Länger erlaubt mir mein Gewissen das Schweigen und Ver- schieben nicht, ob ich ihm gleich mit einigen Entschuldigungen aus meinen Arbeiten hergenommen, antworte -- C[aroline] grüßt Sie5 mit ihrem ganzen Herzen.
531. An Schrag in Nürnberg.
[Kopie][Bayreuth, 21. Aug. 1811]
Alle meine Bücher haben die Erraten-Blattern. Dießmal hat das Mspt sie eingeimpft. -- Das verdammte Wort Erzschwein-10 halter würd' ich, wär' ich die O[berdeutsche] L[iteratur] Z[eitung], die ich ein bischen nicht so wol geköpft -- denn sie hat keinen Kopf dazu -- als sanft gerädert, zu einem Einfall gegen mich wegen einiger nothwendiger Zynismen im Buche verbrauchen.
532. An Otto.15
[Bayreuth, 25. Aug. 1811?]
Guten Morgen, Alter! Die Schönheit des Tags und C[aroline] und die Kinder bereden mich auch nach Matzenreuth [?]. Könntest du nicht mit? -- Diese Woche bekommst du die allgemeine Zeitung und zwar gebunden, weil jetzt alles gebunden wird. -- S. 342 und 4320 der bürgerlichen Verbesserung ist ein Beispiel der Sentenz-Gleich- nisse und zugleich eine Selbst-Parodie.
533. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Aug. 1811]
Guten Morgen, mein Emanuel! Gestern nach einem arkadischen25 Tage in Mazenreuth [?] -- mit der neun-seel-amesigen Seebeck, C[aroline], A[möne] etc. -- fand ich dieses schöne Blättchen vom Primas, der mir immer mit umkehrender Post antwortet. -- Wollen Sie nicht Menzel den 2ten Theil der Levana leihen, da ich meinen zum Arbeiten brauche und er ihn gewis so bald durchgeflogen sein30 wird als Sie den ersten?
530. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.
[Kopie][Bayreuth, 21. Aug. 1811]
Länger erlaubt mir mein Gewiſſen das Schweigen und Ver- ſchieben nicht, ob ich ihm gleich mit einigen Entſchuldigungen aus meinen Arbeiten hergenommen, antworte — C[aroline] grüßt Sie5 mit ihrem ganzen Herzen.
531. An Schrag in Nürnberg.
[Kopie][Bayreuth, 21. Aug. 1811]
Alle meine Bücher haben die Erraten-Blattern. Dießmal hat das Mſpt ſie eingeimpft. — Das verdammte Wort Erzſchwein-10 halter würd’ ich, wär’ ich die O[berdeutſche] L[iteratur] Z[eitung], die ich ein bischen nicht ſo wol geköpft — denn ſie hat keinen Kopf dazu — als ſanft gerädert, zu einem Einfall gegen mich wegen einiger nothwendiger Zyniſmen im Buche verbrauchen.
532. An Otto.15
[Bayreuth, 25. Aug. 1811?]
Guten Morgen, Alter! Die Schönheit des Tags und C[aroline] und die Kinder bereden mich auch nach Matzenreuth [?]. Könnteſt du nicht mit? — Dieſe Woche bekommſt du die allgemeine Zeitung und zwar gebunden, weil jetzt alles gebunden wird. — S. 342 und 4320 der bürgerlichen Verbeſſerung iſt ein Beiſpiel der Sentenz-Gleich- niſſe und zugleich eine Selbſt-Parodie.
533. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Aug. 1811]
Guten Morgen, mein Emanuel! Geſtern nach einem arkadiſchen25 Tage in Mazenreuth [?] — mit der neun-ſeel-〈ames〉igen Seebeck, C[aroline], A[möne] ꝛc. — fand ich dieſes ſchöne Blättchen vom Primas, der mir immer mit umkehrender Poſt antwortet. — Wollen Sie nicht Menzel den 2ten Theil der Levana leihen, da ich meinen zum Arbeiten brauche und er ihn gewis ſo bald durchgeflogen ſein30 wird als Sie den erſten?
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[220/0233]
530. An Hofrat Jung in Frankfurt a. M.
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Länger erlaubt mir mein Gewiſſen das Schweigen und Ver-
ſchieben nicht, ob ich ihm gleich mit einigen Entſchuldigungen aus
meinen Arbeiten hergenommen, antworte — C[aroline] grüßt Sie 5
mit ihrem ganzen Herzen.
531. An Schrag in Nürnberg.
[Bayreuth, 21. Aug. 1811]
Alle meine Bücher haben die Erraten-Blattern. Dießmal hat
das Mſpt ſie eingeimpft. — Das verdammte Wort Erzſchwein- 10
halter würd’ ich, wär’ ich die O[berdeutſche] L[iteratur] Z[eitung],
die ich ein bischen nicht ſo wol geköpft — denn ſie hat keinen Kopf
dazu — als ſanft gerädert, zu einem Einfall gegen mich wegen
einiger nothwendiger Zyniſmen im Buche verbrauchen.
532. An Otto. 15
[Bayreuth, 25. Aug. 1811?]
Guten Morgen, Alter! Die Schönheit des Tags und C[aroline]
und die Kinder bereden mich auch nach Matzenreuth [?]. Könnteſt du
nicht mit? — Dieſe Woche bekommſt du die allgemeine Zeitung
und zwar gebunden, weil jetzt alles gebunden wird. — S. 342 und 43 20
der bürgerlichen Verbeſſerung iſt ein Beiſpiel der Sentenz-Gleich-
niſſe und zugleich eine Selbſt-Parodie.
533. An Emanuel.
[Bayreuth, 26. Aug. 1811]
Guten Morgen, mein Emanuel! Geſtern nach einem arkadiſchen 25
Tage in Mazenreuth [?] — mit der neun-ſeel-〈ames〉igen Seebeck,
C[aroline], A[möne] ꝛc. — fand ich dieſes ſchöne Blättchen vom
Primas, der mir immer mit umkehrender Poſt antwortet. — Wollen
Sie nicht Menzel den 2ten Theil der Levana leihen, da ich meinen
zum Arbeiten brauche und er ihn gewis ſo bald durchgeflogen ſein 30
wird als Sie den erſten?
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:17:09Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/233>, abgerufen am 16.07.2024.
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