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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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haben Sie Recht. Das Blättchen ist gefunden. -- Ich kenne
zwei ordentliche Leute in Bayreuth; den einen verbietet mir meine
Bescheidenheit zu nennen, und den andern seine.

503. An Emanuel.
5

Guten Frühlings-Morgen! Was zu gut ist, ist fast zu arg. Ich
bin ordentlich erschrocken über Ihre Gabe. Und ich stehe als so ein
hagerer Sünder neben Ihnen und kann wenig anders geben als
Worte des Danks und der Freude. Wenn Ihnen die meinige natür-
lich eine macht: so sag' ich Ihnen, daß ich durchaus kein Geschenk10
wüßte, was mir lieber gewesen wäre. So fühlen Sie denn, Mein
Guter Guter, Ihren süßen Lohn in sich recht kräftig. Ihr köstlicher
Brief gehört auch zu Ihrem Geschenk. Es gehe deiner Seele gut!

R.

Danken Sie mit Ihrem Kusse unserm treuen Uhlfelder.

15
504. An Vieweg.

Das herrliche Geburtstags-Geschenk -- denn wirklich ist heute
der meinige -- und Ihr freundschaftlicher Brief haben mir viele
Freude gebracht. Desto weher that mir der Brief, den ich den20
15ten März schreiben mußte. Wäre Ihr heutiger vom 12ten dies.
8 Tage früher gekommen: so hätten Sie die 2 Bändchen verlegt.
Ob Sie mir gleich aufs Wort vertrauen: so schreib' ich doch die mich
rechtfertigende Stelle aus Mohr's Briefe her:

"-- und haben Sie alsdann Ihre Schrift noch keiner andern25
"Buchhandlung übergeben, so werden wir mit Freuden unter den an-
"geführten Bedingungen (4 Ld. pr. Bogen) den Verlag derselben
"übernehmen. Es versteht sich übrigens von selbst, daß Sie durch
"diesen ungewissen Stand keines wegs geniert sein dürfen."

Der eine Ld'or mehr für meinen lustigen Fibel oder eigentlich30
der eine für die v[ermischten] Schriften weniger, bezieht sich darauf,
daß diese 21/2mal so stark und mit schon gedruckten erscheinen.

Da ich nicht reisete, so hab' ich hier Ihr pr. cour., besonders die
größere Münze ohne Schaden, wenn auch nicht bequem angebracht.
Sie nehmen also in Ihrer Berechnung den vollgültigen Stand35


siedler
haben Sie Recht. Das Blättchen iſt gefunden. — Ich kenne
zwei ordentliche Leute in Bayreuth; den einen verbietet mir meine
Beſcheidenheit zu nennen, und den andern ſeine.

503. An Emanuel.
5

Guten Frühlings-Morgen! Was zu gut iſt, iſt faſt zu arg. Ich
bin ordentlich erſchrocken über Ihre Gabe. Und ich ſtehe als ſo ein
hagerer Sünder neben Ihnen und kann wenig anders geben als
Worte des Danks und der Freude. Wenn Ihnen die meinige natür-
lich eine macht: ſo ſag’ ich Ihnen, daß ich durchaus kein Geſchenk10
wüßte, was mir lieber geweſen wäre. So fühlen Sie denn, Mein
Guter Guter, Ihren ſüßen Lohn in ſich recht kräftig. Ihr köſtlicher
Brief gehört auch zu Ihrem Geſchenk. Es gehe deiner Seele gut!

R.

Danken Sie mit Ihrem Kuſſe unſerm treuen Uhlfelder.

15
504. An Vieweg.

Das herrliche Geburtstags-Geſchenk — denn wirklich iſt heute
der meinige — und Ihr freundſchaftlicher Brief haben mir viele
Freude gebracht. Deſto weher that mir der Brief, den ich den20
15ten März ſchreiben mußte. Wäre Ihr heutiger vom 12ten dieſ.
8 Tage früher gekommen: ſo hätten Sie die 2 Bändchen verlegt.
Ob Sie mir gleich aufs Wort vertrauen: ſo ſchreib’ ich doch die mich
rechtfertigende Stelle aus Mohr’s Briefe her:

„— und haben Sie alsdann Ihre Schrift noch keiner andern25
„Buchhandlung übergeben, ſo werden wir mit Freuden unter den an-
„geführten Bedingungen (4 Ld. pr. Bogen) den Verlag derſelben
„übernehmen. Es verſteht ſich übrigens von ſelbſt, daß Sie durch
„dieſen ungewiſſen Stand keines wegs geniert ſein dürfen.“

Der eine Ld’or mehr für meinen luſtigen Fibel oder eigentlich30
der eine für die v[ermischten] Schriften weniger, bezieht ſich darauf,
daß dieſe 2½mal ſo ſtark und mit ſchon gedruckten erſcheinen.

Da ich nicht reiſete, ſo hab’ ich hier Ihr pr. cour., beſonders die
größere Münze ohne Schaden, wenn auch nicht bequem angebracht.
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[206/0221] siedler haben Sie Recht. Das Blättchen iſt gefunden. — Ich kenne zwei ordentliche Leute in Bayreuth; den einen verbietet mir meine Beſcheidenheit zu nennen, und den andern ſeine. 503. An Emanuel. [Bayreuth, 21. März 1808] 5 Guten Frühlings-Morgen! Was zu gut iſt, iſt faſt zu arg. Ich bin ordentlich erſchrocken über Ihre Gabe. Und ich ſtehe als ſo ein hagerer Sünder neben Ihnen und kann wenig anders geben als Worte des Danks und der Freude. Wenn Ihnen die meinige natür- lich eine macht: ſo ſag’ ich Ihnen, daß ich durchaus kein Geſchenk 10 wüßte, was mir lieber geweſen wäre. So fühlen Sie denn, Mein Guter Guter, Ihren ſüßen Lohn in ſich recht kräftig. Ihr köſtlicher Brief gehört auch zu Ihrem Geſchenk. Es gehe deiner Seele gut! R.Danken Sie mit Ihrem Kuſſe unſerm treuen Uhlfelder. 15 504. An Vieweg. Bayreuth d. 21. März 1808 Das herrliche Geburtstags-Geſchenk — denn wirklich iſt heute der meinige — und Ihr freundſchaftlicher Brief haben mir viele Freude gebracht. Deſto weher that mir der Brief, den ich den 20 15ten März ſchreiben mußte. Wäre Ihr heutiger vom 12ten dieſ. 8 Tage früher gekommen: ſo hätten Sie die 2 Bändchen verlegt. Ob Sie mir gleich aufs Wort vertrauen: ſo ſchreib’ ich doch die mich rechtfertigende Stelle aus Mohr’s Briefe her: „— und haben Sie alsdann Ihre Schrift noch keiner andern 25 „Buchhandlung übergeben, ſo werden wir mit Freuden unter den an- „geführten Bedingungen (4 Ld. pr. Bogen) den Verlag derſelben „übernehmen. Es verſteht ſich übrigens von ſelbſt, daß Sie durch „dieſen ungewiſſen Stand keines wegs geniert ſein dürfen.“ Der eine Ld’or mehr für meinen luſtigen Fibel oder eigentlich 30 der eine für die v[ermischten] Schriften weniger, bezieht ſich darauf, daß dieſe 2½mal ſo ſtark und mit ſchon gedruckten erſcheinen. Da ich nicht reiſete, ſo hab’ ich hier Ihr pr. cour., beſonders die größere Münze ohne Schaden, wenn auch nicht bequem angebracht. Sie nehmen alſo in Ihrer Berechnung den vollgültigen Stand 35

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/221>, abgerufen am 26.11.2024.