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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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linge barmherzig zu seyn*). Auch die
Sclaverey wurde sehr eingeschränket**).
Ja Gott verband sie so gar gegen das Vieh
mitleidig zu seyn, und bestimmte auch die-
sem eine Ruhe***). Ueberall ordnete
Gott solche Gesetze, die das Gemüth nach
und nach von der groben Wildheit der da-
mahligen Zeiten zurückführen und liebrei-
cher und zärtlicher machen sollten****).

§. 25.

Die Seele des Menschen wohnet inAbsicht
des Cere-
monialge-
setzes.

einem groben Körper, und alle ihre Ge-
danken fangen von gewissen Empfindun-
gen an, die durch die Sinne in ihr erre-
get werden, und die Bewegungen und
Begierden, so dadurch in ihr entstehen,
würken wieder auf den Leib und äussern
sich durch denselben, wenn man solches
nicht durch einen Widerstand hindert.
Die Seele bleibet daher in einer trägen
Unempfindlichkeit, wenn sie nicht durch
die Sinne gereizet wird. Wenn aber leb-

hafte
*) 3 B. Mos. C. 19. v. 33. 34. 5 B. Mos. C. 27.
v. 19. C. 15. v. 4-15.
**) 3 B. Mos. C. 25. v. 39. u. f.
***) 2 B. Mos. C. 23. v. 12.
****) Die Einwendungen, so hiergegen aus
dem Geboth der Verbannung einiger Cana-
nitischer Völker gezogen werden können, sol-
len weiter unten gehoben werden.
Jac. Betr. 4. Band. E

linge barmherzig zu ſeyn*). Auch die
Sclaverey wurde ſehr eingeſchraͤnket**).
Ja Gott verband ſie ſo gar gegen das Vieh
mitleidig zu ſeyn, und beſtimmte auch die-
ſem eine Ruhe***). Ueberall ordnete
Gott ſolche Geſetze, die das Gemuͤth nach
und nach von der groben Wildheit der da-
mahligen Zeiten zuruͤckfuͤhren und liebrei-
cher und zaͤrtlicher machen ſollten****).

§. 25.

Die Seele des Menſchen wohnet inAbſicht
des Cere-
monialge-
ſetzes.

einem groben Koͤrper, und alle ihre Ge-
danken fangen von gewiſſen Empfindun-
gen an, die durch die Sinne in ihr erre-
get werden, und die Bewegungen und
Begierden, ſo dadurch in ihr entſtehen,
wuͤrken wieder auf den Leib und aͤuſſern
ſich durch denſelben, wenn man ſolches
nicht durch einen Widerſtand hindert.
Die Seele bleibet daher in einer traͤgen
Unempfindlichkeit, wenn ſie nicht durch
die Sinne gereizet wird. Wenn aber leb-

hafte
*) 3 B. Moſ. C. 19. v. 33. 34. 5 B. Moſ. C. 27.
v. 19. C. 15. v. 4-15.
**) 3 B. Moſ. C. 25. v. 39. u. f.
***) 2 B. Moſ. C. 23. v. 12.
****) Die Einwendungen, ſo hiergegen aus
dem Geboth der Verbannung einiger Cana-
nitiſcher Voͤlker gezogen werden koͤnnen, ſol-
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Jac. Betr. 4. Band. E
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[65/0085] linge barmherzig zu ſeyn *). Auch die Sclaverey wurde ſehr eingeſchraͤnket **). Ja Gott verband ſie ſo gar gegen das Vieh mitleidig zu ſeyn, und beſtimmte auch die- ſem eine Ruhe ***). Ueberall ordnete Gott ſolche Geſetze, die das Gemuͤth nach und nach von der groben Wildheit der da- mahligen Zeiten zuruͤckfuͤhren und liebrei- cher und zaͤrtlicher machen ſollten ****). §. 25. Die Seele des Menſchen wohnet in einem groben Koͤrper, und alle ihre Ge- danken fangen von gewiſſen Empfindun- gen an, die durch die Sinne in ihr erre- get werden, und die Bewegungen und Begierden, ſo dadurch in ihr entſtehen, wuͤrken wieder auf den Leib und aͤuſſern ſich durch denſelben, wenn man ſolches nicht durch einen Widerſtand hindert. Die Seele bleibet daher in einer traͤgen Unempfindlichkeit, wenn ſie nicht durch die Sinne gereizet wird. Wenn aber leb- hafte Abſicht des Cere- monialge- ſetzes. *) 3 B. Moſ. C. 19. v. 33. 34. 5 B. Moſ. C. 27. v. 19. C. 15. v. 4-15. **) 3 B. Moſ. C. 25. v. 39. u. f. ***) 2 B. Moſ. C. 23. v. 12. ****) Die Einwendungen, ſo hiergegen aus dem Geboth der Verbannung einiger Cana- nitiſcher Voͤlker gezogen werden koͤnnen, ſol- len weiter unten gehoben werden. Jac. Betr. 4. Band. E

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/85>, abgerufen am 26.11.2024.