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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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bet? Wie ist es möglich, daß ihr so gar un-
besonnen seyd, die grössesten und wunder-
baresten Bemühungen der göttlichen Liebe
um eure Seligkeit verachtet und euch der-
selben entziehet? Jhr habt euren Schöpf-
fer und seine heiligsten Gesetze verlassen.
Jhr seyd abgewichen von dem Wege des
Lebens. Jhr verachtet die heilsamen Ver-
ordnungen GOttes, auf deren Verletzung
der Fluch ruhet. Jhr seyd Sclaven un-
ordentlicher Begierden. Jhr habt euch
dadurch schon manches Unheil zugezogen.
Euer Leben ist voller Unruhe, und kurtz:
Jhr seyd ein Opfer des Todes. Und möch-
ten sich hier die Folgen der Sünden endi-
gen! Aber ach! die Sünden haben ewige
Folgen. Sie stürtzen in einen Abgrund,
wo nichts als ewige Quaal und Marter.
Das Grausen so ein finsteres Gefängniß
verursachet, das Schrecken, in welches
Ketten und Banden setzen, der heftige
Schmertz, den ein nagender Wurm, ein
brennendes Feuer zeuget, alles was schreck-
lich und fürchterlich ist, findet sich an dem
Orte, den die heiligste und weiseste Gerech-
tigkeit für die unordentlichen und wider-
spänstigen Geister, die sein Reich beunru-

higen,



bet? Wie iſt es moͤglich, daß ihr ſo gar un-
beſonnen ſeyd, die groͤſſeſten und wunder-
bareſten Bemuͤhungen der goͤttlichen Liebe
um eure Seligkeit verachtet und euch der-
ſelben entziehet? Jhr habt euren Schoͤpf-
fer und ſeine heiligſten Geſetze verlaſſen.
Jhr ſeyd abgewichen von dem Wege des
Lebens. Jhr verachtet die heilſamen Ver-
ordnungen GOttes, auf deren Verletzung
der Fluch ruhet. Jhr ſeyd Sclaven un-
ordentlicher Begierden. Jhr habt euch
dadurch ſchon manches Unheil zugezogen.
Euer Leben iſt voller Unruhe, und kurtz:
Jhr ſeyd ein Opfer des Todes. Und moͤch-
ten ſich hier die Folgen der Suͤnden endi-
gen! Aber ach! die Suͤnden haben ewige
Folgen. Sie ſtuͤrtzen in einen Abgrund,
wo nichts als ewige Quaal und Marter.
Das Grauſen ſo ein finſteres Gefaͤngniß
verurſachet, das Schrecken, in welches
Ketten und Banden ſetzen, der heftige
Schmertz, den ein nagender Wurm, ein
brennendes Feuer zeuget, alles was ſchreck-
lich und fuͤrchterlich iſt, findet ſich an dem
Orte, den die heiligſte und weiſeſte Gerech-
tigkeit fuͤr die unordentlichen und wider-
ſpaͤnſtigen Geiſter, die ſein Reich beunru-

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[362/0380] bet? Wie iſt es moͤglich, daß ihr ſo gar un- beſonnen ſeyd, die groͤſſeſten und wunder- bareſten Bemuͤhungen der goͤttlichen Liebe um eure Seligkeit verachtet und euch der- ſelben entziehet? Jhr habt euren Schoͤpf- fer und ſeine heiligſten Geſetze verlaſſen. Jhr ſeyd abgewichen von dem Wege des Lebens. Jhr verachtet die heilſamen Ver- ordnungen GOttes, auf deren Verletzung der Fluch ruhet. Jhr ſeyd Sclaven un- ordentlicher Begierden. Jhr habt euch dadurch ſchon manches Unheil zugezogen. Euer Leben iſt voller Unruhe, und kurtz: Jhr ſeyd ein Opfer des Todes. Und moͤch- ten ſich hier die Folgen der Suͤnden endi- gen! Aber ach! die Suͤnden haben ewige Folgen. Sie ſtuͤrtzen in einen Abgrund, wo nichts als ewige Quaal und Marter. Das Grauſen ſo ein finſteres Gefaͤngniß verurſachet, das Schrecken, in welches Ketten und Banden ſetzen, der heftige Schmertz, den ein nagender Wurm, ein brennendes Feuer zeuget, alles was ſchreck- lich und fuͤrchterlich iſt, findet ſich an dem Orte, den die heiligſte und weiſeſte Gerech- tigkeit fuͤr die unordentlichen und wider- ſpaͤnſtigen Geiſter, die ſein Reich beunru- higen,

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/380>, abgerufen am 25.11.2024.