Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.358. An Herzog in Charlotte von Hildburghausen. [Kopie][Weimar, 9. Dez. 1799][283]Herz, das sich seiner würdig ausspricht, es sei am Schreibetisch oder 359. An Ernestine von Beck in Hildburghausen. [Kopie][Weimar, 9. Dez. 1799]Heilen Sie, wo ihr zartes Herz in der jezigen Lage wund gedrükt 360. An Karoline von Feuchtersleben. [Kopie][Weimar, 9. Dez. 1799]Die jezige Zeit ist unser kältester Wintertag, dan öfnet sich ein 361. An Auguste Schlichtegroll.15 [Kopie][Weimar, 12. Dez. 1799]Ich wil uns die platte Magensache gleich vorn auf der Briefschwelle 362. An Josephine von Sydow.25 W[eimar] d. 18 Nov. 99.Gute! Nur noch einmal können Sie mich so schön überraschen 358. An Herzog in Charlotte von Hildburghauſen. [Kopie][Weimar, 9. Dez. 1799][283]Herz, das ſich ſeiner würdig ausſpricht, es ſei am Schreibetiſch oder 359. An Erneſtine von Beck in Hildburghauſen. [Kopie][Weimar, 9. Dez. 1799]Heilen Sie, wo ihr zartes Herz in der jezigen Lage wund gedrükt 360. An Karoline von Feuchtersleben. [Kopie][Weimar, 9. Dez. 1799]Die jezige Zeit iſt unſer kälteſter Wintertag, dan öfnet ſich ein 361. An Auguſte Schlichtegroll.15 [Kopie][Weimar, 12. Dez. 1799]Ich wil uns die platte Magenſache gleich vorn auf der Briefſchwelle 362. An Joſephine von Sydow.25 W[eimar] d. 18 Nov. 99.Gute! Nur noch einmal können Sie mich so schön überraschen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0276" n="260"/> <div type="letter" n="1"> <head>358. An <hi rendition="#g">Herzog in Charlotte von Hildburghauſen.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 9. Dez. 1799]</hi> </dateline><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd3_283">[283]</ref></note>Herz, das ſich ſeiner würdig ausſpricht, es ſei am Schreibetiſch oder<lb/> am Klavier. Gegen ihre Einwendung, daß es ein Traum ſei: im<lb/> Traum erſcheint nur das, was man im Wachen gedacht und erfahren<lb n="5"/> hat.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>359. An <hi rendition="#g">Erneſtine von Beck in Hildburghauſen.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 9. Dez. 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>Heilen Sie, wo ihr zartes Herz in der jezigen Lage wund gedrükt<lb/> wird, es an Ihrem warmen zu.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>360. An <hi rendition="#g">Karoline von Feuchtersleben.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 9. Dez. 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>Die jezige Zeit iſt unſer kälteſter Wintertag, dan öfnet ſich ein<lb/> ewiger Frühling.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>361. An <hi rendition="#g">Auguſte Schlichtegroll.</hi><lb n="15"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 12. Dez. 1799]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich wil uns die platte Magenſache gleich vorn auf der Briefſchwelle<lb/> vom Halſe ſchaffen, damit wir ein vernünftigeres Wort reden können<lb/> als dieſes: wo hat nämlich Müller ſeinen Kopf, ſeine Ehre ꝛc. kurz<lb/> ſein Bier und mein Fas? — Ich wil es beſchwören, daß ich mich nach<lb n="20"/> <hi rendition="#aq">Gotha</hi> ſehne, d. h. in ein daſ[elbſt] Ihnen wohlbekantes Haus. Wie<lb/> hold wird der erſte Abend, aus lauter Auror[as] Röthe gemacht,<lb/> vorüberziehen — Und wär’ ich dabei, ſo umarmt’ ich die Umarmenden.<lb/> — Nachſchrift. Gute liebe holde Auguſte.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>362. An <hi rendition="#g">Joſephine von Sydow.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">W[eimar] d. 18 Nov.</hi> 99.</hi> </dateline><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Gute! Nur noch einmal können Sie mich so schön überraschen<lb/> wie diesesmal — nämlich mit dem Original der Kopie. Hätt’ ich<lb/> Ihrer Bescheidenheit weniger geglaubt, so wär’ ich durch diese<lb/> Jugend und Schoenheit nur befriedigt, nicht überrascht worden.<lb n="30"/> Ich möchte beinahe fragen, kan man denn jünger sein? — Ihre<lb/> Gestalt ist wie die innere Schönheit, deren Einkleidung sie ist, so<lb/></hi> </p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0276]
358. An Herzog in Charlotte von Hildburghauſen.
[Weimar, 9. Dez. 1799]
Herz, das ſich ſeiner würdig ausſpricht, es ſei am Schreibetiſch oder
am Klavier. Gegen ihre Einwendung, daß es ein Traum ſei: im
Traum erſcheint nur das, was man im Wachen gedacht und erfahren 5
hat.
[283]
359. An Erneſtine von Beck in Hildburghauſen.
[Weimar, 9. Dez. 1799]
Heilen Sie, wo ihr zartes Herz in der jezigen Lage wund gedrükt
wird, es an Ihrem warmen zu. 10
360. An Karoline von Feuchtersleben.
[Weimar, 9. Dez. 1799]
Die jezige Zeit iſt unſer kälteſter Wintertag, dan öfnet ſich ein
ewiger Frühling.
361. An Auguſte Schlichtegroll. 15
[Weimar, 12. Dez. 1799]
Ich wil uns die platte Magenſache gleich vorn auf der Briefſchwelle
vom Halſe ſchaffen, damit wir ein vernünftigeres Wort reden können
als dieſes: wo hat nämlich Müller ſeinen Kopf, ſeine Ehre ꝛc. kurz
ſein Bier und mein Fas? — Ich wil es beſchwören, daß ich mich nach 20
Gotha ſehne, d. h. in ein daſ[elbſt] Ihnen wohlbekantes Haus. Wie
hold wird der erſte Abend, aus lauter Auror[as] Röthe gemacht,
vorüberziehen — Und wär’ ich dabei, ſo umarmt’ ich die Umarmenden.
— Nachſchrift. Gute liebe holde Auguſte.
362. An Joſephine von Sydow. 25
W[eimar] d. 18 Nov. 99.
Gute! Nur noch einmal können Sie mich so schön überraschen
wie diesesmal — nämlich mit dem Original der Kopie. Hätt’ ich
Ihrer Bescheidenheit weniger geglaubt, so wär’ ich durch diese
Jugend und Schoenheit nur befriedigt, nicht überrascht worden. 30
Ich möchte beinahe fragen, kan man denn jünger sein? — Ihre
Gestalt ist wie die innere Schönheit, deren Einkleidung sie ist, so
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |