Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.darin lauter schöne Gestalten, und doch keine, woran nicht das oder 165. An Emanuel. Weimar d. 3 Dec. 98.N. S. Vergeben Sie mir, lieber Emanuel, mein epistolarisches10 In irgend einem Briefe an Amöne oder Renate oder eine andere Leben Sie wohl, alter Freund! Richter 166. An Geheimrat Schmidt in Weimar. [Kopie][Weimar, 5. Dez. 1798]-- in dieser betrübten weniger als frostigen Zeit -- ich bitte um ein25 *167. An Fr. H. Jacobi in Eutin. Weimar d. 3 Dec. 98.30Geliebtester Jacobi! Ihre Antwort brachte mir unter meine hiesige darin lauter ſchöne Geſtalten, und doch keine, woran nicht das oder 165. An Emanuel. Weimar d. 3 Dec. 98.N. S. Vergeben Sie mir, lieber Emanuel, mein epiſtolariſches10 In irgend einem Briefe an Amöne oder Renate oder eine andere Leben Sie wohl, alter Freund! Richter 166. An Geheimrat Schmidt in Weimar. [Kopie][Weimar, 5. Dez. 1798]— in dieſer betrübten weniger als froſtigen Zeit — ich bitte um ein25 *167. An Fr. H. Jacobi in Eutin. Weimar d. 3 Dec. 98.30Geliebteſter Jacobi! Ihre Antwort brachte mir unter meine hieſige <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0138" n="128"/> darin lauter ſchöne Geſtalten, und doch keine, woran nicht das oder<lb/> jenes Geiſtige fehlte. Ich dachte heute (nicht auf Lorbeer- ſondern)<lb/> Mohnblättern auszuruhen; aber eben werd ich (und <hi rendition="#aq">Herder</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Wieland</hi>) zum <hi rendition="#aq">diner</hi> bei dem h. <hi rendition="#g">Geiſt</hi> invitiert, das einen auſſer aller<lb/> Ordnung ſezt, weil’s erſt um 3 Uhr anhebt und weil man ungemein<lb n="5"/> viel dabei [trinkt?]. Aber morgen ſol Ordnung ſe[in, wenigſtens] Vor-<lb/> mittags, [denn Nach]mittags iſt Sontag. Leb wohl Geliebter.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>165. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar d. 3 Dec.</hi> 98.</hi> </dateline><lb/> <p>N. S. Vergeben Sie mir, lieber <hi rendition="#aq">Emanuel,</hi> mein epiſtolariſches<lb n="10"/> Überlaufen. Der Kaufman Georg Gottlieb <hi rendition="#aq">Boehm</hi> ſchrieb den 7 Nov.<lb/> an meinen Bruder in Sparnek um Geld. Mit ſeinem langen Namen<lb/> und ſeiner Fabrik am Main mus er doch zu finden ſein, wie ihn ja die<lb/> Briefe finden. Die Nothwendigkeit zwingt mich, nun da ich Sie einmal<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd3_143">[143]</ref></note>damit geplagt, meines Bruders wegen, damit fortzufahren. Wäre<lb n="15"/> nichts bezahlt: ſo laſſen Sie ſtat der 5 <hi rendition="#aq">C.</hi> immer 6 <hi rendition="#aq">Carol.</hi> geben. Ver-<lb/> zeihen Sie meinen ängſtlichen Bitten, lieber Emanuel!</p><lb/> <p>In irgend einem Briefe an Amöne oder Renate oder eine andere<lb/> gemeinſchaftliche Freundin ſolten Sie einige Zeilen Antwort an mich<lb/> einflieſſen laſſen: dieſe würde ſie gern kopieren und mir zufertigen, da<lb n="20"/> Ihnen zum eignen Schreiben die Zeit abgeht.</p><lb/> <p>Leben Sie wohl, alter Freund!</p> <closer> <salute> <hi rendition="#sameLine"> <hi rendition="#right">Richter</hi> </hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>166. An <hi rendition="#g">Geheimrat Schmidt in Weimar.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 5. Dez. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>— in dieſer betrübten weniger als froſtigen Zeit — ich bitte um ein<lb n="25"/> Wort oder eine Novelle und <hi rendition="#aq">Authent[icum]</hi> in der Waldordnung.<lb/> Hartes und weiches Holz unterſcheiden ſich gerade umgekehrt wie harte<lb/> und weiche Menſchen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*167. An Fr. H. <hi rendition="#g">Jacobi in Eutin.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar d. 3 Dec.</hi> 98.</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Geliebteſter Jacobi! Ihre Antwort brachte mir unter meine hieſige<lb/> Himmel den dritten mit. Sie hat mein ganzes Herz erquikt und er-<lb/> wärmt. Ich ſagte ſchon ſeit mehreren Jahren überal: ich mag keinen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [128/0138]
darin lauter ſchöne Geſtalten, und doch keine, woran nicht das oder
jenes Geiſtige fehlte. Ich dachte heute (nicht auf Lorbeer- ſondern)
Mohnblättern auszuruhen; aber eben werd ich (und Herder und
Wieland) zum diner bei dem h. Geiſt invitiert, das einen auſſer aller
Ordnung ſezt, weil’s erſt um 3 Uhr anhebt und weil man ungemein 5
viel dabei [trinkt?]. Aber morgen ſol Ordnung ſe[in, wenigſtens] Vor-
mittags, [denn Nach]mittags iſt Sontag. Leb wohl Geliebter.
165. An Emanuel.
Weimar d. 3 Dec. 98.
N. S. Vergeben Sie mir, lieber Emanuel, mein epiſtolariſches 10
Überlaufen. Der Kaufman Georg Gottlieb Boehm ſchrieb den 7 Nov.
an meinen Bruder in Sparnek um Geld. Mit ſeinem langen Namen
und ſeiner Fabrik am Main mus er doch zu finden ſein, wie ihn ja die
Briefe finden. Die Nothwendigkeit zwingt mich, nun da ich Sie einmal
damit geplagt, meines Bruders wegen, damit fortzufahren. Wäre 15
nichts bezahlt: ſo laſſen Sie ſtat der 5 C. immer 6 Carol. geben. Ver-
zeihen Sie meinen ängſtlichen Bitten, lieber Emanuel!
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In irgend einem Briefe an Amöne oder Renate oder eine andere
gemeinſchaftliche Freundin ſolten Sie einige Zeilen Antwort an mich
einflieſſen laſſen: dieſe würde ſie gern kopieren und mir zufertigen, da 20
Ihnen zum eignen Schreiben die Zeit abgeht.
Leben Sie wohl, alter Freund!
Richter
166. An Geheimrat Schmidt in Weimar.
[Weimar, 5. Dez. 1798]
— in dieſer betrübten weniger als froſtigen Zeit — ich bitte um ein 25
Wort oder eine Novelle und Authent[icum] in der Waldordnung.
Hartes und weiches Holz unterſcheiden ſich gerade umgekehrt wie harte
und weiche Menſchen.
*167. An Fr. H. Jacobi in Eutin.
Weimar d. 3 Dec. 98. 30
Geliebteſter Jacobi! Ihre Antwort brachte mir unter meine hieſige
Himmel den dritten mit. Sie hat mein ganzes Herz erquikt und er-
wärmt. Ich ſagte ſchon ſeit mehreren Jahren überal: ich mag keinen
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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