Auch dieß wird geschrieben, um sogleich eine Antwort bereit zu haben, falls Sie mir heute zum 2ten male schreiben sollten.
Dieß sollte schon gestern der Zurückbringer Emmas mitnehmen.
98. An Emanuel.
Eiligst
[Bayreuth, 25. April 1805]5
Guten Morgen! Mein Alter! Hier ist blos ein Briefchen von der Fr. v. Lochner. An Thieriot werde ich nächstens auf sein Papier schreiben. Gestern war ich bei der schönen kindlich-kräftigen Groß- fürstin -- Heute sind wir bei d[er] Schukman. -- Meine Liebe gegen Sie ist die rechte, die eines Mannes zum Mann, ja eines10 Geistes zum Geiste.
*99. An Thieriot in Offenbach.
Bayreuth d. 26 Apr. 1805
Mein lieber guter Thieriot!
Ich komme im Mai, wie Sie leicht errathen, nicht; vielleicht aber15 mit Emanuel. Was weiß man im Winter, wo man überall hin- sinnt und hindenkt, vom Herbste voraus, wo manche schon ihre Winterquartiere mit ihrem sogenannten Aeußern und Innern be- ziehen? -- Schicken Sie mir aber künftig mehr Papier -- jetzt kniken und knausen Sie ansehnlich --, damit ich auch für meine übrige20 Korrespondenz das nöthige habe; so wie Sie ja mit den Federn auch gethan. Sollten diese mehr kosten als das Papier: so müßt' ich sie bezahlen.
In dieser Sekunde, wo ich die Zeile anfange, überfällt mich ein sonderbarer Einfall, den Sie und Emanuel prüfen sollen:25
Caroline
Da mein Mann gewöhnlich alles schnell und a vista begehrt und mich gerade dadurch an der Schnelle hindert: so werden Sie ver- geben, daß ich nicht schreibe, sondern bloß Sie grüße.
Caroline
30
Auch dieß wird geſchrieben, um ſogleich eine Antwort bereit zu haben, falls Sie mir heute zum 2ten male ſchreiben ſollten.
Dieß ſollte ſchon geſtern der Zurückbringer Emmas mitnehmen.
98. An Emanuel.
Eiligſt
[Bayreuth, 25. April 1805]5
Guten Morgen! Mein Alter! Hier iſt blos ein Briefchen von der Fr. v. Lochner. An Thieriot werde ich nächſtens auf ſein Papier ſchreiben. Geſtern war ich bei der ſchönen kindlich-kräftigen Groß- fürſtin — Heute ſind wir bei d[er] Schukman. — Meine Liebe gegen Sie iſt die rechte, die eines Mannes zum Mann, ja eines10 Geiſtes zum Geiſte.
*99. An Thieriot in Offenbach.
Bayreuth d. 26 Apr. 1805
Mein lieber guter Thieriot!
Ich komme im Mai, wie Sie leicht errathen, nicht; vielleicht aber15 mit Emanuel. Was weiß man im Winter, wo man überall hin- ſinnt und hindenkt, vom Herbſte voraus, wo manche ſchon ihre Winterquartiere mit ihrem ſogenannten Aeußern und Innern be- ziehen? — Schicken Sie mir aber künftig mehr Papier — jetzt kniken und knauſen Sie anſehnlich —, damit ich auch für meine übrige20 Korreſpondenz das nöthige habe; ſo wie Sie ja mit den Federn auch gethan. Sollten dieſe mehr koſten als das Papier: ſo müßt’ ich ſie bezahlen.
In dieſer Sekunde, wo ich die Zeile anfange, überfällt mich ein ſonderbarer Einfall, den Sie und Emanuel prüfen ſollen:25
Caroline
Da mein Mann gewöhnlich alles ſchnell und a vista begehrt und mich gerade dadurch an der Schnelle hindert: ſo werden Sie ver- geben, daß ich nicht ſchreibe, ſondern bloß Sie grüße.
Caroline
30
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Auch dieß wird geſchrieben, um ſogleich eine Antwort bereit zu
haben, falls Sie mir heute zum 2ten male ſchreiben ſollten.
Dieß ſollte ſchon geſtern der Zurückbringer Emmas mitnehmen.
98. An Emanuel.
Eiligſt[Bayreuth, 25. April 1805] 5
Guten Morgen! Mein Alter! Hier iſt blos ein Briefchen von der
Fr. v. Lochner. An Thieriot werde ich nächſtens auf ſein Papier
ſchreiben. Geſtern war ich bei der ſchönen kindlich-kräftigen Groß-
fürſtin — Heute ſind wir bei d[er] Schukman. — Meine Liebe
gegen Sie iſt die rechte, die eines Mannes zum Mann, ja eines 10
Geiſtes zum Geiſte.
*99. An Thieriot in Offenbach.
Bayreuth d. 26 Apr. 1805
Mein lieber guter Thieriot!
Ich komme im Mai, wie Sie leicht errathen, nicht; vielleicht aber 15
mit Emanuel. Was weiß man im Winter, wo man überall hin-
ſinnt und hindenkt, vom Herbſte voraus, wo manche ſchon ihre
Winterquartiere mit ihrem ſogenannten Aeußern und Innern be-
ziehen? — Schicken Sie mir aber künftig mehr Papier — jetzt kniken
und knauſen Sie anſehnlich —, damit ich auch für meine übrige 20
Korreſpondenz das nöthige habe; ſo wie Sie ja mit den Federn
auch gethan. Sollten dieſe mehr koſten als das Papier: ſo müßt’
ich ſie bezahlen.
In dieſer Sekunde, wo ich die Zeile anfange, überfällt mich ein
ſonderbarer Einfall, den Sie und Emanuel prüfen ſollen: 25
Caroline
Da mein Mann gewöhnlich alles ſchnell und a vista begehrt und
mich gerade dadurch an der Schnelle hindert: ſo werden Sie ver-
geben, daß ich nicht ſchreibe, ſondern bloß Sie grüße.
Caroline 30
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/50>, abgerufen am 27.07.2024.
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