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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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manuel eben derjenige Held sey, durch wel-
chen das Volck GOttes seine Grentzen er-
weitern und zu der grösten Herrschafft auf
Erden gelangen würde. Jn dieser Weis-
sagung aber wird gezeiget, daß er aus dem
Hause Ahas nicht kommen solle: sondern
eine Jungfrau, welche von dem Hause
Ahas genau unterschieden und demselben
entgegen gesetzt wird, (*) würde denjeni-
gen zur Welt bringen, von welchen der
HErr so grosse Dinge vorher verkündigen
lasse. Was ist aber dieses anders als eine
Drohung? Man betrachte die Sache in
ihrem gantzen Zusammenhange. Der HErr
verkündiget, aus dem Geschlechte David
solle einer kommen, durch welchen er die
grösten Dinge in der Welt ausrichten woll-
te, und unter welchem die Erkenntniß GOt-
tes gemein werden und das Volck GOt-
tes die Herrschafft auf der Erden erhalten
würde. Ahas aber und sein gantzes Hauß,
welches doch damals der regierende Zweig
Davids war, sollte hiemit unwürdig er-
kläret werden, an dieser Ehre Antheil zu ha-
ben. Es ist dieses allerdinges eine Dro-
hung, die mit dem folgenden gar genau
übereinstimmet. Sie kommt auch genau

über-
(*) Man halte Jes. Cap. 7. v. 14. 15. und 17.
genau zusammen, so wird man deutlich se-
hen, daß der Jmmanuel und seine Mutter
von dem Hause Ahas unterschieden, ja dem-
selben entgegen gesetzt werden.



manuel eben derjenige Held ſey, durch wel-
chen das Volck GOttes ſeine Grentzen er-
weitern und zu der groͤſten Herrſchafft auf
Erden gelangen wuͤrde. Jn dieſer Weiſ-
ſagung aber wird gezeiget, daß er aus dem
Hauſe Ahas nicht kommen ſolle: ſondern
eine Jungfrau, welche von dem Hauſe
Ahas genau unterſchieden und demſelben
entgegen geſetzt wird, (*) wuͤrde denjeni-
gen zur Welt bringen, von welchen der
HErr ſo groſſe Dinge vorher verkuͤndigen
laſſe. Was iſt aber dieſes anders als eine
Drohung? Man betrachte die Sache in
ihrem gantzen Zuſammenhange. Der HErr
verkuͤndiget, aus dem Geſchlechte David
ſolle einer kommen, durch welchen er die
groͤſten Dinge in der Welt ausrichten woll-
te, und unter welchem die Erkenntniß GOt-
tes gemein werden und das Volck GOt-
tes die Herrſchafft auf der Erden erhalten
wuͤrde. Ahas aber und ſein gantzes Hauß,
welches doch damals der regierende Zweig
Davids war, ſollte hiemit unwuͤrdig er-
klaͤret werden, an dieſer Ehre Antheil zu ha-
ben. Es iſt dieſes allerdinges eine Dro-
hung, die mit dem folgenden gar genau
uͤbereinſtimmet. Sie kommt auch genau

uͤber-
(*) Man halte Jeſ. Cap. 7. v. 14. 15. und 17.
genau zuſammen, ſo wird man deutlich ſe-
hen, daß der Jmmanuel und ſeine Mutter
von dem Hauſe Ahas unterſchieden, ja dem-
ſelben entgegen geſetzt werden.
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[123/0141] manuel eben derjenige Held ſey, durch wel- chen das Volck GOttes ſeine Grentzen er- weitern und zu der groͤſten Herrſchafft auf Erden gelangen wuͤrde. Jn dieſer Weiſ- ſagung aber wird gezeiget, daß er aus dem Hauſe Ahas nicht kommen ſolle: ſondern eine Jungfrau, welche von dem Hauſe Ahas genau unterſchieden und demſelben entgegen geſetzt wird, (*) wuͤrde denjeni- gen zur Welt bringen, von welchen der HErr ſo groſſe Dinge vorher verkuͤndigen laſſe. Was iſt aber dieſes anders als eine Drohung? Man betrachte die Sache in ihrem gantzen Zuſammenhange. Der HErr verkuͤndiget, aus dem Geſchlechte David ſolle einer kommen, durch welchen er die groͤſten Dinge in der Welt ausrichten woll- te, und unter welchem die Erkenntniß GOt- tes gemein werden und das Volck GOt- tes die Herrſchafft auf der Erden erhalten wuͤrde. Ahas aber und ſein gantzes Hauß, welches doch damals der regierende Zweig Davids war, ſollte hiemit unwuͤrdig er- klaͤret werden, an dieſer Ehre Antheil zu ha- ben. Es iſt dieſes allerdinges eine Dro- hung, die mit dem folgenden gar genau uͤbereinſtimmet. Sie kommt auch genau uͤber- (*) Man halte Jeſ. Cap. 7. v. 14. 15. und 17. genau zuſammen, ſo wird man deutlich ſe- hen, daß der Jmmanuel und ſeine Mutter von dem Hauſe Ahas unterſchieden, ja dem- ſelben entgegen geſetzt werden.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/141>, abgerufen am 21.11.2024.