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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

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Christus aber sey als der oberste Hohe-
priester in das rechte Allerheiligste selbst,
in die rechte Wohnung GOTTes den
Himmel eingegangen, zu erscheinen vor
dem Angesicht GOttes für uns.

II) Der Hohepriester habe alle Jahr
in das Heiligste gehen, und für die Sün-
de opfern und das Volck versöhnen müs-
sen. 3 B. Mos. Cap. 16. Christus aber
sey überhaupt nur einmal in das rechte
Heilige in den Himmel mit seinem Ver-
söhnungsopfer und Blut eingegangen,
und habe damit eine ewige Erlösung er-
funden, d. i. eine Ausföhnung geleistet,
die auf ewig gelte. Hebr. Cap. 9. v. 12.
Denn wenn er nicht auf einmal hätte
können alle Sünden hinweg nehmen, so
hätte er vom Anfang der Welt her öf-
ters leiden müssen, indem er mit seinem
eigenen Blute die Welt heiligen und ver-



söh-
Tempel im Himmel zu finden, und daß
ihr Jerusalem und ihr Tempel, nebst
dem Zugehör, nach den himmlischen
Mustern gebauet und eingerichtet wor-
den, und also derselben Gegenbilder
seyn. Siehe CHRISTIANI
SCHOETTGENII
Dissertat. de
Hierosolyma Coelesti
welche hinter seinen
Horis Hebraicis und Talmudicis zu finden.





Chriſtus aber ſey als der oberſte Hohe-
prieſter in das rechte Allerheiligſte ſelbſt,
in die rechte Wohnung GOTTes den
Himmel eingegangen, zu erſcheinen vor
dem Angeſicht GOttes fuͤr uns.

II) Der Hoheprieſter habe alle Jahr
in das Heiligſte gehen, und fuͤr die Suͤn-
de opfern und das Volck verſoͤhnen muͤſ-
ſen. 3 B. Moſ. Cap. 16. Chriſtus aber
ſey uͤberhaupt nur einmal in das rechte
Heilige in den Himmel mit ſeinem Ver-
ſoͤhnungsopfer und Blut eingegangen,
und habe damit eine ewige Erloͤſung er-
funden, d. i. eine Ausfoͤhnung geleiſtet,
die auf ewig gelte. Hebr. Cap. 9. v. 12.
Denn wenn er nicht auf einmal haͤtte
koͤnnen alle Suͤnden hinweg nehmen, ſo
haͤtte er vom Anfang der Welt her oͤf-
ters leiden muͤſſen, indem er mit ſeinem
eigenen Blute die Welt heiligen und ver-



ſoͤh-
Tempel im Himmel zu finden, und daß
ihr Jeruſalem und ihr Tempel, nebſt
dem Zugehoͤr, nach den himmliſchen
Muſtern gebauet und eingerichtet wor-
den, und alſo derſelben Gegenbilder
ſeyn. Siehe CHRISTIANI
SCHOETTGENII
Diſſertat. de
Hieroſolyma Cœleſti
welche hinter ſeinen
Horis Hebraicis und Talmudicis zu finden.
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[360[356]/0392] Chriſtus aber ſey als der oberſte Hohe- prieſter in das rechte Allerheiligſte ſelbſt, in die rechte Wohnung GOTTes den Himmel eingegangen, zu erſcheinen vor dem Angeſicht GOttes fuͤr uns. II) Der Hoheprieſter habe alle Jahr in das Heiligſte gehen, und fuͤr die Suͤn- de opfern und das Volck verſoͤhnen muͤſ- ſen. 3 B. Moſ. Cap. 16. Chriſtus aber ſey uͤberhaupt nur einmal in das rechte Heilige in den Himmel mit ſeinem Ver- ſoͤhnungsopfer und Blut eingegangen, und habe damit eine ewige Erloͤſung er- funden, d. i. eine Ausfoͤhnung geleiſtet, die auf ewig gelte. Hebr. Cap. 9. v. 12. Denn wenn er nicht auf einmal haͤtte koͤnnen alle Suͤnden hinweg nehmen, ſo haͤtte er vom Anfang der Welt her oͤf- ters leiden muͤſſen, indem er mit ſeinem eigenen Blute die Welt heiligen und ver- ſoͤh- (*) (*) Tempel im Himmel zu finden, und daß ihr Jeruſalem und ihr Tempel, nebſt dem Zugehoͤr, nach den himmliſchen Muſtern gebauet und eingerichtet wor- den, und alſo derſelben Gegenbilder ſeyn. Siehe CHRISTIANI SCHOETTGENII Diſſertat. de Hieroſolyma Cœleſti welche hinter ſeinen Horis Hebraicis und Talmudicis zu finden.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 360[356]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/392>, abgerufen am 22.11.2024.