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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.

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lage die achtende Rücksicht nehmen werde, die diesem ächt deutschen
und gründlichen Sprachforscher gebührt. Sagen Sie ihm aber auch,
daß ich ihn früher ausgelesen habe als beurtheilt. --

Können Sie mir nicht den Gefallen thun, eine Frau Bleibetreu
recht herzlich von mir zu grüßen?5

Leben Sie wol!

Jean Paul Fr. Richter

N. S. Ich bitte Sie, der Regel wegen, mir auf dieses wieder zu
antworten.

212. An Graf von der Goltz.10

Blücher = siebenjähriger Krieg en Migniature [!] -- Rosalie
= weisse und rothe Rose zugleich --

*213. An Professor Marheineke in Erlangen.
15

Ich bedarf Ihrer ganzen Güte zur Entschuldigung meines
Schweigens, das ein Ja oder Nein auf Ihre Frage verschob. Indeß
ist eben meine Antwort -- dieß entschuldige ein wenig das Schweigen
-- keines von beiden. Ich will nämlich gern meinen Aufsatz über die
Reliquien für Ihr Taschenbuch vollenden -- obgleich nur dessen20
Hälfte ernsthaft wird -- aber ich habe nur dazu einen längern
Spielraum, nämlich Zeitraum nöthig. Erst im August hab' ich meine
Erziehungslehre vollendet; dann hab' ich für Kanne's allgemeine
Mythologie eine Vorrede versprochen. Es käme nun darauf an,
ob mein Aufsatz Anfangs Septembers nicht zu spät komme.25
Im andern Fall würd' ich ihn also für das künftige Jahr Ihnen
anbieten, falls das Taschenbuch sich selber so lange verspäten
wollte.

Ich danke Ihnen sehr für Ihr gütiges Darlehn von Grübels
Gedichten. Er gehört freilich nur zum Landvolke am Musenberge.30
Leben Sie wol. Ich grüße Sie und unsere Freunde.

J. P. F. Richter

lage die achtende Rückſicht nehmen werde, die dieſem ächt deutſchen
und gründlichen Sprachforſcher gebührt. Sagen Sie ihm aber auch,
daß ich ihn früher ausgeleſen habe als beurtheilt. —

Können Sie mir nicht den Gefallen thun, eine Frau Bleibetreu
recht herzlich von mir zu grüßen?5

Leben Sie wol!

Jean Paul Fr. Richter

N. S. Ich bitte Sie, der Regel wegen, mir auf dieſes wieder zu
antworten.

212. An Graf von der Goltz.10

Blücher = ſiebenjähriger Krieg en Migniature [!] — Rosalie
= weiſſe und rothe Roſe zugleich —

*213. An Profeſſor Marheineke in Erlangen.
15

Ich bedarf Ihrer ganzen Güte zur Entſchuldigung meines
Schweigens, das ein Ja oder Nein auf Ihre Frage verſchob. Indeß
iſt eben meine Antwort — dieß entſchuldige ein wenig das Schweigen
— keines von beiden. Ich will nämlich gern meinen Aufſatz über die
Reliquien für Ihr Taſchenbuch vollenden — obgleich nur deſſen20
Hälfte ernſthaft wird — aber ich habe nur dazu einen längern
Spielraum, nämlich Zeitraum nöthig. Erſt im Auguſt hab’ ich meine
Erziehungslehre vollendet; dann hab’ ich für Kanne’s allgemeine
Mythologie eine Vorrede verſprochen. Es käme nun darauf an,
ob mein Aufſatz Anfangs Septembers nicht zu ſpät komme.25
Im andern Fall würd’ ich ihn alſo für das künftige Jahr Ihnen
anbieten, falls das Taſchenbuch ſich ſelber ſo lange verſpäten
wollte.

Ich danke Ihnen ſehr für Ihr gütiges Darlehn von Grübels
Gedichten. Er gehört freilich nur zum Landvolke am Muſenberge.30
Leben Sie wol. Ich grüße Sie und unſere Freunde.

J. P. F. Richter
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[88/0103] lage die achtende Rückſicht nehmen werde, die dieſem ächt deutſchen und gründlichen Sprachforſcher gebührt. Sagen Sie ihm aber auch, daß ich ihn früher ausgeleſen habe als beurtheilt. — Können Sie mir nicht den Gefallen thun, eine Frau Bleibetreu recht herzlich von mir zu grüßen? 5 Leben Sie wol! Jean Paul Fr. Richter N. S. Ich bitte Sie, der Regel wegen, mir auf dieſes wieder zu antworten. 212. An Graf von der Goltz. 10 [Kopie][Bayreuth, 18. April 1806] Blücher = ſiebenjähriger Krieg en Migniature [!] — Rosalie = weiſſe und rothe Roſe zugleich — *213. An Profeſſor Marheineke in Erlangen. Bayreuth d. 28 April 1806 15 Ich bedarf Ihrer ganzen Güte zur Entſchuldigung meines Schweigens, das ein Ja oder Nein auf Ihre Frage verſchob. Indeß iſt eben meine Antwort — dieß entſchuldige ein wenig das Schweigen — keines von beiden. Ich will nämlich gern meinen Aufſatz über die Reliquien für Ihr Taſchenbuch vollenden — obgleich nur deſſen 20 Hälfte ernſthaft wird — aber ich habe nur dazu einen längern Spielraum, nämlich Zeitraum nöthig. Erſt im Auguſt hab’ ich meine Erziehungslehre vollendet; dann hab’ ich für Kanne’s allgemeine Mythologie eine Vorrede verſprochen. Es käme nun darauf an, ob mein Aufſatz Anfangs Septembers nicht zu ſpät komme. 25 Im andern Fall würd’ ich ihn alſo für das künftige Jahr Ihnen anbieten, falls das Taſchenbuch ſich ſelber ſo lange verſpäten wollte. Ich danke Ihnen ſehr für Ihr gütiges Darlehn von Grübels Gedichten. Er gehört freilich nur zum Landvolke am Muſenberge. 30 Leben Sie wol. Ich grüße Sie und unſere Freunde. J. P. F. Richter

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:13:57Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:13:57Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe05_1961/103>, abgerufen am 28.04.2024.