Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.ia wenig mehr haben. -- Ich glaube nicht, daß eine Bitschrift beim Ihr gehors. Sohn [Spaltenumbruch] Leipzig den 27 Jenner 1783.[Spaltenumbruch] J. P. F. Richter30 32. An Buchhändler Voß in Berlin. [Kopie][Leipzig, 2. Febr. 1783]Verzeihen Sie, daß ich mit meinem Dank für das überschikte ia wenig mehr haben. — Ich glaube nicht, daß eine Bitſchrift beim Ihr gehorſ. Sohn [Spaltenumbruch] Leipzig den 27 Jenner 1783.[Spaltenumbruch] J. P. F. Richter30 32. An Buchhändler Voß in Berlin. [Kopie][Leipzig, 2. Febr. 1783]Verzeihen Sie, daß ich mit meinem Dank für das überſchikte <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0075" n="52"/> ia wenig mehr haben. — Ich glaube nicht, daß eine Bitſchrift beim<lb/> Landeshauptman was helfen wird; er denkt Sie brauchen es wegen<lb/> Ihrer Erbſchaft nicht — doch können Sie es probiren, fragen Sie nur<lb/> noch andre Leute darum. — Was ich Ihnen neulich einmal geſchrieben,<lb/> daß ich Leipzig verlaſſen wolte, iſt noch ſehr ungewis; vor Michaelis<lb n="5"/> wenigſtens nicht; und vielleicht da auch nicht. Und unter der Zeit ſeh’<lb/> ich Sie auch einmal. Ich gedenke nämlich zwar nicht auf künftige<lb/> Oſtern, aber doch auf die Pfingſtfeiertage bei Ihnen zu ſein, wenn<lb/> mich nichts abhält. Aber Sie müſſen mir vorher ſchreiben, wo ich<lb/> meine Studierſtube haben ſol, da alle Ihre Stuben vermiethet ſind.<lb n="10"/> Könte ich nun nicht auf die par Wochen eine kleine <hi rendition="#aq"><metamark>[</metamark><hi rendition="#i">Lücke</hi><metamark>]</metamark></hi> daß ich zu<lb/> Ihnen im Schlafrok aus und <hi rendition="#aq"><metamark>[</metamark><hi rendition="#i">Lücke</hi><metamark>]</metamark></hi> gern bezahlen. — Ich bin recht<lb/> wol <hi rendition="#aq"><metamark>[</metamark><hi rendition="#i">Lücke</hi><metamark>]</metamark></hi> doch vor allem, ob mein Hund noch <hi rendition="#aq"><metamark>[</metamark><hi rendition="#i">Lücke</hi><metamark>]</metamark></hi> gar nichts<lb/> mehr von ſich hören. — Noch eine andre <metamark>[</metamark>Urſache,<metamark>]</metamark> warum ich Ihnen<lb/> nicht gleich ſchrieb, war, ich wolte an den Pfarrer in Rehau ſchreiben,<lb n="15"/> und ihm zugleich mein Buch <hi rendition="#aq"><metamark>[</metamark><hi rendition="#i">Lücke</hi><metamark>]</metamark></hi> ſchikken, das nun noch nicht ganz<lb/> gedrukt iſt und worauf ich warte. Bei dieſem Buche fält mir etwas<lb/> Unangenehmes ein. Ich hörte neulich, daß ſchon das ganze liebe Hof<lb/> wüſte, daß ich ein Buch geſchrieben, und dafür 50 rtl. (welche Lüge!)<lb/> bekommen hätte. Das iſt mir nicht lieb, daß es alle Leute wiſſen; Sie<lb n="20"/> hätten es niemand ſagen ſollen; aber vielleicht haben es meine Brüder<lb/> in dem ganzen Gymnaſium ausgetrommelt. — Ich habe was ver-<lb/> geſſen. Wenn Ihnen der Örtel das Geld nicht gleich von ſelber<lb/> überſchikt; ſo ſchikken Sie nur hinunter zu ihm, und laſſen ihm ſagen,<lb/> daß er für mich kein Geld aufzuheben brauchte, daß mir keine Kapitale<lb n="25"/> <note place="left"><ref target="1922_Bd#_58">[58]</ref></note>gehörten und daß es erſt auf Sie ankomme, was ich bekommen ſolte<lb/> und ſo weiter. — Ich wünſche Ihnen Geſundheit und bin</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Ihr<lb/> gehorſ. Sohn</hi><lb/> <cb/> <date> <hi rendition="#left">Leipzig den 27 Jenner 1783.</hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> <lb n="30"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>32. An <hi rendition="#g">Buchhändler Voß in Berlin.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Leipzig, 2. Febr. 1783<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Verzeihen Sie, daß ich mit meinem Dank für das überſchikte<lb/> Honorarium ſo lange gezögert. — Der Druk der Skizzen iſt völlig<lb/> meinen Wünſchen und meiner Erwartung gemäs ausgefallen. Das<lb n="35"/><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0075]
ia wenig mehr haben. — Ich glaube nicht, daß eine Bitſchrift beim
Landeshauptman was helfen wird; er denkt Sie brauchen es wegen
Ihrer Erbſchaft nicht — doch können Sie es probiren, fragen Sie nur
noch andre Leute darum. — Was ich Ihnen neulich einmal geſchrieben,
daß ich Leipzig verlaſſen wolte, iſt noch ſehr ungewis; vor Michaelis 5
wenigſtens nicht; und vielleicht da auch nicht. Und unter der Zeit ſeh’
ich Sie auch einmal. Ich gedenke nämlich zwar nicht auf künftige
Oſtern, aber doch auf die Pfingſtfeiertage bei Ihnen zu ſein, wenn
mich nichts abhält. Aber Sie müſſen mir vorher ſchreiben, wo ich
meine Studierſtube haben ſol, da alle Ihre Stuben vermiethet ſind. 10
Könte ich nun nicht auf die par Wochen eine kleine [Lücke] daß ich zu
Ihnen im Schlafrok aus und [Lücke] gern bezahlen. — Ich bin recht
wol [Lücke] doch vor allem, ob mein Hund noch [Lücke] gar nichts
mehr von ſich hören. — Noch eine andre [Urſache,] warum ich Ihnen
nicht gleich ſchrieb, war, ich wolte an den Pfarrer in Rehau ſchreiben, 15
und ihm zugleich mein Buch [Lücke] ſchikken, das nun noch nicht ganz
gedrukt iſt und worauf ich warte. Bei dieſem Buche fält mir etwas
Unangenehmes ein. Ich hörte neulich, daß ſchon das ganze liebe Hof
wüſte, daß ich ein Buch geſchrieben, und dafür 50 rtl. (welche Lüge!)
bekommen hätte. Das iſt mir nicht lieb, daß es alle Leute wiſſen; Sie 20
hätten es niemand ſagen ſollen; aber vielleicht haben es meine Brüder
in dem ganzen Gymnaſium ausgetrommelt. — Ich habe was ver-
geſſen. Wenn Ihnen der Örtel das Geld nicht gleich von ſelber
überſchikt; ſo ſchikken Sie nur hinunter zu ihm, und laſſen ihm ſagen,
daß er für mich kein Geld aufzuheben brauchte, daß mir keine Kapitale 25
gehörten und daß es erſt auf Sie ankomme, was ich bekommen ſolte
und ſo weiter. — Ich wünſche Ihnen Geſundheit und bin
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Ihr
gehorſ. Sohn
Leipzig den 27 Jenner 1783.
J. P. F. Richter 30
32. An Buchhändler Voß in Berlin.
[Leipzig, 2. Febr. 1783]
Verzeihen Sie, daß ich mit meinem Dank für das überſchikte
Honorarium ſo lange gezögert. — Der Druk der Skizzen iſt völlig
meinen Wünſchen und meiner Erwartung gemäs ausgefallen. Das 35
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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