Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.159. An Fürstin Friederike von Solms in Ansbach. [Kopie]Meiningen, 6. Juli 1801]Möge eine Stelle darin Ihnen eine frohe Minute verlängern, 160. An Wilhelmine Stubenrauch, Adelheid von Basse-5 [Kopie][Meiningen, 6. (?) Juli 1801]witz und Minna Doerffer in Berlin. -- Ihre Seele habe nie etwas zu mässigen als Freuden -- Möge Ihr *161. An Gleim. [97]10 Meiningen d. 11. Jul. 1801.Verehrtester! Würden öfters die Gebote der Liebe so auf silberne Ich wiederhole meine Bitte der Vorrede, daß man mein Glaubens- Ich lebe hier an meinen geliebten Bergen und unter unbefangenen Von mir erscheint jezt nichts, ausser zu Ostern der dritte Titan; Mögen Ihre Augen die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Sie von J. P. Fr. Richter30 162. An Ahlefeldt. Meiningen d. 12. Jul. 1801.Lieber Ahlefeldt! Ich danke dir für alle Briefe, die du mir ge- 159. An Fürſtin Friederike von Solms in Ansbach. [Kopie]Meiningen, 6. Juli 1801]Möge eine Stelle darin Ihnen eine frohe Minute verlängern, 160. An Wilhelmine Stubenrauch, Adelheid von Baſſe-5 [Kopie][Meiningen, 6. (?) Juli 1801]witz und Minna Doerffer in Berlin. — Ihre Seele habe nie etwas zu mäſſigen als Freuden — Möge Ihr *161. An Gleim. [97]10 Meiningen d. 11. Jul. 1801.Verehrteſter! Würden öfters die Gebote der Liebe ſo auf ſilberne Ich wiederhole meine Bitte der Vorrede, daß man mein Glaubens- Ich lebe hier an meinen geliebten Bergen und unter unbefangenen Von mir erſcheint jezt nichts, auſſer zu Oſtern der dritte Titan; Mögen Ihre Augen die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Sie von J. P. Fr. Richter30 162. An Ahlefeldt. Meiningen d. 12. Jul. 1801.Lieber Ahlefeldt! Ich danke dir für alle Briefe, die du mir ge- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0091" n="85"/> <div type="letter" n="1"> <head>159. An <hi rendition="#g">Fürſtin Friederike von Solms in Ansbach.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">Meiningen, 6. Juli 1801]</hi> </dateline><lb/> <p>Möge eine Stelle darin Ihnen eine frohe Minute verlängern,<lb/> damit ſein Glük gröſſer wäre als ſein Recht.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>160. An <hi rendition="#g">Wilhelmine Stubenrauch, Adelheid von Baſſe-<lb n="5"/> witz und Minna Doerffer in Berlin.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 6. (?) Juli 1801]</hi> </dateline><lb/> <p>— Ihre Seele habe nie etwas zu mäſſigen als Freuden — Möge Ihr<lb/> Lebensweg keine Berge finden auſſer ſolche mit der ſchönſten Ausſicht —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*161. An <hi rendition="#g">Gleim.</hi> <note place="right"><ref target="1922_Bd4_97">[97]</ref></note><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 11. Jul. 1801.</hi> </dateline><lb/> <p>Verehrteſter! Würden öfters die Gebote der Liebe ſo auf ſilberne<lb/> Tafeln gegraben: ſo hielte ſie der Geſezgeber leichter durch das Geben<lb/> und der Empfänger durch das Danken. Aber Sie ſind zu gut, Einziger,<lb/> gegen mich und es ſo oft; was andere Dichter beſingen, beſingen Sie<lb n="15"/> zwar auch, aber Sie <hi rendition="#g">thun</hi> es noch dazu. Ich kan Ihnen keinen Dank<lb/> geben, und Sie brauchen auch keinen als den, daß der Same aus Ihrer<lb/> Hand zur Blüte und Frucht gedeihe.