Ich schweige über das Protestieren meines Wechsels, der 1 Tag jünger war als das verschriebene Aviso. Zwei noch übrige Seiten in der Levana und 36 Seiten im Ergänzungs Blatte, das Sie unter5 den Bedingungen der Levana angenommen, machen noch 2 1/3 Louisd'or in Golde Nachschuß, auf welche ich H. Kaufmann Carl Friedr. Münch sen. dahier eine Anweisung gegeben.
Zur Ostermesse 1812 kommt die zweite Auflage der nach dem Zeugnis der solidesten Buchhändler schon seit 1 Jahre vergriffnen10 Levana bei einem andern Verleger heraus. Leben Sie wol!
547. An Göschen in Leipzig.
Bayreuth d. 5 Okt. 1811
In einem Briefe vom 20 Sept. hab' ich Ihnen die zweite Auf- lage der Levana angetragen, ohne noch Ihre Antwort bekommen15 zu haben. Ich will unter den Möglichkeiten die mir angenehmste -- nämlich die seines Verlustes -- annehmen, und bitte Sie daher um einige Zeilen mit umgehender Post, damit ich auch in jenem Falle vom Briefe eine zweite Auflage veranstalte. Leben Sie wol.
Ihr20 Jean Paul Fr. Richter
Darf ich Sie bitten, beiliegenden Brief auf die Post zu senden?
*548. An Ernst Wagner in Meiningen.
Bayreuth d. 5 Oct. 1811
Ich freue mich über Ihre Christus-Geschichte, wie über Ihr25 Wiederaufleben, das mir mehr als Ein mündlicher Zeuge asse- kurierte. Überhaupt hat ein Dichter ein zähes Leben und der Geist tröpfelt von seiner Unsterblichkeit immer ein Paar Tropfen dem mürben Gehäuse zu.
Ihre Christus-Geschichte könnte, wenn sie höchst einfach voll-30 endet würde, ein Volksbuch werden, zumal da Sie so vortheilhaft das Erklären und Ergänzen ins Erzählen verweben. Ich habe auf dem
15*
546. An Vieweg in Braunſchweig.
[Nicht abgeſchickt?]Bayreuth d. 4. Okt. 1811
Ich ſchweige über das Proteſtieren meines Wechſels, der 1 Tag jünger war als das verſchriebene Aviso. Zwei noch übrige Seiten in der Levana und 36 Seiten im Ergänzungs Blatte, das Sie unter5 den Bedingungen der Levana angenommen, machen noch 2⅓ Louisd’or in Golde Nachſchuß, auf welche ich H. Kaufmann Carl Friedr. Münch sen. dahier eine Anweiſung gegeben.
Zur Oſtermeſſe 1812 kommt die zweite Auflage der nach dem Zeugnis der ſolideſten Buchhändler ſchon ſeit 1 Jahre vergriffnen10 Levana bei einem andern Verleger heraus. Leben Sie wol!
547. An Göſchen in Leipzig.
Bayreuth d. 5 Okt. 1811
In einem Briefe vom 20 Sept. hab’ ich Ihnen die zweite Auf- lage der Levana angetragen, ohne noch Ihre Antwort bekommen15 zu haben. Ich will unter den Möglichkeiten die mir angenehmſte — nämlich die ſeines Verluſtes — annehmen, und bitte Sie daher um einige Zeilen mit umgehender Poſt, damit ich auch in jenem Falle vom Briefe eine zweite Auflage veranſtalte. Leben Sie wol.
Ihr20 Jean Paul Fr. Richter
Darf ich Sie bitten, beiliegenden Brief auf die Poſt zu ſenden?
*548. An Ernſt Wagner in Meiningen.
Bayreuth d. 5 Oct. 1811
Ich freue mich über Ihre Chriſtus-Geſchichte, wie über Ihr25 Wiederaufleben, das mir mehr als Ein mündlicher Zeuge aſſe- kurierte. Überhaupt hat ein Dichter ein zähes Leben und der Geiſt tröpfelt von ſeiner Unſterblichkeit immer ein Paar Tropfen dem mürben Gehäuſe zu.
Ihre Chriſtus-Geſchichte könnte, wenn ſie höchſt einfach voll-30 endet würde, ein Volksbuch werden, zumal da Sie ſo vortheilhaft das Erklären und Ergänzen ins Erzählen verweben. Ich habe auf dem
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546. An Vieweg in Braunſchweig.
Bayreuth d. 4. Okt. 1811
Ich ſchweige über das Proteſtieren meines Wechſels, der 1 Tag
jünger war als das verſchriebene Aviso. Zwei noch übrige Seiten in
der Levana und 36 Seiten im Ergänzungs Blatte, das Sie unter 5
den Bedingungen der Levana angenommen, machen noch 2⅓
Louisd’or in Golde Nachſchuß, auf welche ich H. Kaufmann
Carl Friedr. Münch sen. dahier eine Anweiſung gegeben.
Zur Oſtermeſſe 1812 kommt die zweite Auflage der nach dem
Zeugnis der ſolideſten Buchhändler ſchon ſeit 1 Jahre vergriffnen 10
Levana bei einem andern Verleger heraus. Leben Sie wol!
547. An Göſchen in Leipzig.
Bayreuth d. 5 Okt. 1811
In einem Briefe vom 20 Sept. hab’ ich Ihnen die zweite Auf-
lage der Levana angetragen, ohne noch Ihre Antwort bekommen 15
zu haben. Ich will unter den Möglichkeiten die mir angenehmſte
— nämlich die ſeines Verluſtes — annehmen, und bitte Sie daher
um einige Zeilen mit umgehender Poſt, damit ich auch in jenem
Falle vom Briefe eine zweite Auflage veranſtalte. Leben Sie wol.
Ihr 20
Jean Paul Fr. Richter
Darf ich Sie bitten, beiliegenden Brief auf die Poſt zu ſenden?
*548. An Ernſt Wagner in Meiningen.
Bayreuth d. 5 Oct. 1811
Ich freue mich über Ihre Chriſtus-Geſchichte, wie über Ihr 25
Wiederaufleben, das mir mehr als Ein mündlicher Zeuge aſſe-
kurierte. Überhaupt hat ein Dichter ein zähes Leben und der Geiſt
tröpfelt von ſeiner Unſterblichkeit immer ein Paar Tropfen dem
mürben Gehäuſe zu.
Ihre Chriſtus-Geſchichte könnte, wenn ſie höchſt einfach voll- 30
endet würde, ein Volksbuch werden, zumal da Sie ſo vortheilhaft
das Erklären und Ergänzen ins Erzählen verweben. Ich habe auf dem
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/241>, abgerufen am 16.07.2024.
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