Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Mantel des Lebens. -- Lebe wohl. Schreib viel von Hof und Won- R. Deinen Aufsaz in Woltman möcht' ich wohl, aber nicht postfrei. d. 10.5 10Leider war die Post schon fort. Wie kanst du so lange schweigen? 269. An Karoline Herder. Meiningen d. 11. Mai 1802.Freundin! Hier ist eiligst der Titan, dessen 3. Band ich für das Keine Minute sind Sie sicher, daß ich nicht zur -- Thüre hinein- [166] Verzeihen Sie die Schreib-Kürze (bei) der Druk-Weitläuftigkeit. Thieriot gieng erst vorgestern von hier, so sehr gefiel ihm alles. Leben Sie froh! Das sag' ich hier froher als wenn ichs in Weimar25 R. 270. An Fürstin Friederike von Solms. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Mögen Sie mit derselben Güte nehmen, womit Sie geben. Und 271. An Fürstin Therese von Thurn und Taxis. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Stunden, die der Titan wenn nicht schöner, doch schneller macht. Mantel des Lebens. — Lebe wohl. Schreib viel von Hof und Won- R. Deinen Aufſaz in Woltman möcht’ ich wohl, aber nicht poſtfrei. d. 10.5 10Leider war die Poſt ſchon fort. Wie kanſt du ſo lange ſchweigen? 269. An Karoline Herder. Meiningen d. 11. Mai 1802.Freundin! Hier iſt eiligſt der Titan, deſſen 3. Band ich für das Keine Minute ſind Sie ſicher, daß ich nicht zur — Thüre hinein- [166] Verzeihen Sie die Schreib-Kürze (bei) der Druk-Weitläuftigkeit. Thieriot gieng erſt vorgeſtern von hier, ſo ſehr gefiel ihm alles. Leben Sie froh! Das ſag’ ich hier froher als wenn ichs in Weimar25 R. 270. An Fürſtin Friederike von Solms. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Mögen Sie mit derſelben Güte nehmen, womit Sie geben. Und 271. An Fürſtin Thereſe von Thurn und Taxis. [Kopie][Meiningen, 12. Mai 1802]Stunden, die der Titan wenn nicht ſchöner, doch ſchneller macht. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div> <p><pb facs="#f0155" n="148"/> Mantel des Lebens. — Lebe wohl. Schreib viel von Hof und Won-<lb/> ſiedel und <hi rendition="#aq">Titan. Amöne</hi> ſei recht gegrüſſet. —</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Deinen Aufſaz in <hi rendition="#aq">Woltman</hi> möcht’ ich wohl, aber nicht poſtfrei.</p> </postscript> </div><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">d. 10.</hi> </dateline> <lb n="5"/> <p>Leider war die Poſt ſchon fort. Wie kanſt du ſo lange ſchweigen?<lb/> Wenn ich das einmal thäte! — In meiner lezten Schreiberei war<lb/> nichts dir Ärgerliches? — Schreibe mir recht viel Nouvellen von<lb/> deinen Geſchwiſtern, von meinen u. ſ. w. Im Juny gehen wir nach<lb/> Leipzig, der Vater wolte nicht eher. —</p> </div> <lb n="10"/> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>269. An <hi rendition="#g">Karoline Herder.</hi></head><lb/> <byline>Eiligſt.</byline> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 11. Mai 1802.</hi> </dateline><lb/> <p>Freundin! Hier iſt eiligſt der <hi rendition="#aq">Titan,</hi> deſſen 3. Band ich für das<lb/> Erträglichſte halte, was ſeit vielen Jahren aus meinem Dintenfas<lb/> ausgedünſtet. Ich erwarte Ihre Antwort, wenn der Tĭtān geleſen iſt<lb n="15"/> vom — Tītăn in der obern Stube. — Heute ſchreib’ ich lauter Titans-<lb/> Frachtbriefe.