Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.da sey, wenn man die Worte des Jesaias also nimmt: Nun wolan ihr vom| Hau- se David, ists euch zu wenig, daß ihr die Leute beleidiget, ihr müsset auch mei- nen GOtt beleidigen? Jhr verlasset den HErrn, der euch bisher beschützet, und verachtet das Zeichen seines fer- nern gnädigen und mächtigen Bey- standes, so er euch anbiethet, und wol- let euch auf keine Weise von der euch höchst nachtheiligen Verbindung mit heidnischen Königen abrathen lassen. Darum so wird euch der HErr wider euern Willen ein Zeichen geben, durch welches er kund machen wird, daß er der einige GOtt, und daß alle menschli- che Hülffe ohne ihm nichts sey. Der verständige Leser urtheile, ob man eitel, Jacobi Betr. 2. Band, E
da ſey, wenn man die Worte des Jeſaias alſo nimmt: Nun wolan ihr vom| Hau- ſe David, iſts euch zu wenig, daß ihr die Leute beleidiget, ihr muͤſſet auch mei- nen GOtt beleidigen? Jhr verlaſſet den HErrn, der euch bisher beſchuͤtzet, und verachtet das Zeichen ſeines fer- nern gnaͤdigen und maͤchtigen Bey- ſtandes, ſo er euch anbiethet, und wol- let euch auf keine Weiſe von der euch hoͤchſt nachtheiligen Verbindung mit heidniſchen Koͤnigen abrathen laſſen. Darum ſo wird euch der HErr wider euern Willen ein Zeichen geben, durch welches er kund machen wird, daß er der einige GOtt, und daß alle menſchli- che Huͤlffe ohne ihm nichts ſey. Der verſtaͤndige Leſer urtheile, ob man eitel, Jacobi Betr. 2. Band, E
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da ſey, wenn man die Worte des Jeſaias
alſo nimmt: Nun wolan ihr vom| Hau-
ſe David, iſts euch zu wenig, daß ihr die
Leute beleidiget, ihr muͤſſet auch mei-
nen GOtt beleidigen? Jhr verlaſſet
den HErrn, der euch bisher beſchuͤtzet,
und verachtet das Zeichen ſeines fer-
nern gnaͤdigen und maͤchtigen Bey-
ſtandes, ſo er euch anbiethet, und wol-
let euch auf keine Weiſe von der euch
hoͤchſt nachtheiligen Verbindung mit
heidniſchen Koͤnigen abrathen laſſen.
Darum ſo wird euch der HErr wider
euern Willen ein Zeichen geben, durch
welches er kund machen wird, daß er
der einige GOtt, und daß alle menſchli-
che Huͤlffe ohne ihm nichts ſey.
Der verſtaͤndige Leſer urtheile, ob man
bey den Worten des Propheten, wenn man
ſie ohne Vorurtheil und in der Verbindung
mit der gantzen hieher gehoͤrigen Geſchichte
betrachtet, etwas anders gedencken koͤnne?
Es ſcheinet mir daher deutlich zu ſeyn, daß
die Abſicht GOttes hier nicht geweſen, ein
Zeichen der Errettung von dem Retzin und
Pekah, ſondern ſeines gerechten Zorns ge-
gen den Ahas, und daß alle Huͤlffe ohne ihn
eitel,
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