Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.su überhaupt die Christliche Lehre und be- weiset ihr göttliches Ansehen, und macht uns also gewiß von alle dem, was der Erlöser gelehret, und lehren lassen. Denn wer kan sich wol überreden, daß der wei- se und gütige GOtt einen Menschen vor allen andern von den Todten erwecken und gen Himmel aufnehmen und daselbst im herrlichsten Glantze zeigen werde, welcher doch alles dieses mißbrauchte an- dere Menschen zu hintergehen? Da nun aber JEsus und seine Jünger die Un- sterblichkeit der Seele, die Auferstehung der Todten und ein seeliges Leben der Gerechten gelehret; Matth. Cap. 10. v. 28. Joh. C. 6. v. 49. 1 Cor. C. 15. so erlangen auch diese Wahrheiten durch die Auferstehung des Erlösers die gröste Ge- wißheit. Zweytens aber wird die Hoff- nung der Heiligen zu dem zukünftigen Le- ben aus der geleisteten und vollbrachten Gnugthuung Christi auch durch folgen- den Schluß fester. Wenn uns jemand viele Verheissungen, die mit einander ei- ne Verwandschaft haben, thut, so wird unsere Hoffnung zu den letztern immer gewisser, jemehr von den ersten ihre Er- füllung erreichen. Z. E. Verspricht uns jemand, er wolle uns erziehen, auf Schu- len und Universitäten halten, reisen las- sen, zur Bedienung verhelffen und end- lich
ſu uͤberhaupt die Chriſtliche Lehre und be- weiſet ihr goͤttliches Anſehen, und macht uns alſo gewiß von alle dem, was der Erloͤſer gelehret, und lehren laſſen. Denn wer kan ſich wol uͤberreden, daß der wei- ſe und guͤtige GOtt einen Menſchen vor allen andern von den Todten erwecken und gen Himmel aufnehmen und daſelbſt im herrlichſten Glantze zeigen werde, welcher doch alles dieſes mißbrauchte an- dere Menſchen zu hintergehen? Da nun aber JEſus und ſeine Juͤnger die Un- ſterblichkeit der Seele, die Auferſtehung der Todten und ein ſeeliges Leben der Gerechten gelehret; Matth. Cap. 10. v. 28. Joh. C. 6. v. 49. 1 Cor. C. 15. ſo erlangen auch dieſe Wahrheiten durch die Auferſtehung des Erloͤſers die groͤſte Ge- wißheit. Zweytens aber wird die Hoff- nung der Heiligen zu dem zukuͤnftigen Le- ben aus der geleiſteten und vollbrachten Gnugthuung Chriſti auch durch folgen- den Schluß feſter. Wenn uns jemand viele Verheiſſungen, die mit einander ei- ne Verwandſchaft haben, thut, ſo wird unſere Hoffnung zu den letztern immer gewiſſer, jemehr von den erſten ihre Er- fuͤllung erreichen. Z. E. Verſpricht uns jemand, er wolle uns erziehen, auf Schu- len und Univerſitaͤten halten, reiſen laſ- ſen, zur Bedienung verhelffen und end- lich
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ſu uͤberhaupt die Chriſtliche Lehre und be-
weiſet ihr goͤttliches Anſehen, und macht
uns alſo gewiß von alle dem, was der
Erloͤſer gelehret, und lehren laſſen. Denn
wer kan ſich wol uͤberreden, daß der wei-
ſe und guͤtige GOtt einen Menſchen vor
allen andern von den Todten erwecken
und gen Himmel aufnehmen und daſelbſt
im herrlichſten Glantze zeigen werde,
welcher doch alles dieſes mißbrauchte an-
dere Menſchen zu hintergehen? Da nun
aber JEſus und ſeine Juͤnger die Un-
ſterblichkeit der Seele, die Auferſtehung
der Todten und ein ſeeliges Leben der
Gerechten gelehret; Matth. Cap. 10. v.
28. Joh. C. 6. v. 49. 1 Cor. C. 15. ſo
erlangen auch dieſe Wahrheiten durch die
Auferſtehung des Erloͤſers die groͤſte Ge-
wißheit. Zweytens aber wird die Hoff-
nung der Heiligen zu dem zukuͤnftigen Le-
ben aus der geleiſteten und vollbrachten
Gnugthuung Chriſti auch durch folgen-
den Schluß feſter. Wenn uns jemand
viele Verheiſſungen, die mit einander ei-
ne Verwandſchaft haben, thut, ſo wird
unſere Hoffnung zu den letztern immer
gewiſſer, jemehr von den erſten ihre Er-
fuͤllung erreichen. Z. E. Verſpricht uns
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