ihnen annimmt, und um welches willen er ihnen das ewige Leben schencket.
Es ist billig, o selige Mitgenossen der göttlichen Liebe, daß wir selbige unserm Gemüthe noch besonders vorhalten, und die Grösse derselben, nebst der Weisheit, so damit verknüpft ist, in heiliger Andach bewundern. Der Heyland hält sie uns vor als eine besonders grosse Liebe. Also spricht er, hat GOtt die Welt geliebet daß er seinen eingebohrnen Sohn gab auf daß alle, die an ihn gläuben, nicht verlohren werden, sondern das ewige Leben haben. Der heiligste Beherrscher Himmels und der Erden will die schänd- liche Verachtung seiner Majestät, unsern Ungehorsam, unsere Rebellion, dieses alles will er verzeihen und übersehen, er will uns diese grosse Schuld schencken und uns durch grosse Wunder aus dem Verderben zie- hen, worein wir uns schon gestürtzet. Wir sollen nicht verlohren werden, sondern ein ewiges Leben haben, wenn wir nur unsern Unfug erkennen und bereuen, wenn wir unsere Widerspänstigkeit verfluchen, die in JEsu so theuer versicherte Gnade im Glauben annehmen, und GOtt, unsern
Schöpfer
ihnen annimmt, und um welches willen er ihnen das ewige Leben ſchencket.
Es iſt billig, o ſelige Mitgenoſſen der goͤttlichen Liebe, daß wir ſelbige unſerm Gemuͤthe noch beſonders vorhalten, und die Groͤſſe derſelben, nebſt der Weisheit, ſo damit verknuͤpft iſt, in heiliger Andach bewundern. Der Heyland haͤlt ſie uns vor als eine beſonders groſſe Liebe. Alſo ſpricht er, hat GOtt die Welt geliebet daß er ſeinen eingebohrnen Sohn gab auf daß alle, die an ihn glaͤuben, nicht verlohren werden, ſondern das ewige Leben haben. Der heiligſte Beherrſcher Himmels und der Erden will die ſchaͤnd- liche Verachtung ſeiner Majeſtaͤt, unſern Ungehorſam, unſere Rebellion, dieſes alles will er verzeihen und uͤberſehen, er will uns dieſe groſſe Schuld ſchencken und uns durch groſſe Wunder aus dem Verderben zie- hen, worein wir uns ſchon geſtuͤrtzet. Wir ſollen nicht verlohren werden, ſondern ein ewiges Leben haben, wenn wir nur unſern Unfug erkennen und bereuen, wenn wir unſere Widerſpaͤnſtigkeit verfluchen, die in JEſu ſo theuer verſicherte Gnade im Glauben annehmen, und GOtt, unſern
Schoͤpfer
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ihnen annimmt, und um welches willen er
ihnen das ewige Leben ſchencket.
Es iſt billig, o ſelige Mitgenoſſen der
goͤttlichen Liebe, daß wir ſelbige unſerm
Gemuͤthe noch beſonders vorhalten, und
die Groͤſſe derſelben, nebſt der Weisheit, ſo
damit verknuͤpft iſt, in heiliger Andach
bewundern. Der Heyland haͤlt ſie uns
vor als eine beſonders groſſe Liebe. Alſo
ſpricht er, hat GOtt die Welt geliebet
daß er ſeinen eingebohrnen Sohn gab
auf daß alle, die an ihn glaͤuben, nicht
verlohren werden, ſondern das ewige
Leben haben. Der heiligſte Beherrſcher
Himmels und der Erden will die ſchaͤnd-
liche Verachtung ſeiner Majeſtaͤt, unſern
Ungehorſam, unſere Rebellion, dieſes alles
will er verzeihen und uͤberſehen, er will uns
dieſe groſſe Schuld ſchencken und uns durch
groſſe Wunder aus dem Verderben zie-
hen, worein wir uns ſchon geſtuͤrtzet. Wir
ſollen nicht verlohren werden, ſondern ein
ewiges Leben haben, wenn wir nur unſern
Unfug erkennen und bereuen, wenn wir
unſere Widerſpaͤnſtigkeit verfluchen, die
in JEſu ſo theuer verſicherte Gnade im
Glauben annehmen, und GOtt, unſern
Schoͤpfer
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/410>, abgerufen am 23.11.2024.
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