Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.802. An Rektor Seifert in Bindloch. [Kopie][Bayreuth, 19. Okt. 1813]Kartoffeln mein Himmelsbrod, aus Quito, dem Paradiese -- 803. An Emanuel. [Bayreuth, 24. Okt. 1813. Sonntag]Guten Morgen, mein Alter! Die Henne dankt für die Hennen, 804. An Otto.15 [Bayreuth, Nov. (?) 1813]Guten Morgen, Alter! Das neueste Baireuther Zeitungblatt 805. An Emanuel. [Bayreuth, 7. Nov. 1813. Sonntag]Guten Morgen, Alter! Es ist nicht sehr artig -- Sie müssen25 802. An Rektor Seifert in Bindloch. [Kopie][Bayreuth, 19. Okt. 1813]Kartoffeln mein Himmelsbrod, aus Quito, dem Paradieſe — 803. An Emanuel. [Bayreuth, 24. Okt. 1813. Sonntag]Guten Morgen, mein Alter! Die Henne dankt für die Hennen, 804. An Otto.15 [Bayreuth, Nov. (?) 1813]Guten Morgen, Alter! Das neueſte Baireuther Zeitungblatt 805. An Emanuel. [Bayreuth, 7. Nov. 1813. Sonntag]Guten Morgen, Alter! Es iſt nicht ſehr artig — Sie müſſen25 <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0364" n="348"/> <div type="letter" n="1"> <head>802. An <hi rendition="#g">Rektor Seifert in Bindloch.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 19. Okt. 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Kartoffeln mein Himmelsbrod, aus Quito, dem Paradieſe —<lb/> unſer dünnes Seelenlicht in den dicken Leibklumpen eingeknätet —<lb/> Waſſerprobe des Kochens —<lb n="5"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>803. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 24. Okt. 1813. Sonntag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, mein Alter! Die Henne dankt für die Hennen,<lb/> der Hahn für die Pfefferkuchen. Aber, Frei- und Vielgebiger, man<lb/> ſollt’ es Ihnen kaum ſagen, wenn man etwas wünſcht: man be-<lb n="10"/> kommt es ſonſt. Einen recht ſchönen Nachſabbath und Ruhetag! —<lb/> Kommt Ihre Ruhe und Friede zu Einer Zeit: ſo können Sie eine<lb/> ſehr ſchöne haben, die Sie wieder zum Verreiſen, aber nach der<lb/> Schweiz hin, verwenden ſollten.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>804. An <hi rendition="#g">Otto.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, Nov. (?) 1813]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Das neueſte Baireuther Zeitungblatt<lb/> hab’ ich heute auf meine Koſten ſelber mit gehalten. Es wird ein<lb/> guter Biſſen für deinen taktiſchen Gaumen ſein. <hi rendition="#aq">Kellermann</hi> wurde<lb/> von einem Theil des <hi rendition="#aq">Wredischen</hi> Heers bei <hi rendition="#aq">Darmstadt</hi> geſchlagen;<lb n="20"/> <hi rendition="#aq">Taufkirchen</hi> wurde im Nürnberger Muſeum ohne Metapher ge-<lb/> ſchlagen. Was ſagſt du dazu ſchriftlich?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>805. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 7. Nov. 1813. Sonntag]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen, Alter! Es iſt nicht ſehr artig — Sie müſſen<lb n="25"/> es vielleicht ſelber zugeben — gehandelt von ..... mir, daß ich<lb/> die beiden <hi rendition="#aq">Oblonga</hi> oder Langvierecke, wovon im einen 1200 fl. fr.,<lb/> im andern Mandeln waren, von Ihnen ohne ein Wort des Emp-<lb/> fangs und Danks ſo lange beſitze. Meinen Dank hiemit an Sie,<lb/> der mir ſo dicke <hi rendition="#aq">billet<hi rendition="#g">doux</hi></hi> zufertigt, oder <hi rendition="#g">Süß</hi>briefchen nach<lb n="30"/> Campens Überſetzung. Wünſchen Sie mir, daß die Ausziehwoche<lb/> von einem Feinde zum andern — vielleicht mitten unter Freunden<lb/> oder alliierten Truppen — überſtanden ſei.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [348/0364]
802. An Rektor Seifert in Bindloch.
[Bayreuth, 19. Okt. 1813]
Kartoffeln mein Himmelsbrod, aus Quito, dem Paradieſe —
unſer dünnes Seelenlicht in den dicken Leibklumpen eingeknätet —
Waſſerprobe des Kochens — 5
803. An Emanuel.
[Bayreuth, 24. Okt. 1813. Sonntag]
Guten Morgen, mein Alter! Die Henne dankt für die Hennen,
der Hahn für die Pfefferkuchen. Aber, Frei- und Vielgebiger, man
ſollt’ es Ihnen kaum ſagen, wenn man etwas wünſcht: man be- 10
kommt es ſonſt. Einen recht ſchönen Nachſabbath und Ruhetag! —
Kommt Ihre Ruhe und Friede zu Einer Zeit: ſo können Sie eine
ſehr ſchöne haben, die Sie wieder zum Verreiſen, aber nach der
Schweiz hin, verwenden ſollten.
804. An Otto. 15
[Bayreuth, Nov. (?) 1813]
Guten Morgen, Alter! Das neueſte Baireuther Zeitungblatt
hab’ ich heute auf meine Koſten ſelber mit gehalten. Es wird ein
guter Biſſen für deinen taktiſchen Gaumen ſein. Kellermann wurde
von einem Theil des Wredischen Heers bei Darmstadt geſchlagen; 20
Taufkirchen wurde im Nürnberger Muſeum ohne Metapher ge-
ſchlagen. Was ſagſt du dazu ſchriftlich?
805. An Emanuel.
[Bayreuth, 7. Nov. 1813. Sonntag]
Guten Morgen, Alter! Es iſt nicht ſehr artig — Sie müſſen 25
es vielleicht ſelber zugeben — gehandelt von ..... mir, daß ich
die beiden Oblonga oder Langvierecke, wovon im einen 1200 fl. fr.,
im andern Mandeln waren, von Ihnen ohne ein Wort des Emp-
fangs und Danks ſo lange beſitze. Meinen Dank hiemit an Sie,
der mir ſo dicke billetdoux zufertigt, oder Süßbriefchen nach 30
Campens Überſetzung. Wünſchen Sie mir, daß die Ausziehwoche
von einem Feinde zum andern — vielleicht mitten unter Freunden
oder alliierten Truppen — überſtanden ſei.
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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