Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.von niemand hätte loben hören; ich würde Sie dan gar nicht plagen ... [219]164. An Buchhändler Beckmann in Gera. [Kopie][Hof, 14. April 1786]Ihre billige Erklärung über die Stärke der Auflage fodert meine 165. An Oerthel in Töpen. Du denkst, ich habe dir etwas Besonderes zu schreiben; es ist aber [Spaltenumbruch]
Hof den 19 April 86. [Spaltenumbruch]
Richter von niemand hätte loben hören; ich würde Sie dan gar nicht plagen … [219]164. An Buchhändler Beckmann in Gera. [Kopie][Hof, 14. April 1786]Ihre billige Erklärung über die Stärke der Auflage fodert meine 165. An Oerthel in Töpen. Du denkſt, ich habe dir etwas Beſonderes zu ſchreiben; es iſt aber [Spaltenumbruch]
Hof den 19 April 86. [Spaltenumbruch]
Richter <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0233" n="208"/> von niemand hätte loben hören; ich würde Sie dan gar nicht plagen …<lb/> Die Zwiſchenräume zwiſchen den Zahltagen der Intereſſen ſind die<lb/> Stufeniahre, die den Beutel entſeelen; bis meine Mama ihr Schöpfrad<lb/> aufwärts treiben kan... Bedarf dieſe Bitte Entſchuldigung bei einem<lb/> Manne, der Geld und Menſchenfreundlichkeit zugleich beſizt? Indeſſen<lb n="5"/> iſt blos die leztere die Urſache, warum ich mit ſo viel ꝛc.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd#_219">[219]</ref></note>164. An <hi rendition="#g">Buchhändler Beckmann in Gera.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Hof, 14. April 1786<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Ihre billige Erklärung über die Stärke der Auflage fodert meine<lb/> Nachgiebigkeit auf der andern Seite. — Die alten Prieſter gaben ihre<lb/> heilſamen Regeln, damit ſie Zutrit fänden, für Geburten der Götter<lb n="10"/> aus; Fauſtin iſt dieſer Got; auch iſt das Publikum vielleicht wie die<lb/> Kinder, denen das Chriſtgeſchenk, wenn ſie es auch erfahren, daß es<lb/> nicht vom Jeſus Kindlein herkömt, doch noch gefället … Ich werde<lb/> Ihnen eine veränderte Auflage des Mſkpts ſenden, damit <metamark>[</metamark>Sie<metamark>]</metamark> eine<lb/> des Buches zu geben vermögen.<lb n="15"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>165. An <hi rendition="#g">Oerthel in Töpen.</hi></head><lb/> <p>Du denkſt, ich habe dir etwas Beſonderes zu ſchreiben; es iſt aber<lb/> wahrhaftig gar nichts und du wirſt aus dieſem Briefe nichts erſehen<lb/> als daß mein Bruder ſehr gerne weit gehet.... Archenholz hat mir<lb/> geſchrieben und mir die Wahl gelaſſen, ob ich bei Göſchen in Leipzig<lb n="20"/> für meinen Aufſaz von 1 Bogen 3½ rtl. hieſ. Geld oder ihn ſelbſt<lb/> nehmen wil. Das leztere hab’ ich — unterlaſſen..... Du kanſt mir<lb/> heute mein Briefkäſtgen — es iſt die wahre Handwerkslade meiner<lb/> Freundſchaft viele Meilen weit — mit ſenden..... Auch ſinn’ ich dir<lb/> an, mir deine Schreibbücher, in denen hoffentlich unzählige <hi rendition="#aq">hiatus in<lb n="25"/> <hi rendition="#g">Msto</hi></hi> ſein werden, zum Beſten meiner Exzerpten und meines kleinen<lb/> Bruders zu ſchikken. — Und am Ende ſeh’ ich es doch auch wahrhaftig<lb/> nicht ab, mit welchem Rechte ich mich noch länger weigern wil, den<lb/> Robertſon zu durchblättern. Leb’ wol und wenn du wieder hereinkomſt,<lb/> ſo laſſ mich dein neues Quartier ſehen und Triſtram Shandy’s Leben<lb n="30"/> und Meinungen.</p><lb/> <closer> <salute> <cb/> <date> <hi rendition="#left">Hof den 19 April 86.</hi> </date> <cb/> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [208/0233]
von niemand hätte loben hören; ich würde Sie dan gar nicht plagen …
Die Zwiſchenräume zwiſchen den Zahltagen der Intereſſen ſind die
Stufeniahre, die den Beutel entſeelen; bis meine Mama ihr Schöpfrad
aufwärts treiben kan... Bedarf dieſe Bitte Entſchuldigung bei einem
Manne, der Geld und Menſchenfreundlichkeit zugleich beſizt? Indeſſen 5
iſt blos die leztere die Urſache, warum ich mit ſo viel ꝛc.
164. An Buchhändler Beckmann in Gera.
[Hof, 14. April 1786]
Ihre billige Erklärung über die Stärke der Auflage fodert meine
Nachgiebigkeit auf der andern Seite. — Die alten Prieſter gaben ihre
heilſamen Regeln, damit ſie Zutrit fänden, für Geburten der Götter 10
aus; Fauſtin iſt dieſer Got; auch iſt das Publikum vielleicht wie die
Kinder, denen das Chriſtgeſchenk, wenn ſie es auch erfahren, daß es
nicht vom Jeſus Kindlein herkömt, doch noch gefället … Ich werde
Ihnen eine veränderte Auflage des Mſkpts ſenden, damit [Sie] eine
des Buches zu geben vermögen. 15
165. An Oerthel in Töpen.
Du denkſt, ich habe dir etwas Beſonderes zu ſchreiben; es iſt aber
wahrhaftig gar nichts und du wirſt aus dieſem Briefe nichts erſehen
als daß mein Bruder ſehr gerne weit gehet.... Archenholz hat mir
geſchrieben und mir die Wahl gelaſſen, ob ich bei Göſchen in Leipzig 20
für meinen Aufſaz von 1 Bogen 3½ rtl. hieſ. Geld oder ihn ſelbſt
nehmen wil. Das leztere hab’ ich — unterlaſſen..... Du kanſt mir
heute mein Briefkäſtgen — es iſt die wahre Handwerkslade meiner
Freundſchaft viele Meilen weit — mit ſenden..... Auch ſinn’ ich dir
an, mir deine Schreibbücher, in denen hoffentlich unzählige hiatus in 25
Msto ſein werden, zum Beſten meiner Exzerpten und meines kleinen
Bruders zu ſchikken. — Und am Ende ſeh’ ich es doch auch wahrhaftig
nicht ab, mit welchem Rechte ich mich noch länger weigern wil, den
Robertſon zu durchblättern. Leb’ wol und wenn du wieder hereinkomſt,
ſo laſſ mich dein neues Quartier ſehen und Triſtram Shandy’s Leben 30
und Meinungen.
Hof den 19 April 86.
Richter
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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