Hoheit</hi><lb/> unterthänigſter<lb/> Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> <dateline> <hi rendition="#left"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 17. Nov.</hi> 1809</hi> </dateline><lb/> <cb/> <lb n="15"/> </closer> </div> <div type="letter" n="1"> <head>192. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 19. Nov. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, lieber Emanuel! Geſtern fand ich kein Blättchen<lb/> von Ihnen bei der zurückgeſandten Dedikazions Wirthſchaft. Ich<lb/> hab’ es doch nicht überſehen und mit eingepackt? Im Ja-Falle<lb n="20"/> kann ich die Paquete noch aufmachen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>193. An <hi rendition="#g">Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 19. Nov. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ich hätte dich beinahe betrogen — um 2 <hi rendition="#aq">Bouteil-<lb n="25"/> len</hi> deines Weines, deſſen Preis ohnehin ſo niedrig ſteht als ein<lb/> Wiener Bankzettel —, indem ich dir nur 12 fl. 50 kr. ſchickte. —<lb/> Hier ein Almanach. Die Tragödie ſoll ſehr gut ſein. — Die Nach-<lb/> richt der hieſigen Quartier-Laſten ſteht ſchon im Korreſpondent.</p><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] H. <hi rendition="#aq">Otto.</hi> Mit 3½ Vierundzwanziger.</addrLine> </address> </trailer> <lb n="30"/> </div> <div type="letter" n="1"> <head>194. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 22. Nov. 1809]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! Ein ſolches Blättchen iſt der einzige ächte<lb/> Ehrenſold (Honorar). Mit Freuden ſchick ich der verehrten Voigt<lb/> den Almanach und einen rechten Gruß dazu.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> <lb n="35"/> </salute> </closer> </div> </body> </text> </TEI> [72/0081]
„flog Sie mit Ihrem weiſſen Geſpann ſchneller den Himmel hinan
„und ließ den Verfaſſer mit ſeinen Dämmerungen in der Hand,
„unten im Staunen ſtehen, welcher Ihr lange nachſchauete und
„ſogar die Roſen, welche der Unwille unter die andern miſchte,
„nicht von Ihren Reizen unterſcheiden konnte.“ — — 5
Zum Glücke erwachte er, ganz erfreuet über den Traum; denn
da Träume nach allen Auslegungen ſtets ihr Gegentheil bedeuten:
ſo verkündigt — ſchloß er — die unwillige Aufnahme eben die nach-
ſichtigſte und am ganzen Traume bleibt nichts buchſtäblich wahr
als die Schönheit der Erſcheinung. 10
Möge dieſe kühne Auslegung von Ihnen erhört und verziehen
werden!
Ihrer Kaiserlichen Hoheit
unterthänigſter
Jean Paul Fr. Richter Bayreuth d. 17. Nov. 1809
15
192. An Emanuel.
[Bayreuth, 19. Nov. 1809]
Guten Morgen, lieber Emanuel! Geſtern fand ich kein Blättchen
von Ihnen bei der zurückgeſandten Dedikazions Wirthſchaft. Ich
hab’ es doch nicht überſehen und mit eingepackt? Im Ja-Falle 20
kann ich die Paquete noch aufmachen.
R.
193. An Otto.
[Bayreuth, 19. Nov. 1809]
Guten Morgen! Ich hätte dich beinahe betrogen — um 2 Bouteil- 25
len deines Weines, deſſen Preis ohnehin ſo niedrig ſteht als ein
Wiener Bankzettel —, indem ich dir nur 12 fl. 50 kr. ſchickte. —
Hier ein Almanach. Die Tragödie ſoll ſehr gut ſein. — Die Nach-
richt der hieſigen Quartier-Laſten ſteht ſchon im Korreſpondent.
[Adr.] H. Otto. Mit 3½ Vierundzwanziger. 30
194. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Nov. 1809]
Guten Morgen! Ein ſolches Blättchen iſt der einzige ächte
Ehrenſold (Honorar). Mit Freuden ſchick ich der verehrten Voigt
den Almanach und einen rechten Gruß dazu.
R. 35
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(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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