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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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ter einander unglücklich. Wir sind daher
der härtesten Strafe wehrt, und würden
selbige ewig empfinden müssen, wenn die
unendliche Gnade GOttes nicht Mitleiden
mit uns Elenden hätte. Da aber die Liebe
des Schöpfers gegen uns zu groß, so hat
er uns nicht nur in seinem Worte unter ge-
wissen Bedingungen der Weißheit Ver-
gebung ankündigen lassen, und wieder in
seinen Dienst gerufen und uns bey der
gerechtesten Strafe für wiederspänstiger
Hartnäckigkeit gewarnet; sondern hat
auch so gar seinen eingebohrnen Sohn
gesandt, und uns durch denselben seiner
Gnade versichert, die verschertzte Seelig-
keit erwerben lassen, aber auch an ihm
zu unserer Warnung gezeiget, was die
Sünde vermöge seiner Heiligkeit nach
sich ziehe. Ueberdem hat er uns auch
hinlängliche Kräfte geschencket das Joch
der unseeligen Begierden zu zerbrechen
und abzuwerffen. Bedenckt, Sterbli-
che, solten diese gnädigen Bemühungen
GOttes, die er sich um unsere Wol-
fahrt gegeben, uns nicht verbinden ihm
treu zu seyn? Solte seine Liebe nicht Ge-
genliebe, sein gnädiger Ruf eine wil-
lige und freudige Folge und seine treuen
Warnungen einen ehrerbietigen Gehor-
sahm verdienen? Solte endlich das Blut
JEsu, so er für uns vergossen, nicht die

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ter einander ungluͤcklich. Wir ſind daher
der haͤrteſten Strafe wehrt, und wuͤrden
ſelbige ewig empfinden muͤſſen, wenn die
unendliche Gnade GOttes nicht Mitleiden
mit uns Elenden haͤtte. Da aber die Liebe
des Schoͤpfers gegen uns zu groß, ſo hat
er uns nicht nur in ſeinem Worte unter ge-
wiſſen Bedingungen der Weißheit Ver-
gebung ankuͤndigen laſſen, und wieder in
ſeinen Dienſt gerufen und uns bey der
gerechteſten Strafe fuͤr wiederſpaͤnſtiger
Hartnaͤckigkeit gewarnet; ſondern hat
auch ſo gar ſeinen eingebohrnen Sohn
geſandt, und uns durch denſelben ſeiner
Gnade verſichert, die verſchertzte Seelig-
keit erwerben laſſen, aber auch an ihm
zu unſerer Warnung gezeiget, was die
Suͤnde vermoͤge ſeiner Heiligkeit nach
ſich ziehe. Ueberdem hat er uns auch
hinlaͤngliche Kraͤfte geſchencket das Joch
der unſeeligen Begierden zu zerbrechen
und abzuwerffen. Bedenckt, Sterbli-
che, ſolten dieſe gnaͤdigen Bemuͤhungen
GOttes, die er ſich um unſere Wol-
fahrt gegeben, uns nicht verbinden ihm
treu zu ſeyn? Solte ſeine Liebe nicht Ge-
genliebe, ſein gnaͤdiger Ruf eine wil-
lige und freudige Folge und ſeine treuen
Warnungen einen ehrerbietigen Gehor-
ſahm verdienen? Solte endlich das Blut
JEſu, ſo er fuͤr uns vergoſſen, nicht die

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[439[435]/0471] ter einander ungluͤcklich. Wir ſind daher der haͤrteſten Strafe wehrt, und wuͤrden ſelbige ewig empfinden muͤſſen, wenn die unendliche Gnade GOttes nicht Mitleiden mit uns Elenden haͤtte. Da aber die Liebe des Schoͤpfers gegen uns zu groß, ſo hat er uns nicht nur in ſeinem Worte unter ge- wiſſen Bedingungen der Weißheit Ver- gebung ankuͤndigen laſſen, und wieder in ſeinen Dienſt gerufen und uns bey der gerechteſten Strafe fuͤr wiederſpaͤnſtiger Hartnaͤckigkeit gewarnet; ſondern hat auch ſo gar ſeinen eingebohrnen Sohn geſandt, und uns durch denſelben ſeiner Gnade verſichert, die verſchertzte Seelig- keit erwerben laſſen, aber auch an ihm zu unſerer Warnung gezeiget, was die Suͤnde vermoͤge ſeiner Heiligkeit nach ſich ziehe. Ueberdem hat er uns auch hinlaͤngliche Kraͤfte geſchencket das Joch der unſeeligen Begierden zu zerbrechen und abzuwerffen. Bedenckt, Sterbli- che, ſolten dieſe gnaͤdigen Bemuͤhungen GOttes, die er ſich um unſere Wol- fahrt gegeben, uns nicht verbinden ihm treu zu ſeyn? Solte ſeine Liebe nicht Ge- genliebe, ſein gnaͤdiger Ruf eine wil- lige und freudige Folge und ſeine treuen Warnungen einen ehrerbietigen Gehor- ſahm verdienen? Solte endlich das Blut JEſu, ſo er fuͤr uns vergoſſen, nicht die ge- E e 4

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 439[435]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/471>, abgerufen am 26.11.2024.