nehmen, während die andern sich auf dem Turn- platze üben, so muß der dazu nöthige Platz ganz in der Nähe des Turnplatzes sein. Findet man ihn nur entfernt, so muß man mit allen Turnern auf mehrere Stunden dort hin ziehen.
Die beste Beschaffenheit und Gelegenheit des Platzes ist folgende:
Ein waldiger Platz von 200 -- 400 Schritt im Geviert. Kienenschonungen und dichtes Unter- holz sind am besten. Der Platz muß wo möglich vieles und dichtes Gebüsch und auch freie Stellen haben, so wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol- len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie- ler wird nach der Stärke so eingetheilt, daß nach ausgetheilten Besatzungen auf beiden Seiten gleich viele sind. Die eine Spielschaar stellt Ritter, die andre Bürger vor. Die Ritter haben 4 Bur- gen, jede etwa 20 -- 50 Schritt von einer Ecke des Platzes entfernt. Die Bürger haben eine Stadt, in mitten des Platzes.
Die Stadtbesatzung muß wenigstens 2 Mann und immer so stark sein, als die Besatzungen von 2 Burgen zusammen. Wenn 50 -- 60 Spie- ler sind, so müssen in die Stadt 4, in jede Burg 2 Mann gelegt werden. --
Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind
durch
nehmen, während die andern ſich auf dem Turn- platze üben, ſo muß der dazu nöthige Platz ganz in der Nähe des Turnplatzes ſein. Findet man ihn nur entfernt, ſo muß man mit allen Turnern auf mehrere Stunden dort hin ziehen.
Die beſte Beſchaffenheit und Gelegenheit des Platzes iſt folgende:
Ein waldiger Platz von 200 — 400 Schritt im Geviert. Kienenſchonungen und dichtes Unter- holz ſind am beſten. Der Platz muß wo möglich vieles und dichtes Gebüſch und auch freie Stellen haben, ſo wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol- len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie- ler wird nach der Stärke ſo eingetheilt, daß nach ausgetheilten Beſatzungen auf beiden Seiten gleich viele ſind. Die eine Spielſchaar ſtellt Ritter, die andre Bürger vor. Die Ritter haben 4 Bur- gen, jede etwa 20 — 50 Schritt von einer Ecke des Platzes entfernt. Die Bürger haben eine Stadt, in mitten des Platzes.
Die Stadtbeſatzung muß wenigſtens 2 Mann und immer ſo ſtark ſein, als die Beſatzungen von 2 Burgen zuſammen. Wenn 50 — 60 Spie- ler ſind, ſo müſſen in die Stadt 4, in jede Burg 2 Mann gelegt werden. —
Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind
durch
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0248"n="178"/>
nehmen, während die andern ſich auf dem Turn-<lb/>
platze üben, ſo muß der dazu nöthige Platz ganz<lb/>
in der Nähe des Turnplatzes ſein. Findet man<lb/>
ihn nur entfernt, ſo muß man mit allen Turnern<lb/>
auf mehrere Stunden dort hin ziehen.</p><lb/><p>Die beſte Beſchaffenheit und Gelegenheit des<lb/>
Platzes iſt folgende:</p><lb/><p>Ein <hirendition="#g">waldiger Platz</hi> von 200 — 400 Schritt<lb/>
im Geviert. Kienenſchonungen und dichtes Unter-<lb/>
holz ſind am beſten. Der Platz muß wo möglich<lb/>
vieles und dichtes Gebüſch und auch freie Stellen<lb/>
haben, ſo wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol-<lb/>
len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie-<lb/>
ler wird nach der Stärke ſo eingetheilt, daß nach<lb/>
ausgetheilten Beſatzungen auf beiden Seiten gleich<lb/>
viele ſind. Die eine Spielſchaar ſtellt <hirendition="#g">Ritter</hi>, die<lb/>
andre <hirendition="#g">Bürger</hi> vor. Die Ritter haben 4 <hirendition="#g">Bur-<lb/>
gen</hi>, jede etwa 20 — 50 Schritt von einer Ecke<lb/>
des Platzes entfernt. Die Bürger haben <hirendition="#g">eine<lb/>
Stadt</hi>, in mitten des Platzes.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Stadtbeſatzung</hi> muß wenigſtens 2 Mann<lb/>
und immer ſo ſtark ſein, als die <hirendition="#g">Beſatzungen</hi><lb/>
von 2 <hirendition="#g">Burgen</hi> zuſammen. Wenn 50 — 60 Spie-<lb/>
ler ſind, ſo müſſen in die Stadt 4, in jede Burg<lb/>
2 Mann gelegt werden. —</p><lb/><p>Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind<lb/><fwplace="bottom"type="catch">durch</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[178/0248]
nehmen, während die andern ſich auf dem Turn-
platze üben, ſo muß der dazu nöthige Platz ganz
in der Nähe des Turnplatzes ſein. Findet man
ihn nur entfernt, ſo muß man mit allen Turnern
auf mehrere Stunden dort hin ziehen.
Die beſte Beſchaffenheit und Gelegenheit des
Platzes iſt folgende:
Ein waldiger Platz von 200 — 400 Schritt
im Geviert. Kienenſchonungen und dichtes Unter-
holz ſind am beſten. Der Platz muß wo möglich
vieles und dichtes Gebüſch und auch freie Stellen
haben, ſo wie Erhöhungen und Vertiefungen (Tol-
len und Tellen) oder Graben. Die Zahl der Spie-
ler wird nach der Stärke ſo eingetheilt, daß nach
ausgetheilten Beſatzungen auf beiden Seiten gleich
viele ſind. Die eine Spielſchaar ſtellt Ritter, die
andre Bürger vor. Die Ritter haben 4 Bur-
gen, jede etwa 20 — 50 Schritt von einer Ecke
des Platzes entfernt. Die Bürger haben eine
Stadt, in mitten des Platzes.
Die Stadtbeſatzung muß wenigſtens 2 Mann
und immer ſo ſtark ſein, als die Beſatzungen
von 2 Burgen zuſammen. Wenn 50 — 60 Spie-
ler ſind, ſo müſſen in die Stadt 4, in jede Burg
2 Mann gelegt werden. —
Das ganze Spiel geht nun darauf aus, den Feind
durch
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/248>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.