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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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Kanapee meinen Kindern erzähle (d. h. erfinde) was ich sofort vergesse;
denn ich halte wol ein Tagebuch über die Aeußerungen meiner Kinder, aber
keines über die des Vaters. -- Erzogne erziehen; aber wo hört dieser logische
Zirkel auf?

Schwarz hatte in seinem nicht von Januar, sondern vom 2. Sept. 1810
datierten Schreiben Jean Paul um öftere Sendung von Rezensionen
gebeten, sowie um Mitarbeit an einem Weihnachts- oder Neujahrs-
büchlein für Kinder, das er vom nächsten Jahr (1811) an zusammen
mit Karoline Rudolphi und Krummacher bei Zimmer herausgeben
wolle; "wir alle sind des Glaubens, daß es nichts Geringes sei, für
Kinder zu schreiben". Bettler- und Soldaten-Alter: vgl. II. Abt.,
IV,
275,13--15.

464.

H: Bibl. Wolfenbüttel. 4 S. 8°. K: Zimmer 26 Febr. B: Nr. 101.
A: Nr. 147.

Zimmer hatte sich mit Jean Pauls Vorschlag (in Nr. 282), Fibel
gesondert und erst zur Ostermesse 1811 erscheinen zu lassen, ein-
verstanden erklärt. Jahrbücher: vgl. 126,8--11. Friedenspredigt:
Zimmer antwortete, das Werk sei im ersten Jahr außerordentlich
stark, nachher nur sehr langsam verkauft worden, im ganzen schwer-
lich mehr Exemplare als von Katzenberger. Zueignung: vgl. I. Abt.,
XIV, Einl. S. XXXII.

465.

K: Oertel. 8. März. B: Nr. 135, 136, 139. A: Nr. 143. Voran geht
unter der Überschrift Oertel
Regensburg folgendes durchstr. Konzept:
Hier hast du die Phönix-Asche deines köstlichen Bruders, die sich mir wieder
zum Phönix belebte und aufstieg. Seine Briefe sind sogar geistreicher als
seine Bücher. Du Bruder von ihm wirst dich herzlich erfreuen. Nur um
alles auszugenießen, nimm dir die Mühe, chronologisch zu ordnen. Seine
Liebes Augen, die ich seitdem nicht mehr auf irgend einem Gesicht erblickt,
schaueten mich wieder an; und du guter [gestr. Oertel], hat sie die Erde
weggeholt, so hat sie droben der Himmel aufgethan. Gruß.

Oertel hatte endlich das Regensburger Bier geschickt. Zum Dank
sendet ihm Jean Paul die Briefe seines verst. Bruders Friedrich (vgl.
zu Nr. 430). Nach A scheint Jean Paul auch die Absicht geäußert zu
haben, eventuell zusammen mit Oertel, der spätestens Ende April über
Bayreuth nach Leipzig reisen wollte, dorthin zu fahren (vgl. Nr. 363).

466.

H: Berlin JP.

Schweigger (vgl. Nr. 625+) war damals Professor der Mathematik
und Physik am Bayreuther Gymnasium. Buch über Differential-
rechnung:
vielleicht K. Buzengeiger, "Leichte und kurze Dar-
stellung der Differentialrechnung", Ansbach 1809. Oertels Brief:

Kanapee meinen Kindern erzähle (d. h. erfinde) was ich ſofort vergeſſe;
denn ich halte wol ein Tagebuch über die Aeußerungen meiner Kinder, aber
keines über die des Vaters. — Erzogne erziehen; aber wo hört dieſer logiſche
Zirkel auf?

Schwarz hatte in seinem nicht von Januar, sondern vom 2. Sept. 1810
datierten Schreiben Jean Paul um öftere Sendung von Rezensionen
gebeten, sowie um Mitarbeit an einem Weihnachts- oder Neujahrs-
büchlein für Kinder, das er vom nächsten Jahr (1811) an zusammen
mit Karoline Rudolphi und Krummacher bei Zimmer herausgeben
wolle; „wir alle sind des Glaubens, daß es nichts Geringes sei, für
Kinder zu schreiben“. Bettler- und Soldaten-Alter: vgl. II. Abt.,
IV,
275,13—15.

464.

H: Bibl. Wolfenbüttel. 4 S. 8°. K: Zimmer 26 Febr. B: Nr. 101.
A: Nr. 147.

Zimmer hatte sich mit Jean Pauls Vorschlag (in Nr. 282), Fibel
gesondert und erst zur Ostermesse 1811 erscheinen zu lassen, ein-
verstanden erklärt. Jahrbücher: vgl. 126,8—11. Friedenspredigt:
Zimmer antwortete, das Werk sei im ersten Jahr außerordentlich
stark, nachher nur sehr langsam verkauft worden, im ganzen schwer-
lich mehr Exemplare als von Katzenberger. Zueignung: vgl. I. Abt.,
XIV, Einl. S. XXXII.