</p><lb/> <p>Keine Minute ſind Sie ſicher, daß ich nicht zur — Thüre hinein-<lb/> fahre. Ich kan es gar nicht mehr entbehren, Sie zu ſehen. Der Juny,<lb/> wo erſt mein Schwiegervater in <hi rendition="#aq">Leipzig</hi> eintreffen wil, ſteht mir faſt<lb n="20"/> zu weit weg.</p><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd4_166">[166]</ref></note> Verzeihen Sie die Schreib-Kürze (bei) der Druk-Weitläuftigkeit.<lb/> An Böttiger ſenden Sie gütigſt das rohe Exemplar.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Thieriot</hi> gieng erſt vorgeſtern von hier, ſo ſehr gefiel ihm alles.</p><lb/> <p>Leben Sie froh! Das ſag’ ich hier froher als wenn ichs in <hi rendition="#aq">Weimar</hi><lb n="25"/> ſage und dahinfahre.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>270. An <hi rendition="#g">Fürſtin Friederike von Solms.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 12. Mai 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Mögen Sie mit derſelben Güte nehmen, womit Sie geben. Und<lb/> möge am ſchönen Himmel dieſes Frühlings Ihnen dies Büchlein kein<lb n="30"/> Wölkgen werden, höchſtens ein abendrothes!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>271. An <hi rendition="#g">Fürſtin Thereſe von Thurn und Taxis.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 12. Mai 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Stunden, die der Titan wenn nicht ſchöner, doch ſchneller macht.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [148/0155]
Mantel des Lebens. — Lebe wohl. Schreib viel von Hof und Won-
ſiedel und Titan. Amöne ſei recht gegrüſſet. —
R.
Deinen Aufſaz in Woltman möcht’ ich wohl, aber nicht poſtfrei.
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Leider war die Poſt ſchon fort. Wie kanſt du ſo lange ſchweigen?
Wenn ich das einmal thäte! — In meiner lezten Schreiberei war
nichts dir Ärgerliches? — Schreibe mir recht viel Nouvellen von
deinen Geſchwiſtern, von meinen u. ſ. w. Im Juny gehen wir nach
Leipzig, der Vater wolte nicht eher. —
10
269. An Karoline Herder.
Eiligſt.Meiningen d. 11. Mai 1802.
Freundin! Hier iſt eiligſt der Titan, deſſen 3. Band ich für das
Erträglichſte halte, was ſeit vielen Jahren aus meinem Dintenfas
ausgedünſtet. Ich erwarte Ihre Antwort, wenn der Tĭtān geleſen iſt 15
vom — Tītăn in der obern Stube. — Heute ſchreib’ ich lauter Titans-
Frachtbriefe.
Keine Minute ſind Sie ſicher, daß ich nicht zur — Thüre hinein-
fahre. Ich kan es gar nicht mehr entbehren, Sie zu ſehen. Der Juny,
wo erſt mein Schwiegervater in Leipzig eintreffen wil, ſteht mir faſt 20
zu weit weg.
Verzeihen Sie die Schreib-Kürze (bei) der Druk-Weitläuftigkeit.
An Böttiger ſenden Sie gütigſt das rohe Exemplar.
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Thieriot gieng erſt vorgeſtern von hier, ſo ſehr gefiel ihm alles.
Leben Sie froh! Das ſag’ ich hier froher als wenn ichs in Weimar 25
ſage und dahinfahre.
R.
270. An Fürſtin Friederike von Solms.
[Meiningen, 12. Mai 1802]
Mögen Sie mit derſelben Güte nehmen, womit Sie geben. Und
möge am ſchönen Himmel dieſes Frühlings Ihnen dies Büchlein kein 30
Wölkgen werden, höchſtens ein abendrothes!
271. An Fürſtin Thereſe von Thurn und Taxis.
[Meiningen, 12. Mai 1802]
Stunden, die der Titan wenn nicht ſchöner, doch ſchneller macht.
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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