Hier ist das Lezte, das ich gestern ein wenig eilig gemacht, da ich von dir weg war bis um 1/29. -- Ich fand deine Hausthüre zugeschnapt und gieng mit dem Fleischer zum Fleischer. Schicke mir abends Alles.5
132. An Christian Otto.
[Hof, 4. Juli 1795]
Sei doch so gut und nim diesen 2. Theil zum Vorwand, den ersten abzufodern und verheiss' M. den dritten. Karoline wil ihn haben, um wenigstens ihren Augen es leichter zu machen. Dieses sezet dich10 wieder in Kosten, in papierne.
133. An Christian Otto.
[Hof, 4. Juli 1795?]
Hier spedier ich dir das eben angelangte Billet, das doch hoffentlich kein Schlagbaum gegen unsere Reise ist.15
134. An Christian Otto.
[Hof, 8. Juli 1795]
Ich wolte heute hinunter; aber A[möne] schrieb mir herauf, "der Abend wäre so schön u. s. w." und ich könte die Einladung weiter als auf mich ausdehnen. Wenn es also deine Laune und dein Knie und das20 caeteris paribus verstattet: so gehen wir mit beiden erstern hinüber, ins Gartenhaus.
135. An Christian Otto.[92]
[Hof, 9. Juli 1795]
Nicht nur nicht die Gorgone, sondern auch überhaupt niemand vom25 Nachlasse des Postmeisters geht (auf seinen Befehl) dahin. Auch würde mir unter einem Schwalle ausländischer bösen und guten Engel, der da sein mus, jeder inländische verschwinden. Da deine Kleider voraus sind und da d[er] Bal ist: gieng' ich in deiner Stelle. Schreibe noch vor 21/2 Uhr, ob -- wegen der Nachricht an meine Kinder -- und wenn30 du gehest, weil ich heute oder morgen den Skalpeur meines Kins bestelle. Ich danke dir für das übersandte Lektisternium mit Ambrosia.
7 Jean Paul Briefe. II.
131. An Chriſtian Otto.
[Hof, 3. Juli 1795]
Hier iſt das Lezte, das ich geſtern ein wenig eilig gemacht, da ich von dir weg war bis um ½9. — Ich fand deine Hausthüre zugeſchnapt und gieng mit dem Fleiſcher zum Fleiſcher. Schicke mir abends Alles.5
132. An Chriſtian Otto.
[Hof, 4. Juli 1795]
Sei doch ſo gut und nim dieſen 2. Theil zum Vorwand, den erſten abzufodern und verheiſſ’ M. den dritten. Karoline wil ihn haben, um wenigſtens ihren Augen es leichter zu machen. Dieſes ſezet dich10 wieder in Koſten, in papierne.
133. An Chriſtian Otto.
[Hof, 4. Juli 1795?]
Hier ſpedier ich dir das eben angelangte Billet, das doch hoffentlich kein Schlagbaum gegen unſere Reiſe iſt.15
134. An Chriſtian Otto.
[Hof, 8. Juli 1795]
Ich wolte heute hinunter; aber A[möne] ſchrieb mir herauf, „der Abend wäre ſo ſchön u. ſ. w.“ und ich könte die Einladung weiter als auf mich ausdehnen. Wenn es alſo deine Laune und dein Knie und das20 caeteris paribus verſtattet: ſo gehen wir mit beiden erſtern hinüber, ins Gartenhaus.
135. An Chriſtian Otto.[92]
[Hof, 9. Juli 1795]
Nicht nur nicht die Gorgone, ſondern auch überhaupt niemand vom25 Nachlaſſe des Poſtmeiſters geht (auf ſeinen Befehl) dahin. Auch würde mir unter einem Schwalle ausländiſcher böſen und guten Engel, der da ſein mus, jeder inländiſche verſchwinden. Da deine Kleider voraus ſind und da d[er] Bal iſt: gieng’ ich in deiner Stelle. Schreibe noch vor 2½ Uhr, ob — wegen der Nachricht an meine Kinder — und wenn30 du geheſt, weil ich heute oder morgen den Skalpeur meines Kins beſtelle. Ich danke dir für das überſandte Lektiſternium mit Ambroſia.
7 Jean Paul Briefe. II.
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[97/0108]
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[Hof, 3. Juli 1795]
Hier iſt das Lezte, das ich geſtern ein wenig eilig gemacht, da ich von
dir weg war bis um ½9. — Ich fand deine Hausthüre zugeſchnapt
und gieng mit dem Fleiſcher zum Fleiſcher. Schicke mir abends Alles. 5
132. An Chriſtian Otto.
[Hof, 4. Juli 1795]
Sei doch ſo gut und nim dieſen 2. Theil zum Vorwand, den erſten
abzufodern und verheiſſ’ M. den dritten. Karoline wil ihn haben,
um wenigſtens ihren Augen es leichter zu machen. Dieſes ſezet dich 10
wieder in Koſten, in papierne.
133. An Chriſtian Otto.
[Hof, 4. Juli 1795?]
Hier ſpedier ich dir das eben angelangte Billet, das doch hoffentlich
kein Schlagbaum gegen unſere Reiſe iſt. 15
134. An Chriſtian Otto.
[Hof, 8. Juli 1795]
Ich wolte heute hinunter; aber A[möne] ſchrieb mir herauf, „der
Abend wäre ſo ſchön u. ſ. w.“ und ich könte die Einladung weiter als
auf mich ausdehnen. Wenn es alſo deine Laune und dein Knie und das 20
caeteris paribus verſtattet: ſo gehen wir mit beiden erſtern hinüber,
ins Gartenhaus.
135. An Chriſtian Otto.
[Hof, 9. Juli 1795]
Nicht nur nicht die Gorgone, ſondern auch überhaupt niemand vom 25
Nachlaſſe des Poſtmeiſters geht (auf ſeinen Befehl) dahin. Auch würde
mir unter einem Schwalle ausländiſcher böſen und guten Engel, der
da ſein mus, jeder inländiſche verſchwinden. Da deine Kleider voraus
ſind und da d[er] Bal iſt: gieng’ ich in deiner Stelle. Schreibe noch vor
2½ Uhr, ob — wegen der Nachricht an meine Kinder — und wenn 30
du geheſt, weil ich heute oder morgen den Skalpeur meines Kins
beſtelle. Ich danke dir für das überſandte Lektiſternium mit Ambroſia.
7 Jean Paul Briefe. II.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/108>, abgerufen am 16.02.2025.
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