465.

K: Oertel. 8. März. B: Nr. 135, 136, 139. A: Nr. 143. Voran geht
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Regensburg folgendes durchstr. Konzept:
Hier haſt du die Phönix-Aſche deines köſtlichen Bruders, die ſich mir wieder
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ſeine Bücher. Du Bruder von ihm wirſt dich herzlich erfreuen. Nur um
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Liebes Augen, die ich ſeitdem nicht mehr auf irgend einem Geſicht erblickt,
ſchaueten mich wieder an; und du guter [gestr. Oertel], hat ſie die Erde
weggeholt, ſo hat ſie droben der Himmel aufgethan. Gruß.

Oertel hatte endlich das Regensburger Bier geschickt. Zum Dank
sendet ihm Jean Paul die Briefe seines verst. Bruders Friedrich (vgl.
zu Nr. 430). Nach A scheint Jean Paul auch die Absicht geäußert zu
haben, eventuell zusammen mit Oertel, der spätestens Ende April über
Bayreuth nach Leipzig reisen wollte, dorthin zu fahren (vgl. Nr. 363).

466.

H: Berlin JP.

Schweigger (vgl. Nr. 625†) war damals Professor der Mathematik
und Physik am Bayreuther Gymnasium. Buch über Differential-
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vielleicht K. Buzengeiger, „Leichte und kurze Dar-
stellung der Differentialrechnung“, Ansbach 1809. Oertels Brief:

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[505/0521] Kanapee meinen Kindern erzähle (d. h. erfinde) was ich ſofort vergeſſe; denn ich halte wol ein Tagebuch über die Aeußerungen meiner Kinder, aber keines über die des Vaters. — Erzogne erziehen; aber wo hört dieſer logiſche Zirkel auf? Schwarz hatte in seinem nicht von Januar, sondern vom 2. Sept. 1810 datierten Schreiben Jean Paul um öftere Sendung von Rezensionen gebeten, sowie um Mitarbeit an einem Weihnachts- oder Neujahrs- büchlein für Kinder, das er vom nächsten Jahr (1811) an zusammen mit Karoline Rudolphi und Krummacher bei Zimmer herausgeben wolle; „wir alle sind des Glaubens, daß es nichts Geringes sei, für Kinder zu schreiben“. Bettler- und Soldaten-Alter: vgl. II. Abt., IV, 275,13—15. 464. H: Bibl. Wolfenbüttel. 4 S. 8°. K: Zimmer 26 Febr. B: Nr. 101. A: Nr. 147. Zimmer hatte sich mit Jean Pauls Vorschlag (in Nr. 282), Fibel gesondert und erst zur Ostermesse 1811 erscheinen zu lassen, ein- verstanden erklärt. Jahrbücher: vgl. 126,8—11. Friedenspredigt: Zimmer antwortete, das Werk sei im ersten Jahr außerordentlich stark, nachher nur sehr langsam verkauft worden, im ganzen schwer- lich mehr Exemplare als von Katzenberger. Zueignung: vgl. I. Abt., XIV, Einl. S. XXXII. 465. K: Oertel. 8. März. B: Nr. 135, 136, 139. A: Nr. 143. Voran geht unter der Überschrift Oertel Regensburg folgendes durchstr. Konzept: Hier haſt du die Phönix-Aſche deines köſtlichen Bruders, die ſich mir wieder zum Phönix belebte und aufſtieg. Seine Briefe ſind ſogar geiſtreicher als ſeine Bücher. Du Bruder von ihm wirſt dich herzlich erfreuen. Nur um alles auszugenießen, nimm dir die Mühe, chronologiſch zu ordnen. Seine Liebes Augen, die ich ſeitdem nicht mehr auf irgend einem Geſicht erblickt, ſchaueten mich wieder an; und du guter [gestr. Oertel], hat ſie die Erde weggeholt, ſo hat ſie droben der Himmel aufgethan. Gruß. Oertel hatte endlich das Regensburger Bier geschickt. Zum Dank sendet ihm Jean Paul die Briefe seines verst. Bruders Friedrich (vgl. zu Nr. 430). Nach A scheint Jean Paul auch die Absicht geäußert zu haben, eventuell zusammen mit Oertel, der spätestens Ende April über Bayreuth nach Leipzig reisen wollte, dorthin zu fahren (vgl. Nr. 363). 466. H: Berlin JP. Schweigger (vgl. Nr. 625†) war damals Professor der Mathematik und Physik am Bayreuther Gymnasium. Buch über Differential- rechnung: vielleicht K. Buzengeiger, „Leichte und kurze Dar- stellung der Differentialrechnung“, Ansbach 1809. Oertels Brief:

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/521>, abgerufen am 25.11.2024.