den Himmel auf. Mach dir Freude, Liebe, und keine Gespenster. Lass' alle meine Wünsche auf dem Papier sogleich erfüllen z. B. das Waschen -- da ich eben so gut in 4 Tagen zurükkommen [kann] als in 7.
O sei froh, liebes Herz, und denke meiner wie ich deiner, und als5 wär' ich verstorben. Du hast nur eine einfache Sehnsucht; ich aber eine dreifache.
R.
468. An Christian Otto.
C[oburg] d. 26 Mai 1804.10
Eben komm' ich von meinem Arbeits- und Verklärungs-, dem Adami Berg herab und habe nur 15 Minuten Zeit, deinen schnellen Brief (diese Pünktlichkeit für fremden Vortheil wußt' ich schon voraus und ich danke dir) schnell zu erwiedern. Hier alle Belege, die aber er chronologisiere; -- Sogar ein aus dem Korrespondenzbuch heraus-15 geschnittener Brief an C[otta], der einzige, den meine Frau seit Jahren kopiert hat. Cottas Wechsel gieng richtig ein. -- Holzapfel vergaß 8 Tage lange, den angebotnen Wechsel holen zu lassen. -- Cotta war durch mich schon im Herbste bestimmt, mir im März 50 L. zu zahlen. -- Das Bier liege bis ich komme; es müßte denn ein[328]20 schönster Zufall es holen. -- Über die Flegeljahre sage ein helles Wort -- Über die Fäßer bin ich so unschuldig, oder der Teufel soll mich holen und Gott strafen; sag es Emanuel. -- Das Logis mit dem Garten wähl' ich. Wenn steht's offen und leer? Ich war in Erlang in einem geistreichen Zirkel sogenanter "Verehrer" und Schlegeliten. --25 Übrigens wurd ich doch zu Hause wieder am seeligsten. Habe Dank und Freude!
Da ich den Wechsel verloren gebe: so kann ich jetzt nur gewinnen. Ists möglich, hast du Zeit: so setze mir deine Einwendungen gegen C[otta] für mich bestimmt zu einem Briefe auf.30
469. An Wangenheim.
[Kopie][Koburg, 29. Mai 1804]
Der deutsche Reichs-Bauernkrieg der Fürsten -- Möge Ihnen das Schicksal so viel Glück geben als Sie Recht mitbringen.
den Himmel auf. Mach dir Freude, Liebe, und keine Geſpenſter. Laſſ’ alle meine Wünſche auf dem Papier ſogleich erfüllen z. B. das Waſchen — da ich eben ſo gut in 4 Tagen zurükkommen [kann] als in 7.
O ſei froh, liebes Herz, und denke meiner wie ich deiner, und als5 wär’ ich verſtorben. Du haſt nur eine einfache Sehnſucht; ich aber eine dreifache.
R.
468. An Chriſtian Otto.
C[oburg] d. 26 Mai 1804.10
Eben komm’ ich von meinem Arbeits- und Verklärungs-, dem Adami Berg herab und habe nur 15 Minuten Zeit, deinen ſchnellen Brief (dieſe Pünktlichkeit für fremden Vortheil wußt’ ich ſchon voraus und ich danke dir) ſchnell zu erwiedern. Hier alle Belege, die aber er chronologiſiere; — Sogar ein aus dem Korreſpondenzbuch heraus-15 geſchnittener Brief an C[otta], der einzige, den meine Frau ſeit Jahren kopiert hat. Cottas Wechſel gieng richtig ein. — Holzapfel vergaß 8 Tage lange, den angebotnen Wechſel holen zu laſſen. — Cotta war durch mich ſchon im Herbſte beſtimmt, mir im März 50 L. zu zahlen. — Das Bier liege bis ich komme; es müßte denn ein[328]20 ſchönſter Zufall es holen. — Über die Flegeljahre ſage ein helles Wort — Über die Fäßer bin ich ſo unſchuldig, oder der Teufel ſoll mich holen und Gott ſtrafen; ſag es Emanuel. — Das Logis mit dem Garten wähl’ ich. Wenn ſteht’s offen und leer? Ich war in Erlang in einem geiſtreichen Zirkel ſogenanter „Verehrer“ und Schlegeliten. —25 Übrigens wurd ich doch zu Hauſe wieder am ſeeligſten. Habe Dank und Freude!
Da ich den Wechſel verloren gebe: ſo kann ich jetzt nur gewinnen. Iſts möglich, haſt du Zeit: ſo ſetze mir deine Einwendungen gegen C[otta] für mich beſtimmt zu einem Briefe auf.30
469. An Wangenheim.
[Kopie][Koburg, 29. Mai 1804]
Der deutſche Reichs-Bauernkrieg der Fürſten — Möge Ihnen das Schickſal ſo viel Glück geben als Sie Recht mitbringen.
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den Himmel auf. Mach dir Freude, Liebe, und keine Geſpenſter. Laſſ’
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Waſchen — da ich eben ſo gut in 4 Tagen zurükkommen [kann] als
in 7.
O ſei froh, liebes Herz, und denke meiner wie ich deiner, und als 5
wär’ ich verſtorben. Du haſt nur eine einfache Sehnſucht; ich aber
eine dreifache.
R.
468. An Chriſtian Otto.
C[oburg] d. 26 Mai 1804. 10
Eben komm’ ich von meinem Arbeits- und Verklärungs-, dem
Adami Berg herab und habe nur 15 Minuten Zeit, deinen ſchnellen
Brief (dieſe Pünktlichkeit für fremden Vortheil wußt’ ich ſchon voraus
und ich danke dir) ſchnell zu erwiedern. Hier alle Belege, die aber er
chronologiſiere; — Sogar ein aus dem Korreſpondenzbuch heraus- 15
geſchnittener Brief an C[otta], der einzige, den meine Frau ſeit
Jahren kopiert hat. Cottas Wechſel gieng richtig ein. — Holzapfel
vergaß 8 Tage lange, den angebotnen Wechſel holen zu laſſen. —
Cotta war durch mich ſchon im Herbſte beſtimmt, mir im März 50 L.
zu zahlen. — Das Bier liege bis ich komme; es müßte denn ein 20
ſchönſter Zufall es holen. — Über die Flegeljahre ſage ein helles
Wort — Über die Fäßer bin ich ſo unſchuldig, oder der Teufel ſoll mich
holen und Gott ſtrafen; ſag es Emanuel. — Das Logis mit dem
Garten wähl’ ich. Wenn ſteht’s offen und leer? Ich war in Erlang in
einem geiſtreichen Zirkel ſogenanter „Verehrer“ und Schlegeliten. — 25
Übrigens wurd ich doch zu Hauſe wieder am ſeeligſten. Habe Dank
und Freude!
[328]
Da ich den Wechſel verloren gebe: ſo kann ich jetzt nur gewinnen.
Iſts möglich, haſt du Zeit: ſo ſetze mir deine Einwendungen gegen
C[otta] für mich beſtimmt zu einem Briefe auf. 30
469. An Wangenheim.
[Koburg, 29. Mai 1804]
Der deutſche Reichs-Bauernkrieg der Fürſten — Möge Ihnen das
Schickſal ſo viel Glück geben als Sie Recht mitbringen.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe04_1960/307>, abgerufen am 16.07.2024.
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