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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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forderte meiner Muthmassung nach nun-
mehro einen schweren Bau, damit der
Mensch durch mehrere Arbeit von den Wol-
lüsten und der dadurch entstehenden Ver-
wilderung des Gemüthes zurückgezogen
werden möchte. Das Ziel des menschlichen
Lebens wurde sehr verkürzet, welches sei-
nen Ausschweifungen ebenfalls Grenzen
setzte, indem er gar zeitig auf die Versor-
gung seiner Nachkommen denken und für
selbige arbeiten mußte. Der frühzeitige

Tod
den Erdboden ergangen. Man findet in
Ländern, welche anjetzt gegen die Pole und
in den kalten Erdstrichen liegen, unter der
Erde und in Felsen eine Menge unwider-
sprechlicher Ueberbleibsel von Gewächsen und
Thieren, welche nirgend, als in einem heis-
sen Erdstriche wachsen und leben. Man
schliesset daraus nicht ohne einen sehr grossen
Anschein, daß die Erde sich einmahl derge-
stallt gedrehet, daß ein Theil des ehemahli-
gen heissen Erdstrichs unter und gegen die
Pole gerücket worden. Da nun die Erde
wegen ihrer täglichen Bewegung um ihre
Achse die Rundung von einer Pomeranze er-
fordert und vermöge der neuesten Ausmes-
sungen und Berechnungen wirklich hat, so
hat jene Drehung der Erde nicht ohne eine
sehr grosse Ueberströmung geschehen können.
Da der Beweis davon nur denen verständ-
lich gemacht werden kann, welche etwas
von der Mathematik verstehen, so mag ihn
hier nicht anführen. Man kann ihn aber
in der ersten Samlung meiner vermischten
Abhandlungen
S. 226. u. f. lesen.
Jac. Betr. 4. Band. C

forderte meiner Muthmaſſung nach nun-
mehro einen ſchweren Bau, damit der
Menſch durch mehrere Arbeit von den Wol-
luͤſten und der dadurch entſtehenden Ver-
wilderung des Gemuͤthes zuruͤckgezogen
werden moͤchte. Das Ziel des menſchlichen
Lebens wurde ſehr verkuͤrzet, welches ſei-
nen Ausſchweifungen ebenfalls Grenzen
ſetzte, indem er gar zeitig auf die Verſor-
gung ſeiner Nachkommen denken und fuͤr
ſelbige arbeiten mußte. Der fruͤhzeitige

Tod
den Erdboden ergangen. Man findet in
Laͤndern, welche anjetzt gegen die Pole und
in den kalten Erdſtrichen liegen, unter der
Erde und in Felſen eine Menge unwider-
ſprechlicher Ueberbleibſel von Gewaͤchſen und
Thieren, welche nirgend, als in einem heiſ-
ſen Erdſtriche wachſen und leben. Man
ſchlieſſet daraus nicht ohne einen ſehr groſſen
Anſchein, daß die Erde ſich einmahl derge-
ſtallt gedrehet, daß ein Theil des ehemahli-
gen heiſſen Erdſtrichs unter und gegen die
Pole geruͤcket worden. Da nun die Erde
wegen ihrer taͤglichen Bewegung um ihre
Achſe die Rundung von einer Pomeranze er-
fordert und vermoͤge der neueſten Ausmeſ-
ſungen und Berechnungen wirklich hat, ſo
hat jene Drehung der Erde nicht ohne eine
ſehr groſſe Ueberſtroͤmung geſchehen koͤnnen.
Da der Beweis davon nur denen verſtaͤnd-
lich gemacht werden kann, welche etwas
von der Mathematik verſtehen, ſo mag ihn
hier nicht anfuͤhren. Man kann ihn aber
in der erſten Samlung meiner vermiſchten
Abhandlungen
S. 226. u. f. leſen.
Jac. Betr. 4. Band. C
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[33/0053] forderte meiner Muthmaſſung nach nun- mehro einen ſchweren Bau, damit der Menſch durch mehrere Arbeit von den Wol- luͤſten und der dadurch entſtehenden Ver- wilderung des Gemuͤthes zuruͤckgezogen werden moͤchte. Das Ziel des menſchlichen Lebens wurde ſehr verkuͤrzet, welches ſei- nen Ausſchweifungen ebenfalls Grenzen ſetzte, indem er gar zeitig auf die Verſor- gung ſeiner Nachkommen denken und fuͤr ſelbige arbeiten mußte. Der fruͤhzeitige Tod *) *) den Erdboden ergangen. Man findet in Laͤndern, welche anjetzt gegen die Pole und in den kalten Erdſtrichen liegen, unter der Erde und in Felſen eine Menge unwider- ſprechlicher Ueberbleibſel von Gewaͤchſen und Thieren, welche nirgend, als in einem heiſ- ſen Erdſtriche wachſen und leben. Man ſchlieſſet daraus nicht ohne einen ſehr groſſen Anſchein, daß die Erde ſich einmahl derge- ſtallt gedrehet, daß ein Theil des ehemahli- gen heiſſen Erdſtrichs unter und gegen die Pole geruͤcket worden. Da nun die Erde wegen ihrer taͤglichen Bewegung um ihre Achſe die Rundung von einer Pomeranze er- fordert und vermoͤge der neueſten Ausmeſ- ſungen und Berechnungen wirklich hat, ſo hat jene Drehung der Erde nicht ohne eine ſehr groſſe Ueberſtroͤmung geſchehen koͤnnen. Da der Beweis davon nur denen verſtaͤnd- lich gemacht werden kann, welche etwas von der Mathematik verſtehen, ſo mag ihn hier nicht anfuͤhren. Man kann ihn aber in der erſten Samlung meiner vermiſchten Abhandlungen S. 226. u. f. leſen. Jac. Betr. 4. Band. C

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/53>, abgerufen am 22.12.2024.