</p><lb/> <p>Ich wiederhole meine Bitte der Vorrede, daß man mein Glaubens-<lb/> bekentnis von dem des wilden, harten, aber doch ehrlichen Giannozzo<lb n="20"/> trenne, denn ich lies ihn ja ſogar mich ſelber anfallen.</p><lb/> <p>Ich lebe hier an meinen geliebten Bergen und unter unbefangenen<lb/> Menſchen und am reichen Herzen meiner Karoline ſeelig und ſtil.</p><lb/> <p>Von mir erſcheint jezt nichts, auſſer zu Oſtern der dritte Titan;<lb/> und in Jacobis Taſchenbuch ein Aufſaz „Über den Tod in der zweiten<lb n="25"/> Welt“, oder über die Art der künftigen Unſterblichkeit.</p><lb/> <p>Mögen Ihre Augen die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Sie von<lb/> alten Dichtern abſondert! Und mögen ſo viele Freuden, nicht blos<lb/> aus Ihrem ewig jungen Herzen, ſondern auch zu ihm kommen!<lb/> Und immer umgebe Sie Liebe!</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. Fr. Richter</hi> <lb n="30"/> </salute> </closer> </div> <div type="letter" n="1"> <head>162. An <hi rendition="#g">Ahlefeldt.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 12. Jul. 1801.</hi> </dateline><lb/> <p>Lieber Ahlefeldt! Ich danke dir für alle Briefe, die du mir ge-<lb/> ſchrieben und ſpediert haſt. Meine Hiſtorien, aber nicht Gefahren<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0091]
159. An Fürſtin Friederike von Solms in Ansbach.
Meiningen, 6. Juli 1801]
Möge eine Stelle darin Ihnen eine frohe Minute verlängern,
damit ſein Glük gröſſer wäre als ſein Recht.
160. An Wilhelmine Stubenrauch, Adelheid von Baſſe- 5
witz und Minna Doerffer in Berlin.
[Meiningen, 6. (?) Juli 1801]
— Ihre Seele habe nie etwas zu mäſſigen als Freuden — Möge Ihr
Lebensweg keine Berge finden auſſer ſolche mit der ſchönſten Ausſicht —
*161. An Gleim. 10
Meiningen d. 11. Jul. 1801.
Verehrteſter! Würden öfters die Gebote der Liebe ſo auf ſilberne
Tafeln gegraben: ſo hielte ſie der Geſezgeber leichter durch das Geben
und der Empfänger durch das Danken. Aber Sie ſind zu gut, Einziger,
gegen mich und es ſo oft; was andere Dichter beſingen, beſingen Sie 15
zwar auch, aber Sie thun es noch dazu. Ich kan Ihnen keinen Dank
geben, und Sie brauchen auch keinen als den, daß der Same aus Ihrer
Hand zur Blüte und Frucht gedeihe.
Ich wiederhole meine Bitte der Vorrede, daß man mein Glaubens-
bekentnis von dem des wilden, harten, aber doch ehrlichen Giannozzo 20
trenne, denn ich lies ihn ja ſogar mich ſelber anfallen.
Ich lebe hier an meinen geliebten Bergen und unter unbefangenen
Menſchen und am reichen Herzen meiner Karoline ſeelig und ſtil.
Von mir erſcheint jezt nichts, auſſer zu Oſtern der dritte Titan;
und in Jacobis Taſchenbuch ein Aufſaz „Über den Tod in der zweiten 25
Welt“, oder über die Art der künftigen Unſterblichkeit.
Mögen Ihre Augen die einzige Unähnlichkeit bleiben, die Sie von
alten Dichtern abſondert! Und mögen ſo viele Freuden, nicht blos
aus Ihrem ewig jungen Herzen, ſondern auch zu ihm kommen!
Und immer umgebe Sie Liebe!
J. P. Fr. Richter 30
162. An Ahlefeldt.
Meiningen d. 12. Jul. 1801.
Lieber Ahlefeldt! Ich danke dir für alle Briefe, die du mir ge-
ſchrieben und ſpediert haſt. Meine Hiſtorien, aber nicht Gefahren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |