Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.höchste Weisheit so grosse Vorkehrungen umsonst sollte gemacht haben, da es un- möglich, daß er JEsum ohne Absicht zu einem Opfer seiner Gerechtigkeit dahin gegeben; so begreift, sichere Sünder, daß der höchste wahrhaftig heilig, und ihr seine Freunde, seine auserwählten Kinder nicht seyn und bey ihm leben könnet, wo ihr den Sünden nicht absterbet und eure Glieder zu Waffen der Gerechtigkeit machet. Der Tod JEsu hilft euch nichts, wenn ihr nicht auch sein Leben als ein Vorbild eurer Nachfolge annehmet. Wollet ihr euch dessen trösten, daß GOtt mit euch versöh- net ist, was wird nöthiger seyn, als daß ihr euch auch mit ihm versöhnet? Wird es die Sache eines Rebellen gut machen, wenn ihm der Landes-Herr Gnade anbieten läs- set, er aber von seiner Feindschafft und Widerspänstigkeit nicht abtreten will? 2. Cor. 5, 20.Wir bitten euch derowegen an Christus Statt, lasset euch versöhnen mit GOtt. Stehet ab von der Verachtung eures Schöpfers, unterdrücket die Widerspän- stigkeit eures Hertzens, und fanget an GOtt zu lieben, der euch so gar als Feinde gelie- bet. Entgehet den unseligen Folgen der Sünden,
hoͤchſte Weisheit ſo groſſe Vorkehrungen umſonſt ſollte gemacht haben, da es un- moͤglich, daß er JEſum ohne Abſicht zu einem Opfer ſeiner Gerechtigkeit dahin gegeben; ſo begreift, ſichere Suͤnder, daß der hoͤchſte wahrhaftig heilig, und ihr ſeine Freunde, ſeine auserwaͤhlten Kinder nicht ſeyn und bey ihm leben koͤnnet, wo ihr den Suͤnden nicht abſterbet und eure Glieder zu Waffen der Gerechtigkeit machet. Der Tod JEſu hilft euch nichts, wenn ihr nicht auch ſein Leben als ein Vorbild eurer Nachfolge annehmet. Wollet ihr euch deſſen troͤſten, daß GOtt mit euch verſoͤh- net iſt, was wird noͤthiger ſeyn, als daß ihr euch auch mit ihm verſoͤhnet? Wird es die Sache eines Rebellen gut machen, wenn ihm der Landes-Herr Gnade anbieten laͤſ- ſet, er aber von ſeiner Feindſchafft und Widerſpaͤnſtigkeit nicht abtreten will? 2. Cor. 5, 20.Wir bitten euch derowegen an Chriſtus Statt, laſſet euch verſoͤhnen mit GOtt. Stehet ab von der Verachtung eures Schoͤpfers, unterdruͤcket die Widerſpaͤn- ſtigkeit eures Hertzens, und fanget an GOtt zu lieben, der euch ſo gar als Feinde gelie- bet. Entgehet den unſeligen Folgen der Suͤnden,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0384" n="366"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> hoͤchſte Weisheit ſo groſſe Vorkehrungen<lb/> umſonſt ſollte gemacht haben, da es un-<lb/> moͤglich, daß er JEſum ohne Abſicht zu<lb/> einem Opfer ſeiner Gerechtigkeit dahin<lb/> gegeben; ſo begreift, ſichere Suͤnder, daß<lb/> der hoͤchſte wahrhaftig heilig, und ihr ſeine<lb/> Freunde, ſeine auserwaͤhlten Kinder nicht<lb/> ſeyn und bey ihm leben koͤnnet, wo ihr den<lb/> Suͤnden nicht abſterbet und eure Glieder<lb/> zu Waffen der Gerechtigkeit machet. Der<lb/> Tod JEſu hilft euch nichts, wenn ihr nicht<lb/> auch ſein Leben als ein Vorbild eurer<lb/> Nachfolge annehmet. Wollet ihr euch<lb/> deſſen troͤſten, daß GOtt mit euch verſoͤh-<lb/> net iſt, was wird noͤthiger ſeyn, als daß ihr<lb/> euch auch mit ihm verſoͤhnet? Wird es<lb/> die Sache eines Rebellen gut machen, wenn<lb/> ihm der Landes-Herr Gnade anbieten laͤſ-<lb/> ſet, er aber von ſeiner Feindſchafft und<lb/> Widerſpaͤnſtigkeit nicht abtreten will?<lb/><note place="left">2. Cor. 5,<lb/> 20.</note><hi rendition="#fr">Wir bitten euch</hi> derowegen <hi rendition="#fr">an Chriſtus<lb/> Statt, laſſet euch verſoͤhnen mit GOtt.</hi><lb/> Stehet ab von der Verachtung eures<lb/> Schoͤpfers, unterdruͤcket die Widerſpaͤn-<lb/> ſtigkeit eures Hertzens, und fanget an GOtt<lb/> zu lieben, der euch ſo gar als Feinde gelie-<lb/> bet. Entgehet den unſeligen Folgen der<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Suͤnden,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [366/0384]
hoͤchſte Weisheit ſo groſſe Vorkehrungen
umſonſt ſollte gemacht haben, da es un-
moͤglich, daß er JEſum ohne Abſicht zu
einem Opfer ſeiner Gerechtigkeit dahin
gegeben; ſo begreift, ſichere Suͤnder, daß
der hoͤchſte wahrhaftig heilig, und ihr ſeine
Freunde, ſeine auserwaͤhlten Kinder nicht
ſeyn und bey ihm leben koͤnnet, wo ihr den
Suͤnden nicht abſterbet und eure Glieder
zu Waffen der Gerechtigkeit machet. Der
Tod JEſu hilft euch nichts, wenn ihr nicht
auch ſein Leben als ein Vorbild eurer
Nachfolge annehmet. Wollet ihr euch
deſſen troͤſten, daß GOtt mit euch verſoͤh-
net iſt, was wird noͤthiger ſeyn, als daß ihr
euch auch mit ihm verſoͤhnet? Wird es
die Sache eines Rebellen gut machen, wenn
ihm der Landes-Herr Gnade anbieten laͤſ-
ſet, er aber von ſeiner Feindſchafft und
Widerſpaͤnſtigkeit nicht abtreten will?
Wir bitten euch derowegen an Chriſtus
Statt, laſſet euch verſoͤhnen mit GOtt.
Stehet ab von der Verachtung eures
Schoͤpfers, unterdruͤcket die Widerſpaͤn-
ſtigkeit eures Hertzens, und fanget an GOtt
zu lieben, der euch ſo gar als Feinde gelie-
bet. Entgehet den unſeligen Folgen der
Suͤnden,
2. Cor. 5,
20.